Monate: März 2021

Auszug aus der Insolvenzordnung. Grafik: hw

15 % weniger Firmenpleiten im Coronajahr 2020

Zombieheer wächst in deutscher Wirtschaft Wiesbaden/München, 31. März 2021. Trotz oder – in indirekter Folge – gerade wegen der Pandemie gab es im Coronajahr 2020 in Deutschland 15,5 Prozent weniger Unternehmenspleiten als im Vorjahr. „Die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen sank damit auf den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999“, teilte das statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden heute mit.

Dr, Hans Kleemann überprüft ein Ventil an einer Cluster-Anlage im IAP-Labor der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Organische Elektronik auf dem Weg in die Gigahertz-Liga

Dresdner TU-Professor Leo: Unsere Kohlenstoff-Elektronik wird nicht nur schnell sein, sondern auch biologisch abbaubar Dresden, 31. März 2021. Optoelektroniker und Physiker der TU Dresden arbeiten derzeit an einer neuen Generation organischer Elektronik. Dabei verfolgen die Teams verschiedene Lösungspfade. Einiger dieser Innovationen zielen auf besonders schnelle organische Steuerelektronik für aufrollbare Bildschirme. Andere sollen beispielsweise Fahrradreifen ermöglichen, die in der Dunkelheit chic leuchten. Auch extrem preiswerte Umweltsensoren und biologisch abbaubare medizinische Schaltkreise rücken nun in greifbare Nähe. Das hat Prof. Karl Leo mitgeteilt, der als Dresdner Organikelektronik-Papst gilt und an der TU das Institut für Angewandte Physik (IAP) und das „Dresden integrated center for applied physics  and photonic materials“ (DC-IAPP) leitet. „Unsere Vision ist eine breit einsetzbare kohlenstoff-basierte Elektronik“, betont Karl Leo. „Eine Elektronik, die anders als die heutigen Siliziumhalbleiter auch bioverträglich und natürlich abbaubar ist.“

Volkswagen-Werksärztin Dr. Nicole Walther impft den VW-Logistiker Udo Strewe im neuen Impfmobil in Zwickau. Foto: Volkswagen Sachsen

Volkswagen Sachsen startet Impf-Modellprojekt gegen Corona

Senioren und Vogtländer können sich in Fabriken gegen das Virus immunisieren lassen Zwickau, 30. März 2021. Betriebsärztinnen und -ärzte von Volkswagen Sachsen impfen ab heute ausgewählte Teile der Belegschaft gegen Corona. Zum Zuge kommen allerdings nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die laut Bundes-Prioritätenliste jetzt ohnehin an der Reihe sind – beispielsweise Ältere und Vorerkrankte – oder aus jenen Teilen des Vogtlandes kommen, in denen die Pandemie besonders stark grassiert. Das geht aus einer VW-Mitteilung hervor.

Fraunhofer Dresden säubert Grubenwasser im Erzgebirge

Projekt „Terzinn“: In Ehrenfriedersdorf wollen IKTS-Forscher mit modernen Technologien Wertstoffe aus belastetem Wasser gewinnen Dresden/Ehrenfriedersdorf, 30. März 2021. Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) Dresden testet mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft in Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge neue Umwelttechnologien. Das Projekt „Technologieentwicklung und Erprobung für nachhaltiges Wassermanagement und additive Rohstoffgewinnung am Modellstandort Zinnerzgrube Ehrenfriedersdorf“ (Terzinn) setzt sich mit den ökologischen Folgeschäden alter Bergwerke auseinander. Es zielt darauf, wertvolle Rohstoffe zurückgewinnen und letztlich die Lebensqualität in Bergbau-Gemeinden verbessern. Dafür hat sich das Institut nun die Nutzungsrechte an einer stillgelegten Zinngrube in Ehrenfriedersdorf gesichert, teilte das IKTS heute mit.

Industrieller alkalischer atmosphärischer Testelektrolyseur von Fraunhofer Dresden. Foto: Fraunhofer-IFAM

Sachsen gibt 30 Millionen Euro für Hydrogen Lab Görlitz

Freistaat erhofft sich für Lausitz eine florierende Wasserstoff-Zukunft jenseits der Kohle Görlitz, 29. März 2021. Für das neue Fraunhofer-Wasserstofflabor „Hydrogen Lab Görlitz“ (HLG) hat der Freistaat einen Startzuschuss von 30,5 Millionen Euro zugesagt. Das hat das sächsische Regionalministerium (SMR) mitgeteilt. Entsprechende Förderbescheide bekommen das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) in Halle und das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) in Chemnitz, die für den Aufbau des neuen Labors verantwortlich sind.

Ein Gittertank (englisch: Intermediate Bulk Container = IBC) mit nachgerüstetem "Smart Cap", der Sensordaten vom Container sammelt und weiterfunkt. Foto: Packwise

Millionenzuschuss für „Internet der Dinge“-Firma Packwise Dresden

Technologiegründerfonds Sachsen, Hüttenes hoch drei und Golzern Holding investieren in sächsische Lösungen für die digitale Lieferkette Dresden/Leipzig, 29. März 2021. Die auf digitale Transportbehälter-Nachverfolgung spezialisierte Technologiefirma „Packwise“ aus Dresden sammelt weitere Millioneninvestitionen von Risikokapitalisten ein. Mit dem Geld wollen die Gründer ihre Softwareplattform ausbauen, neue Jobs schaffen, ihre Marktposition in Europa ausbauen und die Expansion nach Nordamerika vorbereiten. Das geht aus Mitteilungen von Packwise und des Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) hervor.

Eine Pflegerin scannt in der Uniklinik Dresden mit einem mobilen Gerät den Code eines Krebsmedikaments. Foto: Marc Eisele füpr das UKD

Uniklinik Dresden digitalisiert Krebsmedizin-Gabe

Elektronisches Therapie-Management soll Verwechselungsrisiken mindern Dresden, 29. März 2021. Um Verwechselungen und andere Fehler bei der Vergabe von Medikamenten an Krebspatienten zu vermeiden, hat das Universitätsklinikum Dresden (UKD) diesen Prozess nun digitalisiert. Das hat das „Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden“ und Uni-Crebscentrum (NCT/UCC) heute mitgeteilt. Damit sei die Dresdner Uniklinik deutschlandweit das erste Krankenhaus, dass die gesamte Medikationskette für onkologische Therapien in eine lückenlos elektronische Software-Kette überführt habe.

Über 400 Unternehmen setzen laut Staffbase-Angaben die Mitarbeiter-Apps der Sachsen ein, um mit ihren Mitarbeitern zu kommunizieren. Foto: Staffbase

Staffbase Chemnitz bekommt 122 Millionen Euro von Risikokapitalisten

US-Investor „General Atlantic” will Nordamerika-Expansion der Softwareschmiede aus Sachsen unterstützen Chemnitz/New York, 29. März 2021. Die Chemnitzer Softwarefirma „Staffbase“ bekommt 122 Millionen Euro, um seine digitalen Betriebszeitungs-Apps zu verbessern, seinen Kundenstamm in den USA auszubauen und weiter zu expandieren. An der neuen Finanzierungsrunde beteiligen sich der US-Risikokapitalist„General Atlantic“ aus New York und weitere Investoren. Das geht aus einer „Staffbase“-Mitteilung hervor.

Das Logo von "Jugend forscht 2021" gibt die Marschrichtung vor: Die Ausrichter wollen Projekte, die etwas mit Klima, Umwelt und rosa ökologischen Fußabdrücken zu tun haben. Grafik_ Jugend forscht

Jugend forscht an Stinksocken-Automaten und mobilen Staubmessern

Sechs Schüler aus Sachsen für Bundesfinale in Heilbronn qualifiziert Dresden/Chemnitz, 28. März 2021. Die Reisetasche ausschützen und denn den ganzen Sockenberg beschnüffeln, nur um die frischen von den stinkenden zu trennen? Puh – keine appetitlich Aufgabe! Das muss doch robotersicher-technisch lösbar sein, hat sich der 14-jährige Jasper Bauerschaper vom Johannes-Kepler-Gymnasium Chemnitz gedacht. Also hatte ich die Idee, ein Gerät zu bauen, mit dem man das testen kann.“  Und so entwickelte der Gymnasiast aus einem Arduino-Minicomputer, Sensoren und anderer Ausrüstung eine automatische Stinksocken-Erkennungsmaschine – und wurde dafür am Wochenende zum sächsischen „Community Champion“ im Landesausscheid von „Jugend forscht“ gekürt. Außerdem heimste er damit 2509 Euro Preisgeld von der Chipfirma Globalfoundries, der Dresdner Umwelttechnikfirma DAS und den BGH Edelstahlwerken Freital ein.

Depression, Trauer, Wolken, Gewitter. Grafik: Heiko Weckbrodt

Unheilbar Krebskranke brauchen beizeiten palliative Hilfe

Laut einer Studie der Uni Leipzig ist der seelische Leidensdruck schon kurz nach der Diagnose bei vielen Patienten groß Leipzig, 27. März 2021. Unheilbar an Krebs Erkrankte benötigen schon kurz nach der Diagnose auch professionelle seelische Hilfe, sprich: palliative Unterstützung. Das hat eine Studie ergeben, die das „Universitäre Krebszentrum Leipzig“ (UCCL) und weitere Institute nun in der Fachzeitschrift „The Oncologist“ publiziert haben. „Die Beobachtungen an 20 Behandlungszentren in ganz Deutschland zeigen, dass die Betroffenen von Beginn an körperlich sowie seelisch stark belastet sind“, heißt es in einer Mitteilung der Uni Leipzig.

Perovskit-Kristalle in einer künstlerischen Darstellung. Visualisierung: Christiane Kunath (PM TUD, Cfaed)

TU Dresden findet Qualitäts-Booster für Perowskit-Solarzellen

Elektronikzentrum cfaed: Hersteller müssen bei Produktion den Anti-Lösungsmittel-Einsatz besser kontrollieren Dresden, 26. März 2021. Ein Forscherteam um Prof. Yana Vaynzof von der TU Dresden hat einen Weg gefunden, um die Ausschussrate bei der Produktion hocheffizienter Perowskit-Solarzellen zu senken: Schuld an der bisher stark schwankenden Qualität dieser neuen Generation von Sonnen-Energiesammlern sind demnach spezielle Anti-Lösungsmittel. Das haben die TU Dresden und dessen Exzellenz-Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (Cfaed) mitgeteilt, in dem die Physikerin die Forschungsgruppe für „Neuartige Elektronik-Technologien“ leitet.

Schüler sollen künftig mit 3D-Brillen in virtuellen Unfallszenarien lernen, welche Gefahren im Straßenverkehr lauern. Visualisierung: Wildstyle Network

Kinder feien sich in virtuellen Welten gegen Verkehrsunfälle

Sachsen testen interaktives Verkehrstraining mit 3D-Datenbrillen Dresden/Leipzig, 26. März 2021. Tote Winkel, „Da fährt einer noch Huschhusch bei Orange über die Kreuzung“ oder durch Kastenwagen versperrte Sicht – im Straßenverkehr gibt es viele gefährliche Situationen, die für Erwachsene unübersichtlich sind und für Kinder noch viel mehr. Deshalb wollen Kreative aus Sachsen nun austesten, ob eine interaktive Verkehrsschulung mit 3D-Datenbrillen in virtuellen Realitäten (VR) die Mädchen und Jungen besser auf die Tücken des urbanen Lebens vorbereiten kann als klassische Lernformate. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung des Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) Dresden sowie der Unternehmen „Wildstyle Network“ aus Dresden, „Lumalenscape“ und „Meetle“ aus Leipzig hervor.

Ab in den Backofen - freilich sollte man möglichst nur die Platine erwärmen. Foto: hw

„Fritzsche & Steinbach“ ziehen nach Dresden um

Büroausstatter investiert in Gittersee Dresden/Chemnitz, 25. März 2021. Der Büro-Ausstatter „Fritzsche & Steinbach“ hat einen rund fünf Millionen Euro teuren neuen Firmensitz in Dresden-Gittersee bezogen und damit den Umzug des Unternehmens von Chemnitz in die sächsische Landeshauptstadt besiegelt. Das hat die Sparkassentochter „SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft“ mitgeteilt, die sich an der Finanzierung des Gebäudes beteiligt hatte.