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Chemnitz bewirbt sich um Wasserstoff-Zentrum des Bundes

In Chemnitz sind bereits viele Wasserstoff-Forschungsprojekte konzentriert. Hier im Bild beispielsweise installiert Peter Schwotzer-Uhlig im Brennstoffzellenlabor der Professur für "Alternative Fahrzeugantriebe" (Alf) eine Versuchsanordnung. Sachsen bemüht sich bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nun darum, in Chemnitz ein "Hydrogen and Mobility Innovation Center" (HIC) anzusiedeln. Foto: Jacob Müller für die TU Chemnitz

In Chemnitz sind bereits viele Wasserstoff-Forschungsprojekte konzentriert. Hier im Bild beispielsweise installiert Peter Schwotzer-Uhlig im Brennstoffzellenlabor der Professur für „Alternative Fahrzeugantriebe“ (Alf) eine Versuchsanordnung. Sachsen bemüht sich bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nun darum, in Chemnitz ein „Hydrogen and Mobility Innovation Center“ (HIC) anzusiedeln. Foto: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Ein Schwerpunkt soll auf Brennstoffzellen-Antrieben für Züge und Laster liegen

Chemnitz, 9. Februar 2021. Sachsen möchte In Chemnitz ein Bundes-Wasserstofftechnologiezentrum etablieren, das sich auf mobile Einsatzszenarien konzentriert. Ein Konsortium von Unis, Unternehmen und weiteren Protagonisten hat sich daher nun um einen entsprechenden Zuschlag von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) beworben. Das hat die Technische Universität Chemnitz (TUC) heute mitgeteilt.

Vor allem Mittelstand soll von konzentrierter Expertise profitieren

Wenn sie den Segen und das Geld vom Bund bekommen, wollen die Partner in Chemnitz ein großes Fahrzeuglabor, ein Wasserstoff-Zertifizierungszentrum, Prüfstände für Brennstoffzellen, ein Fortbildungszentrum und ein Erfahrungslabor („Experience Lab“) einrichten. „Industrieunternehmen, Mittelständler und Automobilzulieferer aus ganz Deutschland hätten dort die Möglichkeit, die von ihnen entwickelten Brennstoffzellen, Antriebe und Tanktechnologien bis zum Gesamtfahrzeug bedarfsgerecht zu testen und weiterzuentwickeln“, heißt es von der TUC. „Der Fokus liegt dabei auf der Mobilität von morgen auf der Straße und der Schiene.“

Martin Dulig. Foto: Götz Schleser, SMWA

Martin Dulig. Foto: Götz Schleser, SMWA

VW, HZwo, BMW und andere Akteure gleich nebenan

Die Sachsen verweisen auf die in der traditionsreichen Industriestadt bereits konzentrierten Aktivitäten rings um Wasserstofferzeugung und -verwertung sowie Brennstoffzellen-Entwicklung und auch auf die benachbarten Autofabriken von BMW, VW, Porsche & Co. „Der Freistaat verfügt über exzellente Kompetenzen im Bereich der Brennstoffzellentechnologie“, betonte der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). „Wir wollen beispielgebend für den Einsatz von Wasserstoff – als Baustein für nachhaltige Mobilität und für die Defossilisierung der Industrie – sein. Das ‚Hydrogen and Mobility Innovation Center‘ ist aus meiner Sicht hervorragend dafür geeignet, genau diese Vorhaben mit Leben zu erfüllen.“

Prof. Dr. Thomas von Unwerth (r.) und Laborleiter Vladimir Buday inspizieren im Im Brennstoffzellenlabor an der TU Chemnitz eine additiv produzierte Membran. Foto: Ronald Bartel für die TUC

Prof. Dr. Thomas von Unwerth (r.) und Laborleiter Vladimir Buday inspizieren im Im Brennstoffzellenlabor an der TU Chemnitz eine additiv produzierte Membran. Foto: Ronald Bartel für die TUC

Zu den Unterstützern der Bewerbung gehören laut der TUC auch die TU Dresden, das in Chemnitz angesiedelte Wasserstofftechnik-Netzwerk „HZwo“, Fraunhofer, BMW Leipzig, der Automobilzulieferer Vitesco Technologies sowie viele kleine und mittelständische Unternehmen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: TUC, Oiger-Archiv, HZwo

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt