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Wasserstoff-Professor lässt Brennstoffzellen-Flugzeug Hy4 steigen

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (links), Hy4-Projektleiter Prof. Josef Kallo (Uni Ulm/DLR) und Flughafengeschäftsführer Walter Schoefer (rechts) bei der Präsentation der neuesten Generation des Wasserstoff-Flugzeugs Hy4 am Flughafen Stuttgart. Foto. Tom König für die U ni Ulm

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (links), Hy4-Projektleiter Prof. Josef Kallo (Uni Ulm/DLR) und Flughafengeschäftsführer Walter Schoefer (rechts) bei der Präsentation der neuesten Generation des Wasserstoff-Flugzeugs Hy4 am Flughafen Stuttgart. Foto. Tom König für die Uni Ulm

Testflugerlaubnis am Flughafen Stuttgart erteilt

Stuttgart/Ulm, 13. Dezember 2020. Professor Josef Kallo von der Uni Ulm testet sein Brennstoffzellen-Flugzeug „Hy4“ nun auch in Deutschland. Der Viersitzer soll in den kommenden Monaten regelmäßig vom Flughafen Stuttgart starten und hat dafür jetzt eine Testflugerlaubnis bekommen.

Minister Scheuer lobt umweltfreundliche Innovation aus Deutschland

„Das Wasserstoff-Flugzeug Hy4 ist innovativ, leise und klimafreundlich“, begrüßte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die schwäbische Entwicklung. „Hy4 ist weltweit das erste viersitzige Passagierflugzeug, das rein elektrisch mit Brennstoffzelle fliegt. Das ist Innovationskraft made in Germany und sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in unserem Land.“

Visualisierung des Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fflugzeugs Hy4. Visualisierung: DLR

Visualisierung des Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fflugzeugs Hy4. Visualisierung: DLR

Hybrid-Flieger mit Brennstoffzelle und Batterie

Die Hy4 nutzt hybride Energiequellen: Einerseits verbrennt es Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser und gewinnt dabei Strom. Reicht das nicht, zieht sich der Viersitzer elektrische Energie aus einer Bordbatterie. Mit ihrem 120-Kilomwatt-Elektrowatt-Motor erreicht die HY4 bis zu 200 Kilometer pro Stunde.

Video von der Hy4-Präsentation (H2Fly):

Es handelt sich um eine Gemeinschaftsentwicklung des Instituts für Energiewandlung und -speicherung der Uni Ulm, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart und der H2Fly GmbH aus Stuttgart. Der Erstflug war 2016, zuletzt absolvierte sie Testflüge im slowenischen Maribor. Bislang habe das Wasserstoffflugzeug über 30 Starts und Flüge bis zu zwei Stunden absolviert, teilte die Uni Ulm mit. Mögliche Einsatzfälle sind regionale Lufttaxis.

Professor Kallo: In 10 Jahren sind H2-Flieger mit 40 Passagieren auf 2000 km möglich

„Die mittlerweile sechste Generation des Systems umfasst Redundanzkonzepte für Wasserstofftank, Brennstoffzelle, Energieverteilung und den elektrischen Antrieb“, erklärte Professor Kallo. „Durch die so gesteigerte Effizienz und eine verbesserte Sicherheitsarchitektur werden in den kommenden zehn Jahren wasserstoffbetriebene Flugzeuge für bis zu 40 Passagiere und mit Reichweiten von 2000 Kilometern möglich.“

Autor: hw

Quelle: Uni Ulm

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt