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80 Millionen für Supercomputer in Dresden

Der neue Supercomputer der TU Dresden. Im hochabgesicherten Server-Raum ist noch viel Platz für Erweiterungen. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Supercomputer-Komplex der TU Dresden. Im hochabgesicherten Server-Raum ist noch viel Platz für Erweiterungen. Foto: Heiko Weckbrodt

TU Dresden bekommt ein Zentrum für „Nationales Hochleistungsrechnen“

Dresden, 15. November 2020. Die Technische Universität Dresden (TUD) und sieben weitere Unis bilden künftig gemeinsam ein Supercomputernetzwerk für „Nationales Hochleistungsrechnen“ (NHR) und bekommt dafür neue Millionenzuschüsse von Bund und Ländern. Das geht aus Mitteilungen der TUD und der „Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz“ (GWK) hervor.

„Großer Tag für das Hochleistungsrechnen in Deutschland“

„Dies ist ein großer Tag für das Hochleistungsrechnen in Deutschland“, betonte Prof. Wolfgang Nagel, der das „Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen“ (ZIH) an der TUD leitet und zugleich Sprecher der „Gauß-Allianz“ ist. Inklusive der Eigenanteile kann die Dresdner Uni mit den versprochenen Zuschüssen in den nächsten zehn Jahren rund 80 Millionen Euro in den Ausbau ihrer Supercomputer und von deren Infrastruktur investieren. Das Geld fließt einerseits in zusätzliche Rechenkapazitäten, in mehr Rechnerkerne und Beschleuniger-Chips.

Anderseits wollen Prof. Wolfgang Nagel und seine Kollegen spezielle Technik und Software anschaffen, mit denen sich schnelle Zugriffe auf große Datenströme beschleunigen lassen. Das wiederum hängt mit den besonderen Supercomputer-Schwerpunkten der Dresdner zusammen, die sich beispielsweise auf die Analyse großer Datenmengen, nachvollziehbare Entscheidungen von „Künstlichen Intelligenzen“ spezialisiert haben. Außerdem gilt das ZIH als Vorreiter für energetisch besonders effizientes Supercomputing: Mit der Abwärme der Elektronenhirne im „Lehmann-Zentrum Rechenzentrum“ im Süden von Dresden heizt die Uni beispielsweise ein ganzes Physikinstitut. Ein zweites Lehmann-Zentrum wird vorbereitet.

Prof. Wolfgang Nagel leitet an der TU Dresden das Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH). Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Prof. Wolfgang Nagel leitet an der TU Dresden das Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH). Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Uni, Planck, Helmholtz & C0. arbeiten in Sachsen bei Big Data und Supercomputern zusammen

Wolfgang Nagel wird das neue NHR-Zentrum in Dresden leiten, unterstützt von Prof. Ezio Bonifacio (Center for Regenerative Therapies, TU Dresden), Dr. Michael Bussmann (Center for Advanced Systems Understanding, Helmholtz-Zentrum Dresden – Rossendorf), Prof. Wolfgang Lehner (Database Technology Research Group, TU Dresden), Prof. Erhard Rahm (Database Group, Universität Leipzig) und Prof. Ivo F. Sbalzarini (Center for Systems Biology, MPI-CBG und TU Dresden).

Insgesamt hatte die GWK acht führende universitäre Rechenzentren für das „Nationale Hochleistungsrechnen“ ausgesucht:

  • Technische Hochschule Aachen (IT Center)
  • Berlin University Alliance (Zuse-Institut Berlin)
  • Technische Universität Darmstadt (Hochschulrechenzentrum)
  • Technische Universität Dresden (Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen)
  • Universität Erlangen-Nürnberg (Regionales Rechenzentrum Erlangen)
  • Universität Göttingen (Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen)
  • Karlsruher Institut für Technologie (Steinbuch Centre for Computing)
  • Universität Paderborn (Paderborn Center for Parallel Computing)

Autor: hw

Quellen: TUD, GWK

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt