Monate: Oktober 2020

Ein historischer Kinoprojektor. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Filmförderanstalt warnt vor Kino-Sterben

Gastro-Verbot oder gar zweite Corona-Schließung würden viele Filmtheater existenziell bedrohen Berlin, 23. Oktober 2020. Viele Filmtheater-Betreiber sind überzeugt: Eine weitere Ausgangssperre mit Schließungen werden viele Kinos in Deutschland – die ohnehin unter dem Konkurrenzdruck durch expandierende Streaming-Videodienste stehen – nicht überleben. Nun hat auch die Filmförderanstalt (FFA) in Berlin vor eine Pleitewelle gewarnt.

Neben Professorin Martina Rauner (m.) gehören Ulrike Baschant und Professor Lorenz Hofbauer zu dem Dresdner Projektteam. Foto: Hochschulmedizin Dresden/Stephan Wiegand

4,5 Millionen Euro für Eisenknochen-Forschung in Dresden

Neue Forschungsgruppe im Uniklinikum untersucht Wirkung Eisenstoffwechsels auf die Leber- und Knochengesundheit Dresden, 22. Oktober 2020. Kaum ein Mensch würde pures Eisen als Mittagessen verzehren – und doch ist dieses Metall sehr wichtig für unsere Gesundheit: Haben wir zu wenig davon im Körper, kann dies zu Blutarmut führen. Zu viel davon vermag Leber, Herz, Bauchspeicheldrüse oder Hoden massiv schädigen. Und sowohl Eisenmangel wie auch -überschuss beeinträchtigen die Knochenstabilität und können Brüche begünstigen. Professorin Dr. Martina Raune vom Dresdner Knochenlabor „Bone Lab“ hat deshalb inzwischen eine neue Forschungsgruppe „Rolle des Eisenstoffwechsels in der osteohepatischen Achse“ (FerrOs) gegründet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ihr nun 4,5 Millionen Euro zugesagt, damit die Gruppe die Zusammenhänge zwischen dem Eisenstoffwechsel, der Knochenstabilität und dem Leber-Haushalt genauer untersuchen und Therapieansätze entwickeln. Kann. Das hat das Uniklinikum Dresden heute mitgeteilt.

Gehäuse-Entwurf für den Diagnose-Wechselrichter, der lebensverlängernd für Brennstoffzellen und Akkus arbeiten soll. Abb.: NOVUM

Millionen-Kapitalzuschuss für KI-Firma „Novum“ in Dresden

Geräte aus Sachsen sollen 2. Leben für Elektroauto-Akkus abklären Dresden, 22. Oktober 2020. Die Risikokapitalgeber „Dr. Hettich Beteiligungen“ und der High-Tech Gründerfonds (HTGF) beteiligen sich mit einem Millionenbetrag an der Batterie-KI-Firma „Novum Engineering“ aus Dresden. Das hat der HTGF heute mitgeteilt, ohne allerdings die genaue Beteiligungssumme zu nennen. Laut Novum haben beide Anteilseigner bisher insgesamt rund 3,5 Millionen Euro in das Dresdner Unternehmen investiert.

Wandelbots-Chef Christian Piechnick führt die neue "Trace Pens"-Anlernstation für Roboter vor. Foto: Heiko Weckbrodt

Wandelbots liefert erste Roboter-Anlernstifte

Tracepens sollen Revolution im Robotereinsatz auslösen Dresden, 21. Oktober 2020. „Wandelbots“ hat mit der Auslieferung seiner „Trace-Pens“ begonnen. Das hat das sächsische Robotik-Unternehmen heute mitgeteilt. Mit den Hightech-Stiften können auch kleine und mittlere Betriebe ohne eigene Programmier-Spezialisten Roboter anlernen und ihnen neue Arbeitsschritte vormachen.

Belgische Partisanen im deutschen U-Boot auf dem Weg gen USA. Szenenfoto: Eurovideo

U-235: Belgier als furchtlose U-Boot-Chaoten

Weltkriegs-Thriller schreibt Geschichte um: Atombombe war eigentlich flämisch Belgien wird außerhalb der belgischen Landesgrenzen oft nur mit Waffeln, Schokolade, dem EU-Sitz und als alter Zankapfel benachbarter Großmächte wahrgenommen. Das ist natürlich ungerecht und daran will Regisseur Sven Huybrechts etwas ändern: Im U-Boot-Thriller „U 235“, der nun fürs deutsche Heimkino erschienen ist, hat er Belgien eine weit aktivere Rolle für den Ausgang des II. Weltkriegs zugewiesen als bisher bekannt.

Durch Ionenbeschuss hat eine Spintronik-Forscherinnengruppe um Dr. Alina Deac vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) 3D-Stapel aus magnetischen Nanoschichten erzeugt. Das Team sieht sich damit auf dem Weg zu neuromorphen Computern. Grafik: Juniks für das HZDR

Künstliche Nervenzellen aus der Rossendorfer Ionenkanone

Helmholtz-Spintronikerinnen wollen Neuronen aus winzigen 3D-Magnetstapeln nachbauen. Dresden, 20. Oktober 2020. Durch Ionenbeschuss hat ein Team um die Dresdner Spintronikerin Dr. Alina Maria Deac winzig kleine dreidimensionale Magnetstapel erzeugt. Die Forscherinnen hoffen, dass sich aus derartigen Mini-Stapeln in Zukunft künstliche Nervenzellen nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns bauen lassen. Das geht aus einer Mitteilung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) hervor.

Der Keramik-Filter mit 19 Kanälen und Aktivkohle für die Fischzucht. Foto: Fraunhofer IKTS

3,7 Milliarden Euro Umsatz durch Umweltschutz in Sachsen

Fünf Prozent Zuwachs in zwei Jahren Kamenz, 20. Oktober 2020. Die sächsische Wirtschaft hat mit Umweltschutz-Gütern und –Dienstleistungen im Jahr 2018 rund 3,7 Milliarden Euro umgesetzt. Das waren etwa 200 Millionen beziehungsweise 5 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor. Das geht Mitteilungen des statistischen Landesamtes Sachsen in Kamenz hervor. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor.

Das Sinnbild zeigt die Plazenta im Boden, die den Gehirn-Baum mit Serotonin versorgt und dem Gehirn so beim Wachstum hilft. Grafik: Lei Xing et al., Neuron 2020 / MPI-CBG

Lässt Glück das Gehirn wachsen?

Neurotransmitter „Serotonin“ kurbelt das Nervenzell-Wachstum im menschlichen Neokortex an, haben Dresdner Planck-Forscher herausgefunden. Dresden, 19. Oktober 2020. Zwischen Glücksgefühlen, Gehirnwachstum und letztlich der Intelligenz des modernen Menschen könnte es einen engen Zusammenhang geben. Darauf deuten jüngste Untersuchungen im Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden hin. Demnach regt der Neurotransmitter „Serotonin“, der Glück, Selbstvertrauen und Optimismus bewirkt, letztlich das Wachstum von Nerven-Vorläuferzellen im Neokortex an, der für viele Intelligenzleistungen des menschlichen Gehirns zuständig ist.

Autonome Robotersysteme und weitere intelligente Assistenzsysteme sollen OP-Teams in Zukunft verstärkt unterstützen. Foto: André Wirsig für das NCT-UCC

Forscher in Dresden lernen Roboter als intuitive OP-Schwestern an

Ärzte und Ingenieure von NCT und Ceti führen neuronalen Netzen Operationsvideos vor, bis die den Einsatz eines Instruments „vorausahnen“. Dresden, 20. Oktober 2020. Mediziner und Ingenieure aus Dresden zeigen Robotern blutige OP-Videos, um sie als Operations-Assistenten mit künstlicher Intuition anzulernen. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung des „Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen“ (NCT) Dresden und des Exzellenz-Zentrums für taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion (CeTI) der TU Dresden hervor.

Oliver Köhn ist Geschäftsführer des VDMA Ost. Foto: VDMA

Ostdeutscher Maschinenbau verliert weiter an Dynamik

Industrieverband VDMA Ost sieht Ursachen nicht nur bei Corona Leipzig, 18. Oktober 2020. Die Geschäftslage im ostdeutschen Maschinenbau hat sich weiter eingetrübt – und das nicht nur wegen Corona. Die Auftragslage habe sich bereits 2019 eingetrübt, also vor der Seuche, teilte der Landesverband Ost des „Verbandes der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer“ (VDMA) in Leipzig mit. Schuld daran seien die globalen Handelskriege, die weltweite Konjunkturflaute und der Strukturwandel in Automobilbau und Energiesektor gewesen.

Die medizintechnische Assistentin Susanne Schubert belädt den neuen Laborautomaten in der Mikrobiologie im Uniklinikum Dresden mit einem Proben-Träger. Foto: Heiko Weckbrodt

Uniklinik Dresden automatisiert Mikrobiologie

Neue Labormaschine soll für schnellere Keim-Diagnosen sorgen Dresden, 16. Oktober 2020. Die Uniklinik Dresden automatisiert schrittweise ihre mikrobiologische Analytik. Das Team um Instituts-Chef Prof. Alexander Dalpke erhofft sich dadurch schnellere Befunde für bakteriell infizierte Patienten, genauere Diagnosen und eine Arbeitsentlastung für die medizintechnischen Assistentinnen. „Durch die Automatisierung bisher händisch erledigter Routinearbeiten gewinnen mehr Zeit und Personalkapazitäten für anspruchsvollere Aufgaben“, betont Uniklinik-Medizinvorstand Prof. Michael Albrecht.

Da waren sich Möchtegern-Pirat Guybrush Ulysses Threepwood und Elaine in "The Secret of Monkey Island" einig: Bezahl niemals mehr als 20 Kröten für ein Videospiel ;-) Abb.: VGHF

Geheimnisse in „Secret of Monkey Island“ entdeckt

Videospiel-Geschichtsstiftung analysiert derzeit Quellcodes der Adventure-Klassiker Washington, 16. Oktober 2020. Ein Spiele-Museum der ganz besonderen Art richtet die „Video Game History Foundation“ (VGHF) in den USA ein: Sie sammelt neben Videospielen aus allen Digitalepochen, Literatur und alten Videospiel-Zeitschriften auch die Quell-Codes wichtiger Computerspiele.

Zwischen Reicker Straße und Bahndamm in Dresden sollen der Wissenschaftspark Ost und ein Technologiezentrum entstehen. Im Hintergrund ist das ODC zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Wissenschaftspark Ost in Dresden: Auch Ingenieure mögen’s grün:

Forscher-Gewerbegebiet in Strehlen soll Bäume und Radlertrassen, aber auch einen großen Parkplatz für Fahrräder und Autos bekommen. Dresden, 15. Oktober 2020. Damit der geplante Wissenschaftspark Ost in Dresden-Strehlen seinem Namen gerecht wird, soll er sich gleichermaßen zum Gewerbegebiet für Forscher wie auch zum grünen Park entwickeln: Laut den jüngsten Plänen aus dem Rathaus wird er zwar vor allem für Technologiefirmen und Instituts-Ausgründungen neue Ansiedlungsflächen bieten, aber eben auch parkähnliche Grünflächen, Sportplätze, eine Bachlandschaft, kleine Hügel und Senken umfassen.

Braucht die EU einen eigenen Finanzminister mit eigenem Haushalt? Frankreich ist dafür, Deutschland eher dagegen, Foto: Heiko Weckbrodt

2,5 Milliarden Euro EU-Zuschüsse für Sachsen absehbar

Ifo korrigiert Prognose wieder deutlich nach oben Dresden, 15. Oktober 2020. Sachsen verliert ab 2021 doch nicht so viele EU-Fördermittel wie zunächst erwartet. Das hat das Ifo-Institut in Dresden nach den neuen Verteilregeln der Europäischen Union berechnet. Demnach kann der Freistaat von 2021 bis 2027 mit knapp 2,5 Milliarden Euro aus Brüssel rechnen.