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X-Fab schreibt Verluste

MEMS-Gyrsokop von X-Fab. Abb.: X-Fab

MEMS-Gyrsokop von X-Fab. Abb.: X-Fab

Corona und Cyberattacke machen ostdeutscher Chip-Foundry zu schaffen

Erfurt/Dresden, 28. August 2020. Zur Pandemie kam der Cyberangriff: Durch Corona und eine Hackerattacke hat der ostdeutsche Chip-Auftragsfertiger „X-Fab“ im zweiten Quartal 2020 einen Verlust von 5,9 Millionen Dollar (4,96 Millionen Euro) eingefahren. Die Umsätze sind im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 118,8 Millionen Dollar (99,2 Millionen Euro) eingebrochen. Das hat die in Erfurt beheimatete Foundry nun bekanntgegeben.

Rudi De Winter. Foto: X-Fab

Rudi De Winter. Foto: X-Fab

Starke Rückgänge – außer im Medizinsektor

„Wie erwartet, haben die Effekte der Covid-19-Pandemie auf die Weltwirtschaft auch die Geschäfte von X-Fab beeinflusst“, räumte X-Fab-Chef Rudi De Winter ein. Nahezu alle Sparten verzeichneten Rückgänge – außer der Medizintechnik-Elekronik. Durch ein Kostensenkungsprogramm habe man die Lage aber im Griff behalten. Durch die Seuche und die staatlichen Gegenmaßnahmen sei es nicht zu Produktionsunterbrechungen gekommen – wenn auch zu Drosselungen.

Hackeramgriff bremste Produktion aus

Allerdings kam dann noch ein Cyberangriff am 5. Juli 2020 hinzu – und die Online-Kriminellen schafften, was Corona nicht geschafft hatte: Die X-Fab-Führung musste alle Computersysteme und alle Produktionslinien ausschalten. Inzwischen fertigen die Fabriken aber wieder Schaltkreise.

Blick in einen Reinraum von X-Fab. Foto: X-Fab

Blick in einen Reinraum von X-Fab. Foto: X-Fab

Über X-Fab

X-Fab entstand nach dem Mauerfall in Erfurt aus dem DDR-Mikroelektronik-Kombinat. Das Unternehmen ist als Foundry tätig: Es produziert im Auftrag verschiedener Kunden vor allem gemischt digital-analoge Schaltkreise, Sensoren sowie „Mikroelektromechanische Systeme“ (Mems). Seit einiger Zeit produziert X-Fab auch Silizium-Karbid-Leistungselektronik. Die Gruppe beschäftigt rund 3800 Mitarbeiter in Deutschland, Frankreich, Malaysia und in den USA. In der Bundesrepublik hat X-Fab unter anderem Chipfabriken in Erfurt und Dresden.

Autor: hw

Quellen: X-Fab, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt