Warum verbreiten die Flattertiere tödliche Viren, sterben aber nicht daran? Das dekodierte Erbgut soll die Antworten liefern. Dresden, 23. Juli 2020. Fledermäuse sind in jüngster Zeit als Virenschleudern und Brücken-Fastverhinderer etwas in Verruf geraten. Aber womöglich gilt auch hier die Losung: „Von Fledermäusen lernen heißt siegen lernen.“ Denn die kleinen Flattertiere übertragen zwar zum Beispiel Corona-Erreger, sind selbst aber extrem widerstandsfähig gegen Viren, Krebs und Alterung. Sie überleben Krankheiten, an denen andere sterben. Sie beherrschen die Echoortung und können im Dunkeln fliegen. Um all diese Superkräfte besser zu verstehen und künftig womöglich auch für den Menschen nutzbar zu machen, haben Genetiker aus Dresden nun das fledermäusische Erbgut in einer bis dahin unerreichten Genauigkeit entschlüsselt. Das hat das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) aus Dresden mitgeteilt, das an dem Entschlüsselungsprojekt maßgebend beteiligt war.