Monate: Juli 2020

Speziell designte Antikörper sollen dem Immunsystem im Kampf gegen Krebs und Corona auf die Sprünge helfen. Die Vision: Die künstlich hergestellten Proteine docken an die Oberfläche von Immunzellen an. Das andere Ende des Antikörpers bindet an die Krebs- oder Coronazellen und lenkt so die bis dahin untätigen Abwehrkräfte zum Tumor. Visualisierung: HZDR / Sahneweiß / Kjpargeter, Freepik

Helmholtz Dresden will Corona mit Krebs-Suchzellen zerstören

Sachsen gibt zwei Millionen Euro für Forschungsprojekt, das in der ersten Stufe bessere und sichere Corona-Testgeräte ermöglichen soll. Dresden-Rossendorf, 31. Juli 2020. Ursprünglich hatten die Forscher um Prof. Michael Bachmann vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) winzig kleinen Suchsysteme entwickelt, um Tumorzellen aufzuspüren und wie mit einer Nanobombe zu zerstören. Nun wollen sie diese Technologie auch gegen das neue Corona-Virus aus China einsetzen. Dieses Forschungsprojekt „Immuntheranostik zur Therapie, Bildgebung und Schnelldiagnostik von Viruserkrankungen: Covid-19“ soll sofort starten. Der Freistaat Sachsen schießt zwei Millionen Euro zu.

Danny Auerswald leitet ab August 2020 die VW-Manufaktur Dresden. Foto: Volkswagen Sachsen

Neuer Chef für VW-Manufaktur Dresden

Danny Auerswald folgt auf Lars Dittert, der nun St. Egidien leitet Dresden/St. Egidien, 31. Juli 2020. Die gläserne VW-Manufaktur in Dresden hat einen neuen Chef: Der sächsische Wirtschaftsingenieur Danny Auerswald (37 Jahre) übernimmt am 1. August 2020 die Nachfolge von Lars Dittert (46), der nun den VW-Standort St. Egidien übernimmt. Das hat Volkswagen Sachsen heute mitgeteilt.

Geöffnete Briefe. Foto: Heiko Weckbrodt

„Andernfalls fällt Sicherheitsniveau eines Briefs auf das einer Postkarte“

Chaos Computer Club warnt davor, geplanten E-Brief-Dienst der Post unverschlüsselt zu nutzen. Berlin/Hamburg, 31. Juli 2020. Wenn die Post künftig nicht nur Briefumschläge, sondern auch Briefinhalte digitalisiert und vorab per E-Mail dem Empfänger zustellt, birgt das einige Sicherheitsrisiken für das Postgeheimnis. Das hat auf Oiger-Anfrage Jochim Selzer eingeschätzt, der ehrenamtlich für den Hamburger Hacker-Verein „Chaos Computer Club“ (CCC) tätig ist.

Barocke Ledertapeten im Schloss Moritzburg. Foto: Thomas Löther für das IDK

Forscher untersuchen Klimawandel-Schäden an Kulturgut in Moritzburg

Hitze reißt alte Ledertapeten auf – Wissenschaftler aus Bamberg und Dresden starten Studie an 3 Fallbeispielen Moritzburg/Bamberg/Dresden, 30. Juli 2020. Wissenschaftler der Uni Bamberg wollen die Hitze-Schäden untersuchen, die der Klimawandel im Schloss Moritzburg und an anderen Kulturgütern in Deutschland anrichtet. Das hat die Universität nun angekündigt.

Regnerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

„Innate Repair“ Dresden will Diabetes-Behandlung revolutionieren

Biotech-Standort wächst: Uni-Ausgründung siedelt sich in Sachsen an Dresden, 30. Juli 2020. Auf den Kampf gegen die Zuckerkrankheit konzentriert sich in Dresden die neugegründete „Innate Repair Saxony GmbH“ (iRSN). Das junge Biotechnologie-Unternehmen ist eine Ausgründung der TU Dresden und kooperiert mit dem britischen „National Institutes of Health“ (NIH).

Will viele Stuhlproben: Der Kindermediziner Dr. Jakob Armann von der Uniklinik Dresden will mit seinen Kollegen untersuchen, wie sehr sich das neue Corona-Virus tatsächlich in Kitas verbreitet. Foto: Thomas Albrecht für die Hochschulmedizin Dresden

TU Dresden nimmt Corona in Kitas unter die Lupe

Studie soll Vorbereitung auf 2. Welle erleichtern Dresden, 30. Juli 2020. Kindermediziner der TU Dresden wollen durch eine neue Studie klären, ob und wie sich das neue Corona-Virus tatsächlich in Kindergärten verbreitet. Sie wollen herausbekommen, „wie sich das Sars-CoV-2-Virus in sächsischen Kindergärten ausbreitet, nachdem diese in den Regelbetrieb zurückgekehrt sind“, hat die medizinische Fakultät der Uni angekündigt.

Autonome Autos erkennen einander auf der Straße -. ein Funktionsbeispiel für V2X. Grafik: Joynext

Investor aus China steckt 38 Millionen Euro in Autozulieferer „Joynext“

Unternehmen aus Ningbo und Dresden will durch 5G-Mobilfunkblasen Autounfälle vermeiden Dresden/Ningbo/Peking, 29. Juli 2020. Der chinesisch-deutsche Automobilzulieferer „Joynext bekommt eine Kapitalspritze: Die Risikokapitalisten der teilstaatlichen „State Development & Investment Corporation“ (SDIC) aus Peking investieren 300 Millionen Yuan (rund 38 Millionen Euro) in die auf Autovernetzung spezialisierte Tochter von „Joyson Electronics“. Das hat die Dresdner Entwicklungszentrum von Joynext heute mitgeteilt.

Dr. Lindemann leitet die neue Forschungsgruppe für "weichmagnetische Werkstoffe" am Fraunhofer-IFAM in Dresden. Sie setzt dort auch Anlagen für die additive Fertigung ein. Foto: Fraunhofer-IFAM Dresden

Fraunhofer Dresden arbeitet an Magneten aus dem 3D-Drucker

Neue Forschungsabteilung arbeitet an Spezialwerkstoffen für Magnetkerne und sparsame E-Motoren Dresden, 29. Juli 2020. Fraunhofer Dresden arbeitet nun an neuen Werkstoffen, die dafür sorgen sollen, dass Auto-Elektromotoren, Lautsprecher und andere elektromagnetische Geräte und Maschinen künftig weniger Strom verplempern. Dafür baut das „Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung“ (Ifam) nun eine Forschungsabteilung „Weichmagnetische Werkstoffe“ auf. Als Chefin der neuen Gruppe hat das Institut Dr. Inge Lindemann angeworben, die unter anderem auf Pulvermetallurgie und industrielle 3D-Drucker spezialisiert ist.

Geschäftsführer Ralf Hock von "Industrie-Partner GmbH" (IP) aus Coswig führt im Juli 2020 in den Universellen Werken Dresden den neuen "Robo-Operator" vor, den IP gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut IWU Dresden entwickelt hat. Die Roboterzelle dockt sich an Maschinen an, die sonst von Menschen bedient werden, und übernimmt vorübergehend vollautomatisiert deren Arbeit. Foto: Heiko WeckbrodtGeschäftsführer Ralf Hock von "Industrie-Partner GmbH" (IP) aus Coswig führt im Juli 2020 in den Universellen Werken Dresden den neuen "Robo-Operator" vor, den IP gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut IWU Dresden entwickelt hat. Die Roboterzelle dockt sich an Maschinen an, die sonst von Menschen bedient werden, und übernimmt vorübergehend vollautomatisiert deren Arbeit. Foto: Heiko Weckbrodt

Neuer Robo-Operator aus Coswig rackert die Nächte durch

IP und Fraunhofer Dresden haben einen künstlichen Leiharbeiter entwickelt, der für fehlende Facharbeiter einspringt Coswig/Dresden, 29. Juli 2020. Ein mittelständischer Metallbauer bekommt plötzlich einen lukrativen Großauftrag von einem Branchenriesen. Bedingung: Die Gehäuse müssen spätestens nächste Woche geliefert werden. Was aber tun, wenn kein Stanzer und kein Dreher aus der Belegschaft Lust auf zusätzliche Nachtschichten hat? Eine robotische Lösung für solche Szenarien, die in der „Industrie 4.0“-Ära immer häufiger eintreten, hat nun der Sondermaschinenbauer „Industriepartner“ (IP) aus Coswig zusammen mit Fraunhofer Dresden ersonnen: Die Ingenieure haben gemeinsam einen „Robo-Operator“ entwickelt, der wie ein künstlicher Leiharbeiter für menschliche Kollegen auf die Schnelle einspringt.

Viele Behörden veröffentlichten während der Corona-Krise "Informationen", die nur schwer verständlich waren. Grafik: hw

Behördensprech: Nach der „Allgemeinverbindlicherklärung“ ab in die „Corona Matching Fazilität“

Uni Hohenheim: Behörden verbreiteten in Corona-Krise viel Unverständliches Stuttgart, 28. Juli 2020. Viele Behörden haben die Bürger in Deutschland und Österreich während der Corona-Krise mit Wortmonstern und Schachtelsätzen erschlagen, statt allgemeinverständlich über die Pandemie und die Gegenmaßnahmen zu informieren. Zu diesem Schluss sind die Uni Hohenheim und das österreichische Beratungsunternehmen „Clavis“ nach Textanalysen von Pressemitteilungen von Bund- und Landesregierungen gekommen.

Die junge und hochverschuldete Wirtschaftsanwältin Emily (Josefin Asplund) will Anteilseignerin ihrer Kanzlei werden und nimmt deshalb auch riskante Aufträge an. Szenenfoto: Senay Berhe, aus "Hidden Agenda"

Stockholms Hochglanzwelt und die Balkanmafia: „Hidden Agenda“ auf DVD

Die Macher der „Brücke“ kratzen in ihrer neuen Thriller-Serie am Lack der Reichen und Paten Ganz unterschiedliche Parallelgesellschaften in Stockholm stehen im Mittelpunkt der neuen schwedischen Krimiserie „Hidden Agenda“ der Produzenten von „Die Brücke“: Auf der einen Seite der Filz der Reichen und Hochglanzgelackten, der Unternehmer und ihrer Wirtschaftsanwälte, die sich gerne auch mal übers Gesetz stellen und Verstöße unter der Hand ausgleichen. Und auf der anderen Seite das Milieu der Einwanderer vom Balkan, der serbischen „Paten“ und der kleinen Krauter, die ihre Vergangenheit doch nicht zu entfliehen vermögen, so sehr sie sich auch abstrampeln. Und in diesem Spannungsfeld dreht sich mit wachsendem Tempo aus Rache und Gegenrache, Entführung, erzwungenen Unternehmensfusionen, Mord und Totschlag. Erschienen ist der Achtteiler nun fürs deutsche Heimkino.

In Zukunft können Nutzer von Web.de und GMX vorab digitale Ankündigungen und Umschlagfotos ihrer Briefe per E-Mail bekommen, bevor sie der Brief physisch erreicht. Bongkarn Thanyakij für die Deutsche Post

Post kündigt Briefe nun digital an

Fotos der Briefumschläge gehen per E-Mail vorab an Empfänger Bonn, 27. Juli 2020. Die Deutsche Post kündigt ab sofort Briefe vorab elektronisch an, wenn die Empfänger dies wünschen. Das hat das Unternehmen heute mitgeteilt. Die Kunden bekommen demnach eine Benachrichtigung per E-Mail zusammen mit einem Foto des Briefumschlags zugeschickt, wenn der Brief im Anmarsch ist. Nutzbar ist der Service allerdings vorerst nur für Nutzer der deutschen E-Mail-Dienste von Web.de und GMX.

Dass Babys an ihren Köpfchen besonders gut riechen, ist eine Beobachtung vieler Eltern. Dresdner Forscherinnen untersuchen jetzt, ob es dafür auch wissenschaftliche Belege gibt. Im Bild ist die Wissenschaftlerin selbst mit ihrer Tochter Enna Ruth, damals einen Monat alt. Foto: Hochschulmedizin/Laura Schäfer

Babyduft-Studie in Dresden

Was macht Säuglinge so anziehend? Psychologen suchen 30 Mütter für Riechexperimente Dresden, 27. Juli 2020. Oft genug kann man das im Alltag beobachten: Frauen scharen sich entzückt um ein Baby, riechen daran und werden davon fast euphorisch. In welchem Maße sind aber Mütter imstande, den Geruch ihres Säuglings unter vielen anderen Kindern zu identifizieren? Welche Rolle spielt der Babyduft, um die Bindung zwischen Mutter und Kind zu stärken? Und gibt es neben dem Kopf weitere Köperstellen am Säugling, die Mütter besonders gut riechen können? Diese und weitere Fragen wollen Mediziner von der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik im Universitätsklinikum Dresden in einer neuen Babyduft-Studie klären, für die sie nun 30 Mütter mit Babys suchen.

Visualisierung der Boschfabrik in Dresden. Visualisierung: Bosch

Neue Bosch-Chipfabrik Dresden: Test-Produktion startet bald

Die Massenfertigung von Automobil-Elektronik beginnt 2021 Dresden, 27. Juli 2020. Noch in diesem Jahr wollen die Chipwerker in der neuen Bosch-Fabrik im Dresdner Norden die ersten Siliziumscheiben (Wafer) der Größenklasse 300 Millimeter einschleusen und die ersten Testchips prozessieren. Das hat Sprecherin Julia Reimann von der „Robert Bosch Semiconductor Manufacturing Dresden GmbH“ auf Oiger-Anfrage mitgeteilt.

Das Maskottchen von Xenon ist eine Roboterin. Zwar arbeitet das Dresdner Unternehmen nicht wirklich mit humanoiden Robotern, rechnet aber damit, das solche künstlichen Arbeitskollegen in vielen Fabriken Einzug halten werden. Visualisierung: Xenon

Jeder vierte junge Deutschen könnte sich in „Künstliche Intelligenz“ verlieben

Liaison mit einem Avatar oder Roboter vorstellbar Ingolstadt, 26. Juli 2020. Fast jeder vierte junge Deutsche (23,6 Prozent aller 16- bis 30 Jährigen) kann es sich vorstellen, sich in eine „Künstliche Intelligenz“ (KI) verlieben – etwa in Form eines Avatar oder Roboters, der individuell auf ihn oder sie angepasst wurde. Das hat eine Umfrage von Kaspersky Deutschland ergeben. Auch im Alltag und für den Umweltschutz sehen die jüngeren Deutschland Potenzial für ein „durch Künstliche Intelligenz optimiertes Leben“, hieß es von der Ingolstädter Tochter des russischen Sicherheitssoftware-Unternehmens.