Monate: März 2020

Außenaufnahme der VW-Manufaktur Dresden. Hier hat am 1. März 2018 ein Schülerlabor mit dem Schwerpunkt Elektromobilität auf dem "Future Mobility Campus" eröffnet. Foto: Heiko Weckbrodt

VW stoppt wegen Corona die Autoproduktion

Auch Fabriken in Dresden, Zwickau und Chemnitz gehen Donnerstagabend in den Ruhemodus Wolfsburg/Dresden, 17. März 2020. Wegen der Corona-Pandemie stoppt Volkswagen ab Donnerstagabend die Produktion in seinen europäischen Werken. Das geht aus einer Konzern-Mitteilung hervor. Auch die sächsischen Fabriken in Dresden, Chemnitz und Zwickau fahren herunter.

Terahertz-Strahlung liegt im elektromagnetischen Spektrum zwischen Mikrowellen und Infrarotstrahlung. Sie eignet sich gut, um Materialeigenschaften zu untersuchen. Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf bietet mit der Terahertz-Quelle im Elbe-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen vielfältige Experimentiermöglichkeiten für Forscher aus aller Welt. Foto: HZDR/Frank Bierstedt

Mini-Nacktscanner mit Goldstich

Physiker aus Rossendorf entwickeln Bauplan für Terahert-Durchleuchtungs-Chips Dresden-Rossendorf, 17. März 2020. Auf Flughäfen sind sie als „Nackt-Scanner“ bekannt geworden, beliebt sind sie aber auch für Gemälde-Restauratoren, Brief-Spione und Werkstoffforscher: Die Rede ist von Terahertz-Licht. Diese hochfrequenten Durchleuchtungs-Strahlen, die etwa eine Billion Mal pro Sekunde schwingen, sind bisher allerdings nur mit teuren und sperrigen Anlagen zu erzeugen. Physiker vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) sowie der Unis Dresden und Konstanz haben nun jedoch eine Lösung gefunden, um Terahertz-Mikrochips aus den Elementen Gold und Germanium zu bauen.

Kein Vixierbild, sondernein Blick in die in sich verdrehte Reaktorkammer des Fusions-Testreaktors Wendelstein 7-X in Greifswald. Spezialisten wechseln dort nun die die alten Hitzeziegeln gegen wassergekühlte Kohlenstoff-Ziegel aus. Foto: Torsten Bräuer für das IPP

Max Planck rüstet Fusions-Testreaktor Greifswald auf

Wassergekühlte Kacheln sollen Fusion bis eine halbe Stunde aufrechterhalten Greifswald, 16. März 2020. Um länger als nur für ein paar Sekundenbruchteile der Hitze der Sonne auf Erden zünden zu können, rüsten die Planck-Physiker in Greifswald ihren Fusionsreaktor „Wendelstein 7-X“ auf. Das hat das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald angekündigt.

Bauschutt wiederzuverwerten lohnt sich energetisch, haben Dresdner Leibniz-Forscher ermittelt. Foto: H. Hensel, IÖR-Media

Leibniz-Studie: Bauschutt-Recycling lohnt sich energetisch

Vor allem Kunststoffe sind gut wiederverwertbar, haben Dresdner Experten ausgerechnet. Dresden, 16. März 2020. Gemessen am Energieverbrauch lohnt es sich, Bauabfälle wiederzuverwerten statt sie zu entsorgen und dafür neue Baustoffe herzustellen. Das hat eine Studie des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und der Intectus GmbH in Dresden ergeben.

Die Stromspar-Chips von Globalfoundries sollen eine Schlüsselrolle in der hochautomatisierten Fabrik der Zukunft und im "Internet der Dinge" spielen. Foto: Sven Döring, Globalfoundries

Globalfoundries Dresden rechnet Ende 2020 mit Vollauslastung

Standortchef: Wird aber nur funktionieren, wenn Corona nicht zu sehr dazwischen funkt Dresden, 16. März 2020. Globalfoundries (GF) Dresden hat neue Kunden und Aufträge gewonnen. Die Chipfabrik wird daher voraussichtlich Ende 2020 wieder voll ausgelastet sein. Das hat Standortchef Thomas Morgenstern prognostiziert. Voraussetzung sei allerdings, dass die Weltwirtschaft den Corona-Schock rasch überwindet. „Ich denke, Corona wird uns höchstens für zwei bis drei Monate ausbremsen“, gibt sich Morgenstern optimistisch.

Statt mit "echtem" Geld sollen Leser und Zuschauer im Internet durch Rechenzeit, die in Krypto-Geld umgerubelt wird, die Blogger und Online-Journalisten bezahlen, schlägt Prof. Alex Biryukov von der Universität Luxemburg vor. Foto: Heiko Weckbrodt

Prognose: Jeder zweite Internetladen schließt wegen Corona ganz oder teils

Online-Händler: Bund muss Paketversand und Datennetze am Laufen halten Berlin, 15. März 2020. Das Corona-Virus setzt auch dem Internethandel in Deutschland zu: Fast 90 Prozent der Online-Händler kämpfen bereits mit den Auswirkungen der Pandemie. Das hat eine Umfrage des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel (Bevh) aus Berlin unter 135 Mitglieds-Unternehmen ergeben.

Vor 20 Jahren ging Infineon an die Börse

Gemessen an Aktienkursen war der deutsche Chipkonzern lange Zeit ein Rohrkrepierer –realwirtschaftlich dagegen hat sich Infineon bestens platziert. München/Dresden, 13. April 2020. Genau 20 Jahre nach seinen ersten Schritten auf dem Börsenparkett schickt sich der Halbleiterkonzern Infineon aus Neubiberg bei München jetzt an, in eine neue Liga aufzusteigen: Vor wenigen Tagen haben die Aufsichtsbehörden den Deutschen erlaubt, den amerikanischen Chiphersteller Cypress zu kaufen. Gelingt der Deal, wird Infineon zu einem der größten Anbieter von Automobil-Schaltkreisen weltweit – und steigt in die Liste der zehn größten Halbleiterhersteller auf.

Auf der Baustelle für die Bosch-Chipfabrik Dresden sind rund 100 Unternehmen und Hunderte Arbeiter im Einsatz. Oben ist bereits das stählerne Gerüst für das Dach-"Plenum" zu sehen, das später den Reinraum darunter mit sauberer Luft versorgt. Foto: Heiko Weckbrodt

Keine Unterstützung für Globalfoundries-Pläne

Interesse an einem Mikroelektronik-Arbeitgeberverband für Sachsen tendiert gegen Null Dresden, 13. März 2020. Der Plan von Globalfoundries (GF) Dresden, einen eigenen Mikroelektronik-Unternehmerverband in Sachsen zu gründen, stößt weiter auf wenig Begeisterung in der Branche und Landespolitik. Der Elektronik-Konzern Bosch zum Beispiel, der derzeit in Dresden eine Chipfabrik baut und aus GF-Sicht zu den natürlichen Gründungsmitgliedern des gewünschten Halbleiter-Arbeitgeberverbandes gehören sollte, gab sich bedeckt: Zum Vorschlag selbst wollten sich die Schwaben nicht konkret äußern. Sprecher Simon Schmitt betonte lediglich, Bosch stehe zur Sozialpartnerschaft und Tarifbindung in Deutschland.

Ein Multiorganchip Kammern für die Leber- ider Nierenzellen, Zuleitungen für die zut testenden Arzneien oder Kosmetika, Pumpen, Ventile und dergleichen mehr. Sie simulieren komplexe menschliche Organe. Abbildung: Fraunhofer IWS

Ein Multiorgan-Chip hilft den Tieren

Eine Innovation von Fraunhofer Dresden hilft schon heute, viele Tierversuche zu vermeiden Dresden, 13. März 2020. Fraunhofer-Forscher aus Dresden haben einen Multiorgan-Chip entwickelt, der das Leben vieler Tiere retten und ihnen Leid ersparen soll. Durch diese winzigen Geräte, die menschliche Organe simulieren können, fallen bereits jetzt viele Tierversuche bei Pharma- und Kosmetikkonzernen weg. Künftig dürfte diese Innovation noch mehr Mäuse und Affen schonen.

Ex-Elaskon-Chef Günther Gedecke gibt für die "DDR-Welt" in Dresden originale Flaschen mit dem DDR-Rostschutzmittel K60 als Exponat. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Rostschutz K60 nun im DDR-Museum

Miterfinder Gedecke steuerte legendäres Auto-Mittelchen als Exponat bei Dresden, 12. März 2020. Ein besonderes Exponat aus dem ostdeutschen Mobilitätsalltag vor der Wende ziert jetzt die „DDR-Welt“ in Simmel-Center Dresden: Senior-Erfinder und Ex-Elaskon-Chef Günther Gedecke hat am Donnerstag originale Metallflaschen vom legendären Auto-Rostschutzmittel „K60“ in dem Museum am Albertplatz platziert.

Forscher am US-Seuchenkontrollzentrum CDC haben dieses 3D-Modell des neuen Corona-Virus (2019nCoV) entworfen, das eine schwere Lungenkrankheit auslösen kann. Die Angst vor dem Krankheitserreger lähmt mittlerweile weltweit das öffentliche Leben, die Wirtschaft, den Tourismus, selbst die Forschung in vielen Ländern. Illustration: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAMS, Lizenz: Public Domain, https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312 / Wikipedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2019-nCoV-CDC-23312.png

Institut rechnet nach Corona-Schock mit schrumpfender Wirtschaft

Die meisten deutschen Unternehmen spüren bereits Auswirkungen Kiel/München, 12. März 2020. Weil die Corona-Pandemie einen regelrechten Schock in der Weltwirtschaft ausgelöst und andere Abschwung-Faktoren verstärkt, rechnet das Institut für Weltwirtschaft (IfW) aus Kiel dieses Jahr mit einem „harten Konjunktureinbruch, gefolgt von einer starken Gegenbewegung“. Die deutsche Wirtschaft wird laut IfW-Prognose in diesem Jahr um 0,1 Prozent schrumpfen, dafür aber 2021 wieder um 2,3 Prozent wachsen.

Einige Hundert Menschen haben am 11. März 2020 vor dem Hauptwerktor von Globalfoundries Dresden für einen Tarifvertrag getreikt. Zum Warnstreik aufgerufen hatte der Bezirksverband Nordost der „Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie“ (IGBCE), Foto: IG BCE Karin Aigner

Gewerkschaft kann Stecker bei Globalfoundries nicht ziehen

Produktionsstopp gescheitert, Hunderte streiken aber vor den Toren der Chipfabrik in Dresden für einen Tarifvertrag Dresden, 11. März 2020. Den Gewerkschaftern und Streikenden vor den Toren von Globalfoundries (GF) Dresden ist es heute entgegen ihren Ankündigungen nicht gelungen, die Chipproduktion in der Fabrik lahmzulegen. Das geht aus Angaben des Mikroelektronik-Unternehmens und vom Bezirksverband Nordost der „Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie“ (IGBCE) hervor.

Forscher am US-Seuchenkontrollzentrum CDC haben dieses 3D-Modell des neuen Corona-Virus (2019nCoV) entworfen, das eine schwere Lungenkrankheit auslösen kann. Die Angst vor dem Krankheitserreger lähmt mittlerweile weltweit das öffentliche Leben, die Wirtschaft, den Tourismus, selbst die Forschung in vielen Ländern. Illustration: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAMS, Lizenz: Public Domain, https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312 / Wikipedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2019-nCoV-CDC-23312.png

Wegen Corona-Schock: Mehr Staatshilfe für Wirtschaft gefordert

Ökonomen plädieren für größeres Hilfspaket des Bundes Berlin, 11. März 2020. Angesichts des Abschwung-Schocks, den das Corona-Virus und der jüngste Sturz der Ölpreise und Aktienkurse in der Weltwirtschaft auszulösen drohe, fordern führende deutsche Volkswirte mehr Hilfe für die hiesige Wirtschaft. Das geht aus einem heute veröffentlichten Positionspapier von sieben renommierten Ökonomen hervor.