„Dresden-Concept“: Geräte könnten Teile für Beatmungsgeräte oder Masken herstellen
Dresden, 23. März 2020. Dresdner Institute und Bibliotheken bieten für den Anti-Corona-Kampf 15 3D-Drucker an, die Komponenten für Beatmungsgeräte, Atemschutzmasken, Maskenhalter oder Gesichtsschutz aus transparenter Folie produzieren können. Das hat heute „Dresden Concept“ heute mitgeteilt. „Pro Gerät können, so zeigten es die Tests, täglich circa 15 Ventile für Beatmungsgeräte hergestellt werden“, informierte der Forscher-Verbund.
Fraunhofer, TU und Slub können ihre Anlagen einsetzen
Nach einem entsprechenden Aufruf der EU-Kommission hatte „Dresden-Concept“bei seinen Mitgliedern nach 3D-Druckern gefragt, die flexibel jedwede Kunststoff-Komponenten herstellen können – und zwar rund um die Uhr. Daraufhin boten das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS, die Professur für Technisches Design der TU Dresden, das Zentrum für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und der Makerspace der Sächsischen Landes- und Unibibliothek Slub insgesamt 15 verfügbare Geräte an. Weitere 3D-Drucker werden womöglich noch nachgemeldet.
„In dieser schwierigen Situation für uns alle wollen wir gerne mithelfen, diese Krise zu bewältigen“, sagte beispielsweise IWS-Sprecher Markus Forytta über die Motive der Fraunhofer-Wissenschaftler.
Bund müsste zuvor Lizenzfragen klären
Die ersten Drucktests mit Computermodellen von der quelloffenen Plattform „3D Printing Media Network“ verliefen vielversprechend. Die 3D-Drucker könnten „bei der Produktion von für die medizinische Versorgung von Corona-Kranken benötigten Teilen aushelfen“, wenn die Bundesregierung dazu den Auftrag erteilt und die Lizenzen für die Bauteile bekommt, hieß es von „Dresden-Concept“.
Intensivstationen brauchen mehr Beatmungsgeräte
Hintergrund: Derzeit bauen zahlreiche Krankenhäuser in Deutschland ihre Intensivstationen aus. Ein Engpass dabei sind die Beatmungsgeräte, die gebraucht werden, um besonders schwer erkrankte Corona-Patienten am Leben zu erhalten. Auch andere Dresdner Akteure wie das Unternehmen „Coool Case“ produzieren bereits auf Hochtouren Bauteile für Intensivstationen.
Wo kann man 3D-Drucker für den Corona-Kampf nachmelden?
- Dresdner Forschungseinrichtungen können ihre 3D-Drucker bei „Dresden-Concept“-Referentin Lena Herlitzius, E-Mail lena.herlitzius@tu-dresden.de, Telefon 0351-463 40427, melden
- Unternehmen richten ihr Hilfsangebot bitte an André Hofmann, den Chef des Verbandes „Biosaxony“, E-Mail hofmann@biosaxony.com, Festnetz 0351 7965501, Mobiltelefon: 0176-17965501.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Dresden-Concept, Oiger-Archiv
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.