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„Schmerzhafte Krise droht“

Prof. Dr. Gunther Schnabl. Foto: Swen Reichhold für die Universität Leipzig

Prof. Dr. Gunther Schnabl. Foto: Swen Reichhold für die Universität Leipzig

Ökonom Schnabl: Corona-Virus ist nur der Auslöser

Leipzig, 10. März 2020. Für die deutsche Wirtschaft droht eine „schmerzhafte Krise“. Das hat Prof. Gunther Schnabl eingeschätzt, der an der Uni Leipzig das Institut für Wirtschaftspolitik leitet. Um gegen zu steuern, sollte der Staat die Mehrwertsteuer dauerhaft senken und die Wirtschaft weniger regulieren, schlägt der Volkswirt vor.

Abschwung war längst überfällig

Verantwortlich für den jüngsten Börsenabsturz seien mehrere Faktoren: Einerseits die Angst vor dem Corona-Virus, die durch Politiker und die medien noch verstärkt werde. Andererseits sei nach den langen Aufschwung-Jahren ein Abschwung längst überfällig gewesen. Zudem seien viele Aktien zuletzt stark überbewertet gewesen. Nicht zuletzt habe China in den vergangenen Jahren einen Aufschwung künstlich am Leben erhalten, obwohl dadurch hohe industrielle Überkapazitäten entstanden seien – dies räche sich nun, ausgelöst durch Corona, sowohl in China wie bei dessen Handelspartnern.

Autor: hw

Quelle: Uni Leipzig

Oiger-Kommentar:

Mit zeitlicher Verzögerung dürfte die nahende Wirtschaftskrise auch die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden deutlich stutzen. Das wird auch die Spielräume der Politiker einengen. Vielleicht wäre es in den Boom-Jahren besser gewesen, etwas mehr in eine modernene und umweltfreundlichere Infrastruktur, in Energiespeicher und andere Voraussetzungen für eine „Energiewende“ zu investieren oder Geld für Steuersenkungen beiseite zu legen statt politische Geschenke zu verteilen. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt