Monate: November 2019

Der ID3 ist das erste aus einer ganzen Reihe geplanter reiner Elektroautos von VW. Der ID3 wird bereits in Zwickau produziert, ab Herbst 2020 steigt auch die VW-Manaufaktur Dresden in die Montage ein. Foto: Volkswagen AG

VW-Manufaktur Dresden montiert künftig ID3-Elektroautos

Montage soll im Herbst 2020 starten Dresden, 18. November 2019. Die gläserne VW-Manufaktur Dresden baut künftig mit dem „ID.3“ ein Elektroauto der neuen Generation. Das hat der Wolfsburger Autokonzern heute in Dresden angekündigt. Die Montage soll im Herbst 2020 beginnen. Parallel dazu möchte die VW-Leitung die Manufaktur als Innovationsstandort für neue Mobilitätslösungen stärken.

Umschlag des Buches von Joschka Fischer: Der Abstieg des Westens. Abb.: Kiwi

Leben im chinesischen Jahrhundert

Im Buch „Der Abstieg des Westens“ plädiert Ex-Außenminister Joschka Fischer dafür, die EU-Staaten enger zusammenzuschmieden, um zwischen den Polen USA und China zu bestehen Zwischen den Mahlsteinen China und USA könnte Europa schon bald ganz und gar zur drittklassischen Kraft absinken – in politischer, wirtschaftlicher wie militärischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Davor warnt jedenfalls der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer in seinem Buch „Der Abstieg des Westens“. Darin prophezeit der frühere grüne Spitzenpolitiker und „Realo“ Fischer nach den Jahrhunderten europäischer Dominanz und dem US-dominierten 20. Jahrhundert nun ein chinesisches 21. Jahrhundert: Gegen die scheinbar unaufhaltsam aufsteigende und zunehmend innovationsstarke Superkraft aus dem Osten werde die USA allenfalls noch als Gegenpol agieren.

Auch ein illustrierter Abriss der Kunstgeschichte findet sich in der App. Abb.: SKD

App „Artomat“ hilft, weise über Kunstwerke zu reflektieren

Experten aus Dresden und Usti wollen, dass jeder lernt, „Kunst zu sehen und zu entdecken“ Dresden/ Ústí nad Labem, 15. November 2019. Wer schon immer bei Partys oder Vernissagen mit pointiert-schöngeistigen Sentenzen brillieren wollte, statt dessen aber vor Gemälden oder abstrakten Skulpturen meist ins Stottern kommt, sollte mal die neue App „Artomat“ ausprobieren. Mit dem Programm für iPhones und iPads wollen Experten aus Dresden und Prag auch Laien zu selbstbewussten Kunstkennern voll greifbarer Assoziationen machen.

So etwa soll das europäische Athena-Raumschiff aussehen. Visualisierung: Esa

Titan-Ring aus dem 3D-Drucker für die kosmische „Athena“

IWS Dresden stellt einen Edelgasschild für die „additive Produktion“ vor. Dresden/Frankfurt am Main, 15. November 2019. Voraussichtlich im Jahr 2031 schickt die europäische Raumfahrtagentur „Esa“ das Röntgen-Weltraumteleskop „Athena“ ins All. Dort soll es den intergalaktischen Raum nach heißen Gasen zwischen den Galaxien abtasten. Die Esa braucht allerdings für das Teleskop eine drei Meter große, ringförmige Trägerstruktur aus Titan, die klassische Fabriken schwerlich herstellen können. Daher wollen die Satellitenexperten den Ring mit industriellen 3D-Druckern erzeugen – und setzen dabei auf sächsische Ingenieurskunst. Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden hat dafür mit dem „Coaxshield“ (Eigenschreibweise: „COAXshield“) eine innovative Edelgas-Abschirmung für lasergestützte additive Maschinen entwickelt.

Datenprofis beim "Open Data"-Hackthon 2019 im Slub-Makerspace in Dresden. Foto. Tobias Sauer für die Landeshaupstadt Dresden

39 Datenprofis entwickeln 13 Prototypen in 2 Tagen

Hackathon zaubert Stadtmodelle aus dem 3D-Drucker Dresden, 14. November 2019. 3D-Drucker und offene Daten machen es möglich: Aus Luftbildern lassen sich heutzutage ziemlich problemlos dreidimensionale Gipsmodelle ganzer Stadtviertel erzeugen. Das haben kreative Programmierer beim Dresdner „Open Data Hackathon“ unter Beweis gestellt – und damit einen Sonderpreis des Staatsbetriebes Geobasisinformation und Vermessung (GeoSN) gewonnen. Dies geht aus einer Mitteilung der Dresdner Wirtschaftsförderer hervor, die den Programmierwettbewerb mitorganisiert hatten.

Foto (bearbeitet): hw

Glücksspiel-Experten wollen Onlinecasino-Betreiber vor Gericht stellen

Experten empfehlen Änderung im Strafgesetzbuch – dafür soll es aber Lizenzen für kontrollierte Internet-Glücksspiele geben Berlin/Stuttgart, 14. November 2019. Mit Zuckerbrot und Peitsche wollen Experten der Stuttgarter „Universität Hohenheim“ das illegale Glücksspiel im Internet eindämmen: In einen Positionspapier empfehlen sie den deutschen Ministerpräsidenten, einerseits regulierte Online-Casinos zu erlauben, andererseits aber jede Werbung dafür zu verbieten. Zusätzlich soll Deutschland den Betrieb von Internet-Glücksspielen, die ohne Lizenz vom Ausland aus gegen Geld angeboten werden, ausdrücklich unter Strafe stellen und besteuern. Diese Vorschläge hat heute die interdisziplinäre „Forschungsstelle Glückspiel“ der Uni Hohenheim veröffentlicht.

Aus dem industrielle 3D-Drucker, der Metall mit Elektronenstrahlen aufschmelzen kann: ein Kupfer-Kühlkörper. Foto: Fraunhofer-Ifam Dresden

Kupfer-Kühler aus dem 3D-Drucker

Fraunhofer Dresden setzt bei der „Additiven Fertigung“ auf Elektronenstrahlen Dresden. 14. November 2019. Längst sind 3D-Drucker imstande, Leuchten, Ersatzteile und viele andere Produkte mit ungewöhnlichen Formen aus Kunststoff herzustellen. Metall und Keramik können dagegen bisher nur industrielle 3D-Drucker verarbeiten. Diese „Additiven Fertigungsanlagen“ sind zwar noch rar und teuer, aber sie haben das Potenzial, die Abläufe in vielen Fabriken zu revolutionieren. Fraunhofer-Ingenieuren aus Dresden ist es nun beispielsweise gelungen, mit einem Elektronenstrahl-3D-Drucker filigrane Kühlkörper aus Kupfer zu erzeugen.

Die Visualisierung soll verdeutlichen, wie man sich die Produktion der Smart Caps vorstellen kann. Montage: Thomas-Hierl

Saftcontainer-Überwacher aus Dresden geht in Serie

Packwise vereinbart Produktion bei Diehl Dresden, 13. November 2019. Sensoren aus Dresden sollen bald Saft-Großbehälter und andere „Intermediate Bulk Container“ (IBC) auf den Handelsrouten rund um die Welt überwachen. Dafür hat das Unternehmen „Packwise“ sogenannte „Smart Caps“ entwickelt, die den Standort, den Füllstand und die Temperatur dieser Transportbehältnisse für Flüssigkeiten und Schuttgüter überwachen. Die Serienproduktion soll Anfang 2020 starten. Die Herstellung der Sensorpakete übernimmt die Nürnberger Firma „Diehl Connectivity Solutions“ (DCS). Das haben beide Unternehmen nun vertraglich vereinbart.

Oliver Uecke von Lipotype kümmert sich um die US-Expansion der Dresdner Biotech-Firma. Foto: German Accelerator

Buhlen um die Chance im Biotech-Mekka

Der lukrative US-Markt lockt junge Biotech-Firmen wie die Dresdner „Lipotype“ an. Damit solche Instituts-Ausgründungen im großen Teich nicht untergehen, helfen Lotsen vom „German Accelerator. Dresden/Boston, 13. November 2019. Ist von Digitalisierung und Globalisierung die Rede, denken viele erst mal an Jobverluste und andere negative Begleiter des weltweiten Wandels. Doch für kleine Unternehmen, die sich zum Beispiel gerade erst frisch aus einer Uni ausgegründet haben, ist die globale Vernetzung ein Riesenvorteil: Per Internet wird die ganze Welt zur erreichbaren Zielgruppe. Dadurch sind heute selbst Nischenprodukte rentabel, die früher keine Chance hatten, weil es für manch exotische Innovation einfach zu wenige potenzielle Käufer auf dem regionalen Markt der Gründer gab und gibt.

Semron Dresden: Wir haben effizientesten KI-Chip der Welt

Sachsen stellen zur Semicon neue Konzepte für sparsame „Künstliche Intelligenz“ und für neuronal „aufgeschlaute“ Maschinen vor Dresden/München, 12. November 2019. Um Autos, Smartphones und Robotern mehr „künstliche Intelligenz“ (KI) beizubringen, ohne dass deren Stromhunger unbeherrschbar wird, setzen mehr und mehr Ingenieure und Forscher aus dem „Silicon Saxony“ auf das Vorbild „menschliches Gehirn“: Dieses natürliche Netzwerk aus rund 100 Milliarden Neuronen, die sich Informationen merken und genauso gut hochkomplexe Aufgaben kalkulieren können, verbraucht meist nur 20 bis 30 Watt. Zum Vergleich: Supercomputer verbrauchen heute etwa eine Million Mal so viel Energie – und versagen dennoch bei vielen Aufgaben, die selbst ein dreijähriges Kind spielend erledigt. Daher avancieren künstliche neuronale Netze und neuromorphe Chips derzeit auch zu einem wichtigen Trendthema in Sachsen. Einige Innovationen für solche neuronalen Technologien haben die Forscher aus dem Herzen des „Silicon Saxony“ heute zur Halbleitermesse „Semicon“ in München vorgestellt, darunter den – laut Entwickler-Angaben – „effizientesten KI-Chip der Welt“.

Sind Kopfnoten zulässig? Über die Frage erhitzen sich immer wieder die Gemüter. Grafik: Heiko Weckbrodt

Handwerker wünschen sich Kopfnoten

Umfrage der Handwerkskammer Dresden Dresden, 12. November 2019. Die meisten Handwerker-Meister in Ostsachsen wünschen sich, dass auf Schulzeugnissen weiter auch Kopfnoten vermerkt sind. Das haben Umfragen der Handwerkskammer Dresden ergeben. Demnach gaben 88 Prozent an, dass ihnen Kopfnoten sehr wichtig und wichtig sind, wenn sie Lehrlinge einstellen wollen.

Am Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS in Dresden fertigt eine Pilotlinie neue Elektroden für Lithium-Batterien. Foto: Fraunhofer IKTS

Mehr Kraft für deutsche Batterien

Im Projekt „Kasili“ entwickelt Fraunhofer Dresden neue Elektroden für mehr Energiedichte Dresden, 11. November 2019. Künftige Elektrofahrzeuge sollen mit einer Batterieladung bis zu 700 Kilometer weit fahren, Smartphones deutlich seltener aufgeladen werden. Mit diesem Ziel vor Augen wollen deutsche Wissenschaftler nun in der „Forschungsfabrik Batterie“ neuartige Batterien entwickeln, die bei gleichem Volumen mindestens 70 Prozent mehr Energie für Elektrofahrzeuge und Smartphones speichern können als herkömmliche Lithium-Ionen-Lösungen. Im Teil-Projekt „Kasili“ (Strukturmechanische Kathodenadaption für Silizium- und Lithiumwerkstoffe) steuern Experten aus Dresden Schlüsselkomponenten für diese neue Batterie-Generation bei. Die Forscher von Fraunhofer, TU Dresden und Leibniz arbeiten dafür seit dem 1. November 2019 gemeinsam an innovativen Batterie-Elektroden mit hauchdünnen Silizium- oder Lithiumschichten. Die Federführung hat das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) übernommen.

Blick in die neue Süd-Bibliothek in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresden will alle Bibliotheken auch sonntags öffnen

Süd-Bibo als Pilotprojekt in neuem Domizil am Münchner Platz gestartet Dresden, 11. November 2019. Spätestens ab 2025 sollen alle Stadtteilbibliotheken in Dresden sieben Tage pro Woche geöffnet sein – also auch sonntags und an bisherigen Schließtagen. In den Abendstunden verwandeln sich dann in Stadtteilzentren. Diese Ziele hat nun der Direktor der Städtischen Bibliotheken ausgegeben. „Das ist die Zukunft“, sagte Arend Flemming. Für Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Die Linke) ist dieses Konzept ein wichtiger Baustein für die Dresdner Kulturhauptstadt-Bewerbung.

Manager Marius Feldmann, Geschäftsführer Nicolas-Röhrs und Technikchef Jens-Struckmeier von Cloud & Heat. Foto: Cloud & Heat

„Cloud & Heat“ Dresden als besonders wachstumsstark ausgezeichnet

Deloitte-Wirtschaftsprüfer verweisen auf über 21.000 Prozent Umsatzwachstum Dresden/Hamburg, 11. November 2019. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „Deloitte“ hat das Dresdner Rechenzentren-Unternehmen „Cloud & Heat“ als wachstumsstärkste Technologiefirma im Wettbewerb um den „Deloitte Technology Fast 50 Award“ als Ersplatzierten ausgezeichnet. Demnach habe die Dresdner Uni-Ausgründung seine Umsätze in den vergangenen vier Geschäftsjahren um über 21.000 Prozent gesteigert.