News, Wirtschaft, zAufi

Deutscher Aufschwung versiegt

Die Ökonomen haben ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft weiter herunterkorrigiert. Grafik: Heiko Weckbrodt

Die Ökonomen haben ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft weiter herunterkorrigiert. Grafik: Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose auf 0,5 Prozent

Berlin, 2. Oktober 2019. Die deutschen Chefökonomen rechnen damit, dass die Konjunktur in der Bundesrepublik weiter abflaut: Sie haben ihre Gemeinschaftsprognose für das deutsche Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von 0,8 auf 0,5 Prozent abgesenkt. Für 2020 senkten sie ihre Prognose von 1,8 auf 1,1 Prozent. Das haben die beteiligten Institute Ifo, Diw, IfW, IWH und RWI heute mitgeteilt.

Handelskriege, Brexit, Autoindustriekrise kommen zusammen

Der lange deutsche Aufschwung ist damit sichtlich vorbei. Schuld sind mehrere Faktoren. Dazu gehören die Handelskriege des US-Präsidenten, der auch die Investitionsbereitschaft vieler Unternehmen international dämpft – was wiederum die exportorientierte deutsche Industrie besonders trifft. Zu diesen globalpolitischen Unsicherheiten gehören auch der Brexit und die Irankrise. Hinzu kommt die Nachwirkungen des Dieselskandals, die Umstellung auf Elektroautos und andere Probleme der deutschen Autoindustrie.

Nur Binnennachfrage stützt noch die Konjunktur

„Die deutsche Industrie befindet sich in einer Rezession, die inzwischen auch auf die unternehmensnahen Dienstleister durchschlägt“, erklärte Claus Michelsen, der Leiter der Abteilung „Konjunkturpolitik“ vom „Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung“ (DIW) Berlin. „Dass die Wirtschaft überhaupt noch expandiert, ist vor allem auf die anhaltende Kauflaune der privaten Haushalte zurückzuführen, die von den guten Lohnabschlüssen, Steuererleichterungen und Ausweitungen staatlicher Transfers gestützt wird.“

Autor: hw

Quellen: Ifo, IfW

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt