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TSMC antwortet mit Klagen gegen Globalfoundries Dresden

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Chipfabriken sollen illegal taiwanesische Technologien genutzt haben

Hsinchu/Dresden, 1. Oktober 2019. TSMC hat Globalfoundries (GF) Dresden und Singapur wegen Patentrechts-Verletzungen verklagt. Das teilte der weltweit größte Halbleiter-Auftragsfertiger aus Hsinchu in der Nacht zu heute mit. Er antwortet damit auf ganz ähnliche Klagen, die GF zuvor gegen TSMC eingereicht hatte.

GF habe 25 Fertigungstechnologien illegal kopiert, beklagen die Taiwanesen. Dabei handele es sich Patente auf Prozesse der Strukturgenerationen zwischen 12 und 40 Nanometer. Globalfoundries solle aufhören, damit Chips zu produzieren und zu verkaufen, fordert TSMC.

TSMC sieht sich für „Schlacht in den Gerichten“ gerüstet

Mit Blick auf die Klage von GF gegen TSMC betonte das Unternehmen noch, TSMC sei bereits für die „Schlacht in den Gerichten“. Man werde den guten Ruf und die technologischen Innovationen von TSMC erfolgreich verteidigen.

(Aktualisierung:)

Globalfoundries: Lassen und nicht einschüchtern

„TSMC hat seine marktbeherrschende Stellung lange Zeit genutzt, um Druck auf seine kleineren Wettbewerber auszuüben“, kommentierte Globalfoundries auf Oiger-Anfrage den Vorstoß aus Taiwan. „Die heute eingereichten Vergeltungsklagen passen dazu. Wir haben Vertrauen in unsere Position und das Rechtsverfahren und lassen uns von diesen Maßnahmen nicht einschüchtern.“

Solche Klagen und Gegenklagen sind in der Technologiewelt nicht selten – man denke nur an den großen Streit um die x86-Prozessorarchitektur zwischen Intel und AMD. Am Ende kommt oft ein Patent-Austauschprogramm zustande, für das der per Saldo unterlegene Konzern einen Ausgleich bezahlt.

Autor: hw

Quellen: TSMC, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt