München, 7. August 2019. Die Anzeichen für eine bevorstehende Rezession in Deutschland häufen sich: Teile der deutschen Industrie werden ihre Produktion in den kommenden drei Monaten wahrscheinlich drosseln. Das geht aus der jüngsten Konjunktur-Umfrage des Wirtschaftsforschungs-Instituts „Ifo“ aus München hervor.
Ifo-Konjunkturumfrage: Die Pessimisten sind nun in der Mehrheit
Demnach sind die Erwartungen der befragten Unternehmensvertreter auf den niedrigsten Wert seit November 2012 gesunken. „Die Aussichten für die deutsche Industrie sind derzeit alles andere als rosig“, schätzte Ifo-Konjunkturexperte Robert Lehmann ein. „Immer mehr Firmen vermelden, dass sie ihre Produktion im kommenden Vierteljahr drosseln wollen. Damit übersteigt die Zahl der Pessimisten nunmehr sogar deutlich jene der optimistischen Stimmen. Derzeit ist ein Ende der Rezession in der deutschen Industrie nicht absehbar.“
Maschinenbauer besonders skeptisch, Chemie etwas optimistischer
Besonders die Maschinenbauer gehen von einer schrumpfenden Produktion aus. Allein die Chemieindustrie ist etwas zuversichtlicher.
Erste Betriebe beginnen bereits, ihre Produktion zu drosseln
Die ersten Betriebe drosseln offensichtlich schon ihre Fertigung: Im Juni ist die Produktion in der deutschen Industrie um 1,5 Prozent zum Vormonat zurückgegangen. Im Jahresvergleich betrug der Rückgang sogar 5,2 Prozent. Das geht aus einer vorläufigen Berechnung des statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden hervor.
Brexit und Handelskrieg dämpfen Konjunktur
Als Ursachen für die um sich greifende Rezessionsstimmung in der exportorientierten deutschen Industrie gelten vor allem außenpolitischen Entwicklungen: Der vom neuen britischen Premier Boris Johnson angekündigte „harte Brexit“, der eskalierte Handelskrieg zwischen den USA und China, die wachsenden Konflikte zwischen den USA und dem Iran und weitere Probleme dämpfen derzeit die Weltwirtschaft.
Erst kürzlich hatten die Wirtschaftsforscher vom IfW Köln prognostiziert, dass der eskalierte Handelskrieg zwischen den Präsidenten Donald Trump und Xi Jinping die Exportnation Deutschland besonders hart treffen könnte.
Autor: hw
Quellen: Ifo, Destatis
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