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X-Fab schreibt weiter Verluste

Blick in die Lithografie der X-Fab in Erfurt. Foto: Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen, Fotograf Michael Voigt

Blick in die Lithografie der X-Fab in Erfurt. Foto: Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen, Fotograf Michael Voigt

Weniger Aufträge aus Autoindustrie für die ostdeutsche Spezial-Foundry

Erfurt/Dresden, 30. Juli 2019. Der ostdeutsche Halbleiter-Auftragsfertiger X-Fab kommt aus den Verlusten nicht heraus: Im zweiten Quartal 2019 kam das Unternehmen auf einen Nettoverlust von 8,1 Millionen Dollar (7,26 Millionen Euro). Gleichzeitig sanken die Umsätze im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 131,6 Millionen Dollar (118 Millionen Euro). Das geht aus dem aktuellen X-Fab-Quartalsbericht hervor.

Die X-Fab-Manager machten für die schwachen Ergebnisse vor allem die sinkende Elektronik-Nachfrage aus dem Automobil-Sektor, Computertechnik und der allgemeinen Industrie verantwortlich. Auch die abflauende Weltkonjunktur spiele dabei eine Rolle.

Gute Nachfrage für neue Siliciumcarbid-Leistungshalbleiter

Gut entwickeln sich dagegen die Elektronik-Aufträge aus der Medizintechnik. Verdreifacht haben sich die Umsätze mit Halbleitern, die auf Siliciumcarbid-Scheiben statt klassischen Siliziumscheiben hergestellt werden. Hergestellt wird damit vor allem Leistungselektronik, die hohe Spannungen vertragen muss – zum Beispiel für Elektroautos. Bisher bewegen sich diese Siliciumcarbid-Umsätze für X-Fab noch auf eher niedrigem Niveau. Gerade hier sowie in der Auftragsfertigung von Minilaboren in Chipgröße rechnet sich X-Fab-Chef Rudi De Winter noch einiges Wachstum aus. Auch im China-Geschäft erwartet er Zuwächse.

Rudi De Winter. Foto: X-Fab

Rudi De Winter. Foto: X-Fab

Über X-Fab

Die X-Fab ist ein Mikroelektronik-Auftragsfertiger mit einer Spezialisierung auf gemischt analog-digitale Halbleiter. Die Foundry geht letztlich auf die Erfurter Fabriken des DDR-Mikroelektronik-Kombinates zurück. Durch Zukäufe und Investitionen ist das Unternehmen aber inzwischen auch international aktiv, unter anderem in Frankreich, Malaysia und den USA. In Deutschland hat X-Fab sechs Fabriken. Eine davon befindet sich in Dresden und hatte erst kürzlich eine Kapazitätserweiterung erfahren. Dabei handelt es sich um die frühere Produktionsstätte des „Zentrums Mikroelektronik Dresden“ (ZMD), mit dem das Erfurter Kombinat zu DDR-Zeiten verflochten war.

Die X-Fab-Manager wollen wegen der schwachen Auslastung der Foundry nun an allen Standorten überprüfen, ob sie durch Automatisierungen und andere „Optimierungsprojekte“ Kosten sparen können.

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 4000 Mitarbeiter weltweit.

Autor: hw

Quelle: X-Fab

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt