Normale Unis haben zehn Institute im Umkreis, in Dresden sind es 27
Dresden/Wiesbaden, 22. Juli 2019. Die hohe Dichte außeruniversitärer Forschung in der sächsischen Landeshauptstadt hat wesentlich dazu beigetragen, dass die TU Dresden in der jüngsten Förderrunde ihren Status als Exzellenz-Universität verteidigen konnte. Das lässt sich aus einer Analyse des statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden ablesen. Insofern hat sich auch der Verbund „Dresden-Concept“, der die TU mit anderen Instituten vernetzt, für die Uni wieder einmal bewährt.
Zusammenhang bei allen Exzellenz-Unis erkennbar
Ein ähnlicher Zusammenhang lasse sich bei allen gekürten Exzellenz-Unis erkennen, teilten die Bundesstatistiker mit: „Ein Blick auf die Standorte der ausgezeichneten Universitäten zeigt, dass sich in deren Umgebung überdurchschnittlich viele andere Forschungsinstitutionen befinden.“
Spitzenreiter ist Berlin
Laut Destatis sind im Umkreis von zehn Kilometern um eine deutsche Uni durchschnittlich zehn außeruniversitäre Forschungs-Einrichtungen zu finden. Rings um Exzellenz-Unis sind es im selben Radius hingegen im Schnitt 27 Institute. Spitzenreiter sind hier die drei Berliner Unis mit 64 Einrichtungen im Umkreis.
In Dresden ist Uni von 27 Instituten im 10-km-Umkreis umgeben
In Dresden liegt dieser Wert bei 27. In der Destatis-Rechnung werden allerdings nur Vollinstitute mitgezählt, während in Dresden auch recht viele Teilinstitute tätig sind. Zudem gibt es in der sächsischen Landeshauptstadt kaum Konzernzentralen mit eigenen privaten Forschungsabteilungen vor Ort. In diesem Punkt hat Dresden noch viel Nachholbedarf zu den anderen Exzellenzstandorten.
Zum Weiterlesen:
Der Pakt der Forscher: Wie die „Außeruniversitären“ die TU Dresden unterstützen
Außeruniversitäre Forschung in Dresden: ein Überblick
Dresden behauptet sich als einzige Exzellenz-Uni im Osten
Sachsen hat viele Forschungsgesellschaften angezogen
Angesiedelt haben sich in der sächsischen Landeshauptstadt dagegen vor allem viele Institute der großen Forschungsgesellschaften. Darunter sind vier Max-Planck-Institute und -Zentren, elf Fraunhofer-Institute und -einrichtungen, drei Leibnitz-Institute, zwei Helmholtz-Zentren, ein DLR-Zentrum sowie einige Privatinstitute. 28 von ihnen haben sich im Verbund „Dresden-Concept“ zusammengeschlossen. Entstanden war dieses Netzwerk ursprünglich im Jahr 2010, um die erste Exzellenz-Bewerbung der TU Dresden zu unterstützen. Inzwischen sind die Aufgaben dieses Verbundes gewachsen. Die zusammengeschlossenen Wissenschaftler und Künstler arbeiten zum Beispiel an gemeinsamen Projekten, teilen sich in teure Analysegeräte hinein, organisieren internationale Konferenzen und kooperieren in der Ausbildung.
Dresden profitiert auch von Weichenstellungen der 1990er
Mit dem jüngsten Exzellenzzuschlag erntet Dresden insofern auch die Früchte der Wissenschaftspolitik früherer Dekaden: Schon in den 1990ern hatte sich die sächsische Regierung im Ländervergleich überdurchschnittlich stark für die Ansiedlung von Fraunhofer, Planck & Co. stark gemacht – auch wenn dies einige Kosten für den Freistaat mit sich brachte.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: Destatis, Oiger-.Archiv, Dresden-Concept
Zum Weiterlesen:
Die statistischen Steckbriefe der Exzellenzunis
Hier ein Destatis-Ãœberblick über die außeruniversitäre Forschung in den großen Städten – wobei hier jeweils das gesamte Stadtgebiet und nicht nur der 10-km-Umkreis um die jeweilige Uni berücksichtigt ist:
Kreis / Kreisfreie Stadt | Standorte außeruniversitäre FuE-Einrichtungen1 |
---|---|
Anzahl | |
1 Nur Hauptstandorte.
Stand: 2017 |
|
Berlin, Stadt | 79 |
München, Stadt | 48 |
Köln, Stadt | 39 |
Frankfurt am Main, Stadt | 33 |
Dresden, Stadt | 30 |
Bonn, Stadt | 26 |
Potsdam, Stadt | 25 |
Hamburg, Stadt | 22 |
Leipzig, Stadt | 22 |
Stuttgart, Stadtkreis | 21 |
Bremen, Stadt | 20 |
Halle (Saale), Stadt | 20 |
Region Hannover | 18 |
Städteregion Aachen | 17 |
Mainz, Stadt | 16 |
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