Monate: Juni 2019

Die Zwickauer Ingenieure haben einen Dieselbus von Volvo zum Batterie-O-Bus umgerüstet und testen nun das ein- und ausfahrbare Andrahtsystem am Stromabnehmer. Foto: WHZ

Zwickau entwickelt Batterie-O-Bus

Forscher sehen im aufgepeppten Oberleitungs-Buss „das verkannte Genie im ÖPNV“ Zwickau, 24. Juni 2019. Um Menschen elektrisch zu bewegen, kennen Ingenieure viele Möglichkeiten: E-Autos, Straßenbahnen und viele mehr. Mancherorts aber lassen sich Gleise nicht verlegen, da sind Busse gefragt. Um dafür Alternativen zum Dieselmotor zu entwickeln, erwägen die Sachsen eine Renaissance der alten Oberleitungs-Busse – nur eben moderner und mit Batterien. Über ein entsprechende Forschungsprojekt hat sich die sächsische Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) nun in Zwickau informiert.

Die Weltmarktanteile der Regionen in der Mikroelektronik ingesamt (grüne Balken), alternativ gemessen nur mit fabriklosen Elektronikfirmen (rot) bzw. jenen Unternehmen wie Intel oder Samsung, die sowohl Chips entwickeln wie auch selbst herstellen (blau). Grafik: IC Insights

Nur 6 % Marktanteil für Europas Mikroelektronik

Selbstgestecktes 20-%-Ziel für EU weiter entfernt denn je Scottsdale, 22. Juni 2019. Wer die bessere Steuer- und Sensorelektronik in seine Autos, Werkzeugmaschinen und Flugzeuge einbaut, hat einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz. Dieser Zusammenhang gilt heute als weitgehend unbestritten. Und durch Trends wie das autonome Fahren, Künstliche Intelligenz und die Elektromobilität wird zum Beispiel in der Autoindustrie der Wertanteil der eingebauten Halbleiter-Technik in den kommenden Jahren weiter steigen. Mit diesen Wertschöpfungs-Zusammenhängen haben die Sachsen schon seit Jahren argumentiert, um für ihre Elektronikfabriken vor allem in Dresden mehr Förderung zu bekommen. Diese Positionen teilen eigentlich inzwischen auch Berlin und Brüssel. Doch vom 2013 durch EU-Kommissarin Neelie Kroes formulierten Ziel, den europäischen Weltmarktanteil in der Mikroelektronik bis 2020 von zehn auf 20 Prozent zu verdoppeln, ist der Kontinent weit entfernt: Derzeit liegt der europäische Anteil an der globalen Chipindustrie bei gerade mal sechs Prozent. Tendenz: stagnierend bis fallend. Das geht aus einer aktuellen Analyse des US-Marktforschungs-Unternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale hervor.

Wie verhalten sich neue Bremskonrstuktionen unter extremen Bedingungen? An einem neuen Bremsenprüfstand wollen das die Ingenieure der TU Chemnitz simulieren. Foto: TU Chemnitz

Mal richtig auf die Bremse latschen

TU Chemnitz bekommt für 2 Millionen Euro neuen Bremsen-Prüfstand Chemnitz, 21. Juni 2019. Um ihre Fahrzeugforschung zu verbessern, bekommt die TU Chemnitz einen neuen Bremsenprüfstand. Mit der zwei Millionen Euro teuren Anlage wollen die Ingenieure si8mulieren, wie sich neue Bremsen an Lastern und Autos verhalten, wenn es auf der Straße sehr heiß, sehr kalt oder besonders feucht ist. Das geht aus einer Mitteilung der Uni hervor.

Ein Drittel der Gründer setzt auf KI

Bitkom: Start-ups sind die Innovationstreiber in diesem Technologiesektor Berlin, 21. Juni 2019. Mehr als jeder dritte Firmengründer (39 %) setzt Künstliche Intelligenz (KI) für sein Unternehmen ein, ein weiteres Drittel erwägt zumindest den Einsatz dieser Technologie. Das hat sich aus einer Befragung von reichlich 300 Jungunternehmen („Start-ups“) ergeben, die der deutsche Digitalwirtschaftsverband „Bitkom“ aus Berlin in Auftrag gegeben hatte.

Preisträgerin Claudia Loitsch und "3m5"-Geschäftsführer Michael Eckstein. Foto: Detlev Müller für 3m5

Digitale Barrieren abbauen: Informatikpreis für Claudia Loitsch

„3m5. Excellence Award“ für Doktorarbeit verliehen Dresden, 21. Juni 2019. Weil sie in ihrer Doktorarbeit neue Wege gezeigt hat, wie Senioren, Behinderten und anderen Menschen der Zugang zu digitalen Inhalten leichter gemacht werden kann, hat eine Jury der TU Dresden der Görlitzer Nachwuchs-Informatikerin Claudia Loitsch den „3m5. Excellence Award“ verliehen. Den Preis hat das Dresdner Software-Unternehmen „3m5“ gestiftet und mit 3000 Euro dotiert.

Das erste Entwicklungsprojekt fpr das neue VW-Software-Entwicklungszentrum Dresden: Sebastian Werner von Wandelbots hat auf der Produktionsschuppe in der gläsernen VW-Manufaktur Dresden einen Roboter angelernt. Der trägt zunächst eine "Primer" genannte Grundierungspaste dort auf. Bevor dann dort ein Seitenfenster am E-Golf eingeklebt wird, mustert der Roboter sein Werk mit einer Kamera. Die Bilder überträgt er zur Qualitätskontrolle per Funk in eine Rechnerwolke ("Cloud"). Foto: Oliver Killig für Volkswagen

VW entwickelt in Dresden Cloud-gestützte Produktion

Amazon, Volkswagen, Siemens und Wandelbots wollen in neuem Forschungszentrum Qualitätskontrolle mit KI-Hilfe verbessern und vernetzen Dresden, 20. Juni 2019. Volkswagen hat heute in Dresden nun auch offiziell sein neues Software-Entwicklungszentrum für cloud-gestützte Produktion eröffnet. Gemeinsam mit Amazon, Siemens und der Dresdner Uni-Ausgründung „Wandelbots“ entwickeln in der gläsernen VW-Manufaktur zunächst 30 Spezialisten produktivitätssteigernde Digitalisierungs-Lösungen für den gesamten Konzernverbund. Bis Ende 2020 soll das Team auf 80 Entwickler wachsen – oder vielleicht auch mehr“, hat VW-Softwareentwicklungschef Peter Garzarella angekündigt.

Ausbildungsleiter Holger Bauschke holt die Azubis Tom Müller und Alexandra Weiß ab. Foto: Meeco

Gerüstbauer-Shuttle sammelt Azubis ein

Damit die Lehrlinge auch wirklich zur Arbeit kommen… Roßwein, 20. Juni 2019. Um wieder mehr Azubis zu gewinnen und bei der Stange zu halten, kommt das Gerüstbau-Unternehmen „Gemeinhardt“ aus Roßwein den Jugendlichen motorisiert entgegen: Die Gerüstbauer schicken ein „Azubi-Shuttle“ über die Dörfer, das die Lehrlinge einsammelt und zum Betrieb bringt.

Die Heliatek-Fabrik Dresden kann durch ein spezielles Verfahren organsiche Solarfolien im Rolle-zu-Rolle-Betrieb herstellen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die angestrebte Massenproduktion. Foto: Heliatek

Heliatek eröffnet vergrößerte Organiksolar-Fabrik in Dresden

„Helia-Fab“ soll bis eine Million qm leichte Solarenergie-Sammelfolien pro Jahr herstellen. Dresden, 20. Juni 2019. Nach mehreren Verzögerungen nimmt Heliatek seine vergrößerte Fabrik für organische Solarfolien in Dresden-Mickten im August 2019 in Betrieb. Das geht aus einer Ankündigung des Unternehmens hervor. Demnach erwarten die Heliatek-Manager den sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und den Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) als Politpromis zur offiziellen Einweihungsfeier.

Superlaser-Experimente von Dresdner Helmholtz-Forschern. Foto: European XFEL / Jan Hosan

Trojaner gegen Krebs und heiße Wälder

Helmholtz richtet neue Wissenschaftskonferenz in Dresden aus Dresden, 20. Juni 2019. Rund 200 Physiker, Genetiker, Chemiker, Elektroniker und andere Experten aus Sachsen, Tschechien und Polen wollen sich am 25. Juni im Deutschen Hygienemuseum in Dresden zu einer interdisziplinären Wissenschaftskonferenz treffen. Auf Einladung der Helmholtz-Forschungsgemeinschaft möchten sie auf dem erstmals ausgerichteten „Europäischen Forum für Wissenschaft, Forschung und Innovation“ ihre besondere Expertise in ihrem Fachsektor vorstellen und dann Kooperationen mit den Kollegen aus den Nachbarländern ausloten. Die meisten Teilnehmer sind Preisträger des Europäischen Forschungsrates (ERC), gehören also zur europäischen Forscher-Elite.

Im früheren Hauptquartier des Chaos-Computer-Clubs (CCC) Dresden im ehemaligen Robotron-Komplex an der Lingnerallee in Dresden haben die Hacker eine Vorliebe für Linux entwickelt, wie unschwer zu erkennen ist. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresden ist Top-Standort für Betriebssysteme

50 Jahre Informatikausbildung an der TU haben sich ausgezahlt. Dresden, 19. Juni 2019. Die Stadt Dresden gehört zu den führenden Standorten für Computer-Betriebssysteme in Deutschland. Das haben mehrere Experten aus der Szene eingeschätzt, darunter Prof. Gerhard Fettweis von der TU Dresden und Geschäftsführer Michael Hohmuth von der Uni-Ausgründung „Kernkonzept“. „Wir haben hier Betriebssystem-Entwicklungszentren von großen internationalen Konzernen wie Amazon und Huawei ebenso wie kleine, oft hochspezialisierte Firmen“, erklärte Hohmuth.

Erzpriester Alexei Tomajak (links), Prof. Christoph Herm von der HfBK, Projektleiter Michael Kaliske von der TU Dresden und Prof. Björn Weiß vom Institut für Holztechnologie Dresden besprechen das Vorgehen an einer Abendmahls-Szene aus der Russ.-orthodoxen Gedächtniskirche aus Leipzig. Foto: Heiko Weckbrodt

Virtueller Crashtest für das Abendmahl

Forscher und Maler aus Dresden und Moskau wollen Ikonen mit Computerhilfe gegen den Klimawandel immunisieren Dresden/Moskau, 19. Juni 2019. Um Ikonen vor dem Klimatod zu bewahren, haben Dresdner Forscher und Moskauer Maler ein Bündnis geschlossen: Im Verbundprojekt „VirtEx“ wollen Hochtechnologie-Experten und Kunsthandwerker gemeinsam Computermodelle der religiösen Artefakte schaffen, um in die Kunstwerke virtuell hineinschauen zu können. So wollen sie Schwachpunkte in den teils Hunderte Jahre alten Gemälden finden. Durch virtuelle Austrockungsversuche, simulierte Nässeschäden und mechanische Stresstests an den „digitalen Zwillingen“ der Ikonen möchten sie dann Wege zur Rettung der Originale finden. Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) hat den Dresdner Projektpartnern nun eine knappe halbe Million Euro Fördergeld für diesen innovativen Ansatz zugesagt.

Sophia Witte und Francisco Arroyo (Mitte) sind die Geschäftsführer der neuen "TU Dresden Brauerei". Die Chemie-Professoren Jan J. Weigand (links) und Thomas Henle (rechts) sind die Mentoren der Gründung. Foto: Heiko Weckbrodt

TU-Chemiker gründen eine Brauerei in Dresden.

Phosphor-Pils & Co: Sächsisch-bajuwarische Connection will mit wissenschaftlich gebrautem Bier die Deutschen beglücken Dresden, 18.  Juni 2019. Weil den Chemikern der Technischen Universität Dresden ihr im Uni-Labor gebrautes Bier selbst so gut geschmeckt hat, wollen sie im Herbst 2019 eine eigene öffentliche Brauerei in der Dresdner Innenstadt eröffnen. „Die Firma ist schon gegründet, sie heißt ,TU Dresden Brauerei’“, informierte TUD-Rektor Hans Müller-Steinhagen auf DNN-Anfrage. „Im September oder Oktober wird der öffentliche Ausschank voraussichtlich mit vier eigenen Sorten beginnen. Die Kollegen wollen auch eine kleine Boutique-Brauerei in den Innenstadt einrichten.“