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Feinschaum saugt Mikrokupfer aus erschöpften Gruben

Dr. Martin Rudolph vom Helmholtz-Institut für Ressourcentechnologie prüft an der Pilotanlage in Freiberg, wie sich Mikroerzpartikel im den Flotations-Zellen abtrennen lassen. Foto: Robert Möckel für das HZDR

Dr. Martin Rudolph vom Helmholtz-Institut für Ressourcentechnologie prüft an der Pilotanlage in Freiberg, wie sich Mikroerzpartikel im den Flotations-Zellen abtrennen lassen. Foto: Robert Möckel für das HZDR

Konsortium unter sächsischer Führung will „Flotation“ so verbessern, dass sich auch Mikroerze gewinnen lassen

Dresden/Freiberg, 3. Juni 2019. Neuartiger Feinschaum soll den deutschen Bergen und Abraumhalden auch noch die letzten, winzig kleinen Erzteilchen aus Kupfer, Kobalt und anderen strategisch wichtigen Rohstoffen entreißen. Dafür wollen Bergbau-Ingenieure, Informatiker und Grundlagenforscher unter Führung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) bis zum Jahr 2022 eine neue Flotations-Technologie entwickeln. Weil die daraus erhofften Metalle für die europäischen Hochtechnologie-Industrien besonders wichtig sind, fördert die EU das „Fine Future“ genannte Konsortium aus 16 Partnern mit über 6,2 Millionen Euro.

Sprudelbad für Erze

Die Flotation, die hier verfeinert werden soll, kann man sich wie eine Art Sprudeleffekt vorstellen: Die Ingenieure schütten das Erzgemisch, in dem sich die nur ein paar Mikrometer (Tausendstel Millimeter) kleinen Metallerzbrocken befinden, in spezielle Bäder. Dort erzeugen sie dann Gasbläschen, an die sich die Mikrobrocken anheften und nach oben schwimmen, wo man sie abschöpfen kann.

Auch Abraum-Halden sollen Rohstoffe liefern

Flotations-Maschinen gibt es zwar schon lange im Bergbau. „Bei Korngrößen unter 20 Mikrometern – das ist nicht einmal halb so dick wie ein Menschenhaar – gerät die derzeitige Technologie jedoch an ihre Grenzen“, erklärte Dr. Martin Rudolph vom HZDR-Tochterinstitut für Ressourcentechnologie (HIF) in Freiberg. „Fine Future“ zielt daher auf innovative Anlagen und verbesserten Rezepturen, mit denen sich auch aus den erschöpft geglaubten Erzadern und Abraumhalden hierzulande noch wertvolle Metalle heraussprudeln lassen. Zudem rechnen die Partner damit, auch umweltschonendere Prozesse in diesem Zuge entwickeln zu können. Neben dem HZDR und dem HIF sind beispielsweise auch BASF, der polnische Kupferabbau-Konzern KGHM sowie weitere Institute und Bergbau-Konzerne beteiligt.

Autor: hw

Quelle: HZDR, Wikipedia

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt