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Mobile Rechenkraft für die Wüste wie für den kalten Norden

In den Computer-Containern von "Cloud & Heat" Dresden sind Rechentechnik, Kühlung unn Überwachungssysteme schlüsselfertig vorbereitet. Foto: Cloud & Heat

In den Computer-Containern von „Cloud & Heat“ Dresden sind Rechentechnik, Kühlung und Überwachungssysteme schlüsselfertig vorbereitet. Foto: Cloud & Heat

„Cloud & Heat“ will seine Container-Rechenzentren für alle Klimazonen fit machen

Dresden, 5. Mai 2019. Das Dresdner Unternehmen „Cloud & Heat“ will seine mobilen Container-Rechenzentren so weiterentwickeln, dass sie die Kundendaten sehr zuverlässig schützen und in allen Klimazonen besonders energieeffizient arbeiten. Dies geht aus einer Präsentation von „Cloud & Heat“-Technikchef Jens Struckmeier auf der Technologiemesse „Connect ec“ in Dresden hervor.

Technikchef Jens Struckmeier ist einer der Gründer von Cloud & Heat. Foto: Cloud & Heat.

Technikchef Jens Struckmeier ist einer der Gründer von Cloud & Heat. Foto: Cloud & Heat.

Wärmepumpen und Secunet-Partnerschaft

Dafür wollen die Ingenieure die Container unter anderem mit integrierten Wärmepumpen ausstatten – sie sollen klimaunabhängig tiefe Temperaturen bereitstellen. Darüber hinaus kooperieren die Sachsen nun mit „Secunet“ aus Essen, die auf Hochsicherheitslösungen für Rechenzentren und andere informationstechnologische (IT) Infrastrukturen spezialisiert sind.

Computer ist gleichzeitig Heizung

Einsatzpotenzial sieht Struckmeier für die in Dresden entwickelten und bei einer tschechischen Foxconn-Tochter produzierten Container-Rechenzentren ganz nahe wie ganz fern: beim Strukturwandel in der Lausitz mit den großen Kühlwasser-Reservoirs der Tagebau-Seen ebenso wie in der Wüste oder in polnahen Regionen, wo eine unkomplizierte Heizung gefragt ist. Denn eben dies ist die wohl wichtigste Besonderheit der Dresdner Technik: Sie nutzen die Abwärme der Rechentechnik, um zum Beispiel benachbarte Büros mit einem direkten Heißwasseranschluss zu wärmen. Zudem sind die Container schnell rund um den Erdball versetzbar – und auch global vernetzbar. Dadurch können Rechenaufgaben schnell dorthin delegiert werden, wo die Stromkosten niedrig oder hoher Heizwasserbedarf besteht.

5G, Edge Cloud und Vernetzung treiben Stromverbrauch hoch

Struckmeier verweist in diesem Zusammenhang auf Prognosen, laut denen der weltweite Stromverbrauch von IT-Technik vor allem in den 2020er Jahren stark ansteigen wird. Treiber für diese Entwicklung seien unter anderem das Cloud-Computing, die stärkere Vernetzung von Robotern, Autos, Smartphones und anderen Geräten und Maschinen, die Analyse großer Datenfluten (Big Data), der steigende Bedarf an Edge-Cloud-Servern für die neuen 5G-Mobilfunknetze, aber auch die Erzeugung digitaler Kryptowährung. Insofern sei es sehr wichtig, Rechentechnik-Lösungen zu finden, die effektiver mit dem eingespeisten Strom umgehen als heutige Computer.

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt