Datenbank mit 40.000 Titeln ist nun online, später sollen 60.000 Spiele an einem Ort archiviert werden
Berlin, 4. April 2019. In Deutschland entsteht die weltweit größte größte Sammlung von Computerspielen. Die „Internationale Computerspielesammlung“ (ICS) soll voraussichtlich rund 60.000 Games umfassen und an einem Standort konzentriert werden. Das haben die ICS-Projektpartner mitgeteilt. In einem ersten Schritt haben sie eine Datenbank mit Informationen über zirka 40.000 Titel erstellt und nun ins Internet gestellt.
„Games verbinden technische Innovationen mit interaktiven Geschichten“
„Durch die neue digitale Datenbank kann sich ab sofort jeder von dem großen Potenzial und dem einzigartigen Wert der Internationalen Computerspielesammlung selbst überzeugen“, erklärte Çiğdem Uzunoğlu, Geschäftsführerin der „Stiftung Digitale Spielekultur“. „Games sind das Medium unserer Zeit und verbinden technische Innovationen mit interaktiven Geschichten“, schätzte Bundes-Digitalisierungsministerin Dorothee Bär (CSU) ein. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem digitalen Medium müssen wir weiter ausbauen. Die Internationale Computerspielesammlung nimmt hierbei eine ganz zentrale Rolle ein und ist ein weltweit einmaliges Aushängeschild – sowohl für den Games- als auch für den Wissenschaftsstandort Deutschland. Um das große Potenzial nutzen zu können, sollte die Sammlung nun auch physisch zugänglich gemacht werden.“

Beispiel aus der neuen ICS-Spieledatenbank im Netz: Die DOS-Disketten-Version der Wirtschaftssimulation „Ports of Call“.Bildschirmfoto (hw) von db.internationale-computerspielesammlung.de
Datenbank mit lapidaren Eckdaten
Die nun freigeschaltete Datenbank wirkt etwas spartanisch, bietet allerdings wichtige Eckdaten zu zahlreichen Spielen der vergangenen Jahrzehnte. Enthalten sind Titel verschiedener Genres vom Adventure bis zum Egoshooter und diverser Plattformen vom Atari über DOS-Computer bis hin zu Wii & Co. unserer Zeit. Zu finden sind über die Suchfunktion dort zum Beispiel Informationen über die Datenträger, auf denen das jeweilige Spiel ausgeliefert wurde, die Sprachversionen, der Verlag und der Standort der gesammelten physischen Exemplare. Einige Datensätze sind allerdings noch fragmentarisch und enthalten teils nur den jeweiligen Spieletitel. Inhaltsangaben findet man kaum.
Über das ICS-Projekt
Das Projekt ICS war 2018 gestartet. Zu den Partnern gehören die Spiele-Archive der „Stiftung Digitale Spielekultur“, des Computerspielemuseums, der „Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle“ (USK) sowie des „DIGAREC – Zentrum für Computerspielforschung der Universität Potsdam“. Ein wichtiges Ziel ist es, die Bestände dieser Archive für Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit dauerhaft zu archivieren und zugänglich zu machen.
Autor: hw
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