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Langer deutscher Aufschwung endet

Selbst in eher leichter Schutzkleidung ist es im Stahlwerk nicht gerade leicht, alles Gefahrenquellen im Auge und Ohr zu behalten. Der Cyberhelm soll die Arbeiter in solchen Fällen vor Risiken warnen. Foto: GesisSelbst in eher leichter Schutzkleidung ist es im Stahlwerk nicht gerade leicht, alles Gefahrenquellen im Auge und Ohr zu behalten. Der Cyberhelm soll die Arbeiter in solchen Fällen vor Risiken warnen. Foto: Gesis

Foto: Gesis

Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose deutlich

Berlin, 4. April 2019. Die seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 andauernde lange Konjunktur in Deutschland neigt sich dem Ende zu – das ist mittlerweile unübersehbar. Die deutschen Wirtschaftsweisen haben in ihrer neuen „Gemeinschaftsdiagnose“ heute auch ihre Wachstumsprognosen für die Wirtschaft deutlich heruntergeschraubt: Statt von knapp zwei Prozent Zuwachs, wie noch im Herbst 2018 angenommen, gehen sie für das Jahr 2019 nur noch von einem Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik um 0,8 Prozent aus. Für 2020 erwarten die Ökonomen dagegen wieder eine Erholung und halten an ihrer früheren 1,8-%-Prognose weiter fest.

Ursachen: Handelsstreit,  Brexit, China-Schwäche, Probleme der Autoindustrie

„Die Konjunktur in Deutschland hat sich seit Mitte des Jahres 2018 merklich abgekühlt“, heißt es im Kommentar zur Prognose. „Der langjährige Aufschwung ist damit offenbar zu einem Ende gekommen.“ Verantwortlich machen die Volkswirtschaftler dafür mehrere Faktoren: Die Handelsstreits der USA mit China, Deutschland und anderen Ländern, die Brexit-Risiken, die Probleme der deutschen Automobilindustrie, die Schwäche der italienischen Wirtschaft und die abflauende Konjunktur in China.

Was ist die „Gemeinschaftsdiagnose“?

Die Gemeinschaftsdiagnose erstellen Ökonomen (gern auch „Wirtschaftsweise“ genannt) führender deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute im Halbjahres-Rhythmus im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Am nun vorgelegten Frühjahrsgutachten waren das DIW Berlin, das Ifo München, das IfW Kiel, das IWH Halle und das RWI beteiligt.

Autor: hw