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Aufbruch in elektrische Zukunft

Neue Kuka-Roboter und andere Ausrüstungen für Zwickau: Volkswagen investiert ingesamt 1,2 Milliarden Euro, um sein Werk in Zwickau auf Elektroauto-Produktion umzurüsten. Foto: Volkswagen

Neue Kuka-Roboter und andere Ausrüstungen für Zwickau: Volkswagen investiert ingesamt 1,2 Milliarden Euro, um sein Werk in Zwickau auf Elektroauto-Produktion umzurüsten. Foto: Volkswagen

VW Sachsen steht vor größtem Umbau seit der Wende

Zwickau/Dresden, 25. Januar 2019. Das Volkswagen-Werk Zwickau hat bereits begonnen, sich von der Verbrennungstechnik auf die Elektroauto-Produktion umzustellen. Das hat Standort-Sprecher Carsten Krebs mitgeteilt. Ende 2019 wollen die Sachsen mit der Massenproduktion von Stromern der „ID“-Familie starten.

Zwickau: Pionier für ID-Familie

Das sächsische Werk ist die erste Fabrik, die VW vollständig auf die neue ID-Familie umstellt. Die Konzernspitze plant, in Zwickau perspektivisch bis zu 330.000 Elektroautos pro Jahr fertigen zu lassen. Der größte Teil davon werden drei Typen von ID-Autos von VW selbst sein, dazu kommen aber auch zwei elektrische Modelle von Audi und ein Seat.

VW will weniger Wertschöpfung durch mehr Kapazität ausgleichen

Weil an den neuen Elektroautos weniger Einzelteile als in klassischen Ottomotor-Fahrzeugen zu montieren sind, würde VW nach der Umstellung eigentlich weniger Arbeitskräfte brauchen. Damit aber keine der rund 8000 Mitarbeiter in Zwickau entlassen werden müssen, will der Konzern die Produktionskapazität an diesem wichtigen sächsischen Standort anheben – und dort dann täglich 1500 statt 1350 Fahrzeuge bauen.

Motorenwerk Chemnitz setzt weiter auf Otto

Das Motorenwerk in Chemnitz will VW dagegen auf absehbare Zeit nicht auf „Elektro“ umrüsten – weil dort keine Dieselmotoren, sondern auch kleinere Otto-Antriebe gefertigt werden, für die VW noch auf Jahrzehnte eine Nachfrage sieht.

Meister Rainer Jopp bei der Endkontrolle für den 1. e-Golf in der Gläsernen VW-Manufaktur Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Das Archivbild von 2017 zeigt Meister Rainer Jopp bei der Endkontrolle für den 1. e-Golf in der Gläsernen VW-Manufaktur Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Manufaktur Dresden stellt noch bis Ende 2019 eGolfs her

Die VW-Manufaktur in Dresden soll derweil mindestens bis Ende 2019 weiter E-Golfs produzieren. Danach übernehmen die Dresdner die Fertigung eines ID-Elektromodells – welches genau, steht noch nicht fest. Die Nachfrage für die E-Golfs aus Deutschland und dem Ausland sei groß genug, um die Manufaktur noch bis zum Jahresende auszulasten, schätzte Sprecher Krebs ein. Zudem will der Konzern noch weitere Innovationsprojekte an die Manufaktur andocken, unter anderem im Sektor Informationstechnologien (IT).

So etwa soll der einklappbare Dreirad-Roller "Cityskater" von VW aussehen. Foto: Volkswagen

So etwa soll der einklappbare Dreirad-Roller „Cityskater“ von VW aussehen. Foto: Volkswagen

Sonderstandort St. Egidien produziert künftig auch E-Roller „Cityskater“

Ein weniger bekannter VW-Standort in Sachsen dürfte ebenfalls an Gewicht gewinnen: In St. Egidien ist ein Teil des Sonderfahrzeugbaus im Konzern angesiedelt: Auf 5000 Quadratmetern Produktionsfläche passen dort Arbeiter verschiedene VW-Fahrzeuge zum Beispiel für die Bedürfnisse von Feuerwehr, Polizei, Fahrschulen und Taxi-Genossenschaften an. Hinzukommen soll hier 2019 die Produktion von Elektrorollern der Marke „Cityskater“.  Der Cityskater soll bis zu 20 Km/h schnell sein und bis zu 16 Kilometer Reichweite haben.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt