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DVD „Vidocq“: Visuelles Kleinod unter den Krimis

Gerard Depardieu als Vidocq. Szenenfoto aus "Vidocq" (Tobisfilm), Repro: hwGerard Depardieu als Vidocq. Szenenfoto aus "Vidocq" (Tobisfilm), Repro: hw

Gerard Depardieu als Vidocq. Szenenfoto aus „Vidocq“ (Tobisfilm), Repro: hw

Ex-Geheimpolizist ermittelt mit Krimi-Hightech von 1830

Paris im Jahr 1830: Zwei angesehene Bürger, umringt von Leibwächtern, werden durch einen Blitz erschlagen. Beide zur gleichen Zeit, beide hatten geschäftlich miteinander zu tun, beide brennen bei dem „Unfall“ völlig aus. Das kann kaum Zufall sein, meint Detektiv Vidocq (Gerard Depardieu), einst Chef der Geheimpolizei, und ermittelt mit den modernsten Methoden seiner Zeit: Blitzexperimente, ballistische Tests, Karteikarten-System etc. Rasch findet er Beweise für eine Mordserie, doch das „Warum“ dahinter führt ihn auf die Spur einer scheinbar unglaubwürdigen Legende: Die Mär vom ewigen Alchimisten, einem gesichtslosen Mörder, der seit Jahrhunderten junge Mädchen aus den Pariser Armenvierteln fängt…

Werbevideo (Tobisfilm):

Albtraumhaftes Paris

Regisseur Pitof („Delikatessen“, „Stadt der verlorenen Kinder“) hat im Jahr 2001 mit „Vidocq“ dem gleichnamigen Kriminalistik-Pionier (und Kriminellen) ein visuell bahnbrechendes Denkmal gesetzt, ein kleines Juwel der Filmgeschichte. Inhaltlich als Mix aus Krimi und Science-Fiction-Horror angelegt, entfaltet der Streifen besonders durch seine optische Qualitäten seinen Reiz: Surrealistische Nahaufnahmen wie aus einem Albtraum, Stadtlandschaften, deren Farben von einem satt-düsteren Goldglanz überzogen sind, opernhafte Gesten, die alles noch bizarrer wirken lassen…

Fazit: Muss für Cineasten

Die DVD zum Film enthält als Bonus zwar nur den Vidocq-Videoclip der finnischen Band Apocalyptica – in einem „Making-Of“ zu erfahren, wie Pitof diese Optik hingekriegt hat, wäre interessant gewesen – , ist wegen ihrer guten Bildqualität aber dennoch eine Empfehlung für jeden Cineasten. hw

„Vidocq“ (Sunfilm), Horrorkrimi, F 2001, DVD ca. sieben Euro

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt