Aus der TU Dresden ausgegründet: „Lignoa“ entwickelt nun topologie-optimierte Holzbauteile in Nürnberg
Dresden/Nürnberg, 20. November 2018. Das junge Hightech-Holz-Unternehmen „Lignoa“ entwickelt jetzt spezielle hölzerne Interieur-Bauteile für einen großen Automobil-Konzern. Das hat Lignoa-Mitgründer Yves Mattern auf Oiger-Anfrage mitgeteilt.
Exists-Stipendium bekommen, Investor eingestiegen
Demnach haben die Gründer inzwischen ein „Exists“-Gründerstipendium über die TU Dresden erhalten, das ihnen den Start erleichtern soll. Auch sei ein finanzstarker Investor eingestiegen, informierte Yves Mattern. Dadurch habe „Lignoa“ eine Schreinerei in Nürnberg erwerben und sich dort im September 2018 offiziell gründen können. Das Unternehmen „Jungholz“ von „Lignoa“-Mitgründer Philipp Strobel werde dagegen in Dresden bleiben.
Wurzeln im Leichtbau-Institut ILK
Zur Erinnerung die Vorgeschichte: Die Studenten Yves Mattern, Philipp Strobel und Lukas Denzner hatten am Institut für Leichtbau (ILK) der TU Dresden ein innovatives Verfahren entwickelt, um Holzbauteile so leicht wie Karbon und stabiler als Aluminium zu fertigen. Dabei verkleben sie Furnierhölzer stapelweise, schneiden Sie zu, teilen sie wieder auf und verkleben sie dann in der jeweils nächsten Dimension erneut. In der Fachsprache heißt dies „Topologie-Optimierung“ – und wird bisher meist nur für aufwendig produzierte Auto- oder Flugzeugteile aus Karbon oder Faser-Verbundwerkstoffen eingesetzt. Diese Hightech-Hölzer halten auch hohen mechanischen Belastungen stand – und können nahezu jede Form annehmen.
Bauteile auch für Kamerastative
Inzwischen produziert „Lignoa“ mit dieser „Wooden 3D Tubing“ (W3T) genannten Technologie Bauteile für Kamera-Stative, hat aber auch schon gezeigt, dass sich so auch hochwertige und stabile Kinderwagen und Rollstühle aus Holz fertigen lassen. Parallel dazu entwickelt Philipp Strobel in seiner Dresdner Firma Designerstücke aus Holz. „Lignoa“ wiederum hat sich auf Industriekunden spezialisiert, die besonders stabile und anspruchsvolle Holzkonstruktionen brauchen.
Autor: Heiko Weckbrodt
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