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125.000 Tonnen Batterie-Rohstoff Lithium liegen im Erzgebirge

Das Lithiummineral Zinnwaldit. Foto: Bergakademie Freiberg

Das Lithiummineral Zinnwaldit. Foto: Bergakademie Freiberg

Deutsche Lithium GmbH stellt Erkundungsergebnisse vor

Zinnwald/Freiberg, 8. November 2018. Im deutschen Teil des Erzgebirges bei Zinnwald lagern rund 125.000 Tonnen des Batterie-Metalls Lithium unter der Erde. Das haben Erkundungen der ehemaligen Solarworld-Tochter „Deutsche Lithium GmbH Freiberg“ ergeben, wie das Sächsische Oberbergamt heute mitgeteilt hat.

Oberbergamt: Erz könnte 30 Jahre lang wirtschaftlich abgebaut werden

„Damit ist bei einem geplanten untertägigen Abbau von 500.000 Tonnen Erz/Jahr ein wirtschaftlicher Bergbaubetrieb für mehr als 30 Jahre möglich“, schätzte die Behörde ein. Es handele sich dabei um die Mineral-Mischung „Zinnwaldit“, die etwa 1,6 Prozent reines Lithium enthalte. Die grenzüberschreitende Lagerstätte in Zinnwald und Cinovec zähle zu den größten Lithiumlagerstätten in Europa.

Die Lithiumverbindung Lithiumcarbonat. Foto: Bergakademie Freiberg

Die Lithiumverbindung Lithiumcarbonat. Foto: Bergakademie Freiberg

Lithium gilt als Schlüsselrohstoff für E-Auto-Batterien

Lithium ist zwar nicht wirklich selten. Aber die größten abbaubaren Lagerstätten befinden sich außerhalb Europas, zum Beispiel in Chile, China und Australien. Das Metall gilt als strategisch wichtiger Rohstoff für Energiewende und Elektromobilität, da die meisten Batterien für Elektroautos und stationäre Stromspeicher, aber auch für Smartphones und Notebooks aus Lithium gemacht sind. Da alle großen deutschen Autokonzerne nun in eine großformatige Elektroauto-Produktion einsteigen wollen und teils auch eigene Batterie-Fabriken erwägen, dürfte die Nachfrage nach diesem Rohstoff demnächst in Deutschland wachsen.

Preis hat sich verdoppelt

Daher hatte die Solarworld Solicium GmbH 2011 begonnen, die prinzipiell bekannten Lagerstätten auf der deutschen Seite des Erzgebirges zu erkunden – durch 23 Probebohrungen in bis zu 400 Metern Tiefe und andere Methoden. 2014 hatte Armin Müller von Solarworld eingeschätzt, dass sich der Abbau ab einem Weltmarktpreis von 7000 Dollar pro Tonne Lithiumkarbonat (die übliche Verarbeitungsform) lohnen würde. Seitdem hat sich laut „Statista“ der Preis verdoppelt, er pendelt derzeit zwischen 13.000 und 14.000 Dollar pro Tonne.

Über die Deutsche Lithium

Inzwischen ist allerdings der Mutterkonzern Solarworld pleite. Die ehemalige Solarworld Solicium GmbH heißt nun Deutsche Lithium GmbH. Deren Geschäftsführer ist Armin Müller. Er will am 22. November 2018 die bisherigen Erkundungsbefunde und seine weiteren Pläne auf einem „Freiberger Kolloquium“ in der Bergakademie Freiberg vorstellen.

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt