München, 8. August 2018. Statt Sozialleistungen „schlagartig an bestimmten Einkommensgrenzen zu stoppen“, sollten Stütze und andere Leistungen langsam abgebaut werden, wenn ein Langzeit-Arbeitsloser endlich einen Job bekommt oder ein Geringverdiener etwas mehr Geld einnimmt. Dafür setzt sich das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo aus München ein.
„Absurde Hürden für mehr Arbeitsangebote“
„Die Politik sollte die absurden Hürden für mehr Arbeitsangebote in den unteren Einkommensgruppen beseitigen“, forderte Andreas Peichl, der das ifo-Zentrum für Makroökonomik und Befragungen leitet. „Der schlagartige Wegfall von Sozialleistungen ab bestimmten Einkommenshöhen führt an einigen Stellen dazu, dass Arbeitnehmer mehr brutto aber weniger netto haben. Das betrifft uns insbesondere Alleinerziehende und ist ein bedeutender Grund für Kinderarmut in Deutschland. Dafür braucht es eine umfassende Reform von Steuern, Sozialleistungen und Abgaben, bei der die unterschiedlichen öffentlichen Institutionen zusammenarbeiten mit dem Ziel der Glättung und der Entlastung für Geringverdiener.“
Das Problem ist kein neues: Immer wieder sorgen die geringen Einkommen-Unterschiede zwischen Stütze-Empfängern und manchen Arbeitnehmer mit niedrigen Einkommen für Diskussionen. Denn wer mit seinem Lohn über gewisse Existenzminimum-Grenzen kommt, hat oft zum Beispiel kein Anspruch auf Wohngeld, GEZ-Erlass, Kita-Nachlässe und allerlei kommunale Ermäßigungen mehr.
Autor: Heiko Weckbrodt
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