Monate: April 2018

Sieht noch viel belletristisches Potenzial in und um Dresden: Verlegerin Katharina Salomo. Foto: Thomas Kretschel

„Am Ende bleibt zu wenig, um davon zu leben“

In Dresden gibt es über 40 Verlage – die Unternehmer haben oft noch Nebenjobs, um die Verlegerei zu finanzieren Dresden, 25. April 2017. Leipzig mag die traditionsreichste Verlagsstadt in Sachsen sein – doch auch in anderen Teilen des Freistaats gibt es eine reiche Landschaft aus vor allem kleinen Verlagen, die oft Nischen-Interessen bedienen. Allein in Dresden gebe es über 40 solcher Verlage, die viele Spezialinteressen bedienen – von Opern-Stories bis zu Nachwuchs-Poeten. Das haben der Dresdner Messechef Ulrich Finger und Verlegerin Katharina Salomo beim jüngsten Branchentreffen „Buchgeplauder“ in der Villa Augustin in Dresden eingeschätzt.

Das Robo-Gate. Foto: Robotron

Robotron Dresden entwickelt wieder Hardware

Nachfolger des Computerkombinats macht heute Fabriken „Industrie 4.0“-tauglich Dresden/Hannover/Beierfeld, 22. April 2018. Robotron bietet erstmals seit der Wende vor 28 Jahren wieder Hardware an. Allerdings verkauft der Namens-Nachfolger des DDR-Computerkombinats keine Großrechner oder PCs. Vielmehr offeriert das Dresdner Unternehmen nun kleine Elektronikboxen, die alte Maschinen und Roboter „Industrie 4.0“-tauglich machen. „Diese ,Robo-Gates’ haben wir gemeinsam mit Turck Duotec aus dem Erzgebirge entwickelt“, berichtet Uwe Wieland, der bei Robotron für die Industriekunden zuständig ist. „Ein ganz und gar sächsisches Produkt also.“ Vorführen wollen es die Dresdner ab Montag auf der Hannovermesse 2018.

Große Spatenstecherei für die Bosch-Chipfabrik in Dresden-Hellerau. Mit dabei: Dresdens OB Dirk Hilbert( 2.v.l.), Bosch-Bereichsvorstand Jens Fabrowsky (Mitte) und Werkleiter Otoo Graf (rechts). Foto: Heiko Weckbrodt

Bosch will Milliarden-Chipfabrik in Dresden rasch durchstarten

Heute war 1. Spatenstich – bis Weihnachten soll der Rohbau fertig sein Dresden, 24. April 2018. Mit fünf symbolischen Spatenstichen hat Bosch heute im Dresdner Norden die bisher größte Einzelinvestition in der Geschichte des Elektronikkonzerns offiziell begonnen: Bis zu eine Milliarde Euro will das Unternehmen in seine erste Chipfabrik stecken, die Chips für Autoelektronik auf 300 Millimeter großen Siliziumscheiben (Wafer) produzieren kann. Bis Weihnachten will Werkleiter Otto Graf etwa 125 Mitarbeiter anheuern – im Endausbau sollen es bis zu 700 Beschäftigte sein.

Hier haben die Fraunhofer-Ingenieure demonstriert, dass sie die neue Alu-Legierung nicht nur schweißen, sondern danach auch im Kriechform-Verfahren rund formen können. Foto: Fraunhofer IWS Dresden

Mit Unterdruck zum superleichten Flugzeug

IWS-Ingenieure formen moderne Alu-Bauteile für zukünftige Flugzeuge Dresden/Hannover, 24. April 2018. Ingenieure des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden haben in Kooperation mit Industriepartnern ein innovatives Verfahren weiterentwickelt, um moderne Leichtbau-Teile für Flugzeuge zu schweißen und zu formen. Diese Technologie stellen sie vom 25. bis zum 29. April 2018 auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin vor. Das kündigte das IWS heute an.

Die Weltkarte zeigt elektronische Fahrradschlösser, die gerade online sind. Foto: Heiko Weckbrodt

T-Systems formt Deutschlands „größten Digitalanbieter“

Dresdner MMS sieht sich im Wachstumskurs bestätigt Hannover/Dresden, 23. April 2018. Um sich stärker als Taktgeber der Digitalisierung in der Bundesrepublik zu profilieren, strukturiert die Telekom ihre Großkundentochter „T-Systems“ um. Das teilte T-Systems-Chef und Telekom-Vorstand Adel Al-Saleh zum Auftakt der Hannovermesse mit. Er werde das kundenspezifische Digitalgeschäft in einer neuen Einheit bündeln. Dadurch entstehe in Deutschland der bisher größte Digitalanbieter.

In der hochautomatisierten, vernetzten Fabrik der Zukunft (Industrie 4.0) handeln Maschinen, Roboter und Werkstücke die Fertigungsabläufe selbstständnig untereinander aus. Abb.: Silicon Germany AG

Jede vierte Maschine ist „Industrie 4.0“-fähig

Umfrage: Immer mehr Anlagen in deutschen Fabriken sind vernetzt Berlin, 23. April 2018. Etwa ein Viertel aller Maschinen in deutschen Fabriken arbeitet vernetzt und ist damit weitgehend „Industrie 4.0“-fähig. Das hat der „Bitkom“ aus Berlin mitgeteilt. Dabei stützt sich der Digitalwirtschafts-Verband auf eine Telefon-Umfrage seiner Tochter „Bitkom Research“ unter 553 Produktionsleitern, Vorständen oder Geschäftsführern von Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern.

Die VW-Manufaktur Dresden testet das lechtende Leitsystem "Pick-by-Local-Light" für Lagerarbeiter. Das PbLL führt den Mitarbeiter visuell durch den Kommissionierungsprozess und zeigt auf einem Display die zu entnehmende Menge an. Foto: Volkswagen

Leuchtend ist der Pfad des Lageristen

VW-Manufaktur Dresden und Fraunhofer zeigen vernetztes Lagerleitsystem zur Hannovermesse Dresden/Hannover/Erlangen, 23. April 2018. Damit Lagerarbeiter doppelt so schnell wie bisher Ersatzteile, Werkzeuge und dergleichen in Regalen finden, haben Fraunhofer- und Volkswagen-Ingenieure in der gläsernen VW-Manufaktur Dresden ein leuchtendes neues Leitsystem „Pick-by-Local-Light“ (PbLL) installiert. Dabei zeigen Leuchtdioden an den Regalen den Suchenden an, wenn sie sich der richtigen Lagerbox nähern. „Erste Tests haben gezeigt, dass Aufträge durch das neue System doppelt so schnell abgearbeitet werden können“, schätzten die Entwickler vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) aus Erlangen ein.

Geschäftsführer André Hofmann vom sächsischen Biotechnologie-Branchenverband „Biosaxony“ . Foto: Biosaxony

Biosaxony will ein Innovationscluster für digitale Medizintechnik formen

Fokus auf „Smart Medical Devices“ soll Branche schlagkräftiger machen – und Antworten auf den demografischen Wandel liefern Dresden, 23. April 2018. Sachsens Medizintechnik-Branche kann schlagkräftiger und international sichtbarer werden, wenn sie sich auf Kernstärken fokussiert und mit anderen starken Branchen im Freistaat enger kooperiert. Das hat Geschäftsführer André Hofmann vom sächsischen Biotechnologie-Branchenverband „Biosaxony“ eingeschätzt. Gute Chancen sieht er dabei in einer Spezialisierung auf digitale und vernetzte Medizintechnik – sogenannte „Smart Medical Devices“ (SMD).

Die Visualisierung zeigt, wie sich die Festo-Ingenieure die Digtalisierung der Fabriken vorstellen. Visualisierung: Festo

Wer Industrie 4.0 macht, soll an Dresden denken

Sächsische Landeshauptstadt präsentiert sich auf Hannovermesse als Standort für das industrielle Internet der Dinge Dresden/Hannover, 20. April 2018. Dresden wird sich vom 23. bis zum 27. April 2018 auf der Hannovermesse als wichtiger Forschungs- und Industriestandort für die vollautomatische und vernetzte Fabrik der Zukunft präsentieren. Das hat Robert Franke, der Chef der städtischen Wirtschaftsförderung in Dresden, angekündigt. „Wir wollen in den Köpfen der deutschen und internationalen Entscheidungsträger den Gedanken verankern, dass es sich lohnt, nach Dresden zu schauen, wenn jemand etwas im industriellen Internet der Dinge vorhat“, sagte er.

Grafik: Dresdner Buchverlag / Jörg Hausmann

Roman „Die Schwärmer“: Filterblasen lassen unsere Herzen erkalten

In seinem Debüt-Roman entwirft der Dresdner Autor Willi Hetze eine Zukunft, in der der Schwarm alles ist Moorstedt/Sybaris 7. Das Buch „Die Schwärmer“ erzählt über eine nahe Zukunft, in der sich die Menschen funkende Hirnimplantate einpflanzen, um sich zu einer Schwarmintelligenz zusammenzuschließen. Doch bald kämpfen sie mit bizarren Nebeneffekten ihres kollektiven Bewusstseins. In diesem seinem ersten Roman verarbeitet der Dresdner Autor Willi Hetze drängende Fragen unsere Gegenwart in einem Science-Fiction-Gewand: Wie dicht halten die Filterblasen in vermeintlich „sozialen“ Netzwerken? Warum fürchten wir Fremde? Wie sehr sollten wir unsere Technik vertrauen? Sichtlich sind viele dieser Topoi auf seine Heimat Dresden und Sachsen gemünzt.

Grafik: hw

BGH: Werbeblocker im Internet sind okay

Richter sehen kein Verstoß gegen Wettbewerbsrecht Karlsruhe/Berlin, 19. April 2018. Blockierprogramme gegen Internet-Werbung anzubieten ist kein unlauter Wettbewerb – auch dann nicht, wenn sich Werbetreibende gegen Bezahlung beim Software-Anbieter von dieser Blockade freikaufen können. Das hat heute der I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes entschieden (Aktenzeichen: BGH 19. April 2018 – I ZR 154/16). Es verwarf damit letztlich eine Klage des Axel-Springer-Verlages gegen die Firma Firma „Eyeo“.

Ein Spinetto ovale von Bartolomeo Cristofori aus Florenz, das im Jahr 1693 gebaut wurde. Foto: Marion Wenzel/ Universität Leipzig

Digitale Wiedergeburt für verlorene Musikklänge in Leipzig

Museum digitalisiert Klang historischer Musikinstrumente Leipzig, 19. April 2018. Experten aus Leipzig Experten lassen Klänge und Instrumente, die seit Jahrhunderten kaum ein Mensch mehr gehört hat, wieder ertönen: Im Forschungsprojekt „Tasten“ digitalisieren sie bis Mitte 2020 den Klang von Organetten, Clavichorden, Hammerflügeln und anderen historischen Instrumenten. Mit dieser klangvollen Datenbank möchten sie Computer dann befähigen, alte Musikstücke wieder so abzuspielen, wie sie die Zeitgenossen von Bach, Vivaldi und Co. gehört haben. Das teilte das Leipziger Musikinstrumenten-Museum als Projektkoordinator mit. Es verfügt über eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen historischer Tasteninstrumente.

Das Industriemuseum schlägt auch den Bogen zu den hochautomatisierten Roboterfabriken der Gegenwart und Zukunft. Foto: Heiko Weckbrodt

VW-Manager: Musks Roboter-Probleme hatten wir schon in den 1980ern

Deutsche setzten seitdem auf Evolution statt Revolution Wolfsburg/Dresden, 19. April 2018. Volkswagen hatte in den 1980er Jahren ähnliche Roboter-Probleme wie jetzt Tesla-Chef Elon Musk: Auch der deutsche Autokonzern hatte damals versucht, sehr schnell auf hochautomatisierte Fabriken umzuschwenken, berichtet Thomas Ulbrich, der VW Sachsen leitet und außerdem im Konzern Markenvorstand für E-Mobilität ist. Der Einsatz und das Zusammenspiel von Robotern in der Autoproduktion habe sich aber als komplexer erwiesen als gedacht.

Visualisierungen der geplanten ID-Elektroautos von VW. Foto: VolkswagenVisualisierungen der geplanten ID-Elektroautos von VW. Foto: Volkswagen

VW-Manufaktur Dresden baut ab 2020 neue Elektroautos

Neuer VW-Sachsen-Chef Thomas Ulbrich kündigt Produktion auf MEB-Basis an Dresden/Wolfsburg/Zwickau, 18. April 2018. Die gläserne VW-Manufaktur baut ab 2020 Elektroautos, die auf der neuen Volkswagen-Plattform „Modularer Elektrifizierungsbaukasten“ (MEB) basieren. Das hat der neue Geschäftsführer von Volkswagen Sachsen, Thomas Ulbrich, angekündigt. Ob es sich dabei um den Neo oder ein anderes E-Auto handeln wird, teilte er nicht mit.