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Müller sagt Salat-Großfabrik in Sachsen ab

Das Werk von Müllermlich/ Sachsenmilch in Leppersdorf bei Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Das Werk von Müllermlich/ Sachsenmilch in Leppersdorf bei Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Tochter Homann investiert statt dessen in Altstandorte

Leppersdorf, 27. April 2018. Aus Theo Müllers Salat-Megafabrik in Leppersdorf bei Dresden wird nichts: Nachdem längere Zeit schon gerüchteweise davon die Rede gewesen war, dass die Müllermilch-Tochter „Homann“ ihre Altstandorte doch nicht aufgeben wird, hat es der Aufsichtsrat der „Unternehmensgruppe Theo Müller“ (UTM) nun offiziell gemacht: „Die Homann Feinkost GmbH möchte ihre Produktion an den bestehenden deutschen Standorten weiterführen“, teilte das Unternehmen heute mit.

Müller wollte ursprünglich halbe Milliarde in Sachsen investieren

Damit ist der Plan, die Kapazitäten der Altstandorte in einer neuen, rund 500 Millionen Euro teuren Großfabrik in Sachsen zusammenzuziehen, de facto geplatzt. Als Trostpflaster für die Sachsen hat Müller versprochen, bis 2021 weitere 250 Millionen Euro in die bereits existierende Molkerei Leppersdorf zu investieren und dort circa 150 Arbeitsplätze zu schaffen.

Theo Müller bei einem Besuch im Leppersdorfer Sachsenmilch-Werk. Er erwägt nun, hier aiuch eine große Feinkost-Fabrik zu bauen. Foto: Heiko WeckbrodtTheo Müller bei einem Besuch im Leppersdorfer Sachsenmilch-Werk. Er erwägt nun, hier aiuch eine große Feinkost-Fabrik zu bauen. Foto: Heiko Weckbrodt

Theo Müller bei einem Besuch im Leppersdorfer Sachsenmilch-Werk. Er erwägt nun, hier aiuch eine große Feinkost-Fabrik zu bauen. Foto: Heiko Weckbrodt

Alte Salatwerke werden nun aufgerüstet

Der Aufsichtsrat will nun statt dessen insgesamt rund 200 Millionen Euro investieren – „schwerpunktmäßig in die Werke Dissen, Lintorf, Bottrop und Rogätz“. Diese Entscheidung sei nach einer „Prüfung des bisherigen Standortkonzeptes hinsichtlich Zeitplanung, Investitionsvolumen und Positionierung im Markt“ zustande gekommen.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) Foto: Heiko Weckbrodt

Minister Dulig bedauert neue Müller-Entscheidung

„Ich finde dies schade“, kommentierte dies der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). „Aber es ist eine unternehmerische Entscheidung der Unternehmensgruppe. Uns wurde seitens der Firmenleitung versichert, dass die Entscheidung nichts mit Sachsen zu tun gehabt hat.“

250 Millionen Euro fließen ins Milchwerk Leppersdorf

Die von Müller nun versprochenen Investitionen in seine Molkerei Leppersdorf wären wahrscheinlich ohnehin getätigt worden, unabhängig vom Salatfabrik-Plan. Laut Wirtschaftsministerium wird die Gruppe eine neue Produktionsstätte für Frischeprodukte (etwa 140 Millionen Euro) und eine Membranfiltrationsanlage (25 Mio. Euro) einrichten, die 2019 in Betrieb gehen sollen. In den weiteren Jahren sollen ein neues Hochregallager (50 Mio. Euro), eine Anlage zur Aufbereitung von Abwasser (20 Mio. Euro) und weitere Investitionen in die Infrastruktur vor Ort (15 Mio. Euro) in Leppersdorf entstehen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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