Deutsche setzten seitdem auf Evolution statt Revolution
Wolfsburg/Dresden, 19. April 2018. Volkswagen hatte in den 1980er Jahren ähnliche Roboter-Probleme wie jetzt Tesla-Chef Elon Musk: Auch der deutsche Autokonzern hatte damals versucht, sehr schnell auf hochautomatisierte Fabriken umzuschwenken, berichtet Thomas Ulbrich, der VW Sachsen leitet und außerdem im Konzern Markenvorstand für E-Mobilität ist. Der Einsatz und das Zusammenspiel von Robotern in der Autoproduktion habe sich aber als komplexer erwiesen als gedacht.
Konzern: Qualifizierte Belegschaft ist das A und O
Seitdem setze VW auf „Evolution statt Revolutionen“ beim Robotereinsatz, betonte Ulbrich. Als ganz entscheidend habe es sich herausgestellt, dabei in die Belegschaft zu investieren, also die Mitarbeiter in solchen hochautomatischen Fabriken immer wieder zu qualifizieren.
Tesla will wieder auf Menschen setzen
Der Milliardär und Chef des Autounternehmens „Tesla Motors“ hatte kürzlich in einem CBS-Interview eingeräumt, bei der Produktion des neuen Elektroautos „Model 3“ zu sehr auf Roboter gesetzt zu haben. Weil seine Automatisierungslösung zu komplex war, verlangsamte sie die Tesla-Produktion, statt sie zu beschleunigen. Nun will Musk doch wieder mehr Menschen statt Roboter in der Elektroauto-Fertigung einsetzen.
Zu rasche Hochautomatisierung scheiterte immer wieder an ihrer Komplexität
Zu abrupte Hochautomatisierungs-Anläufe waren in den 1980er Jahren, als die Computerrevolution alles möglich zu machen schien, in zahlreichen Ländern gescheitert. Auch die DDR hatte solche Versuche unternommen – und auch hier misslangen die ehrgeizigen Pläne, hochautomatisierte Fabriken mit hohem Robotereinsatz einzurichten.
Industie 4.0 verfolgt ähnlichen Kurs
Und auch die heute verfolgten „Industrie 4.0“-Konzepte zielen auf hochkomplexe, vernetzte und hochautomatisierte Fabriken, in denen die Maschinen und Werkstücke untereinander die Abläufe aushandeln.
Autor: Heiko Weckbrodt
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