Monate: März 2018

Pferde im kirgisischen Pferde bei Inylchek. Foto: Jürgen Grösel, Wikipedia, CC4-Lizenz

Kot-Energie für kirgisische Bauern

Junge Ökologin aus Zentralasien forscht als Humboldt-Stipendiatin an der TU Dresden Dresden/Bischkek, 31. März 2018. Kann Tiergülle eine wichtige Energie- und eine Düngerquelle für die Bauern im zentralasiatischen Kirgistan werden? Die junge Ökologin Gulnara Anapiiaeva aus der kirgisischen Hauptstadt Bischkek (ehemals „Frunse“) will dies an der Technischen Universität Dresden (TUD) ausloten: Als Humboldt-Stipendiatin und Gastwissenschaftlerin arbeitet sie ab April 2018 für ein Jahr an der Professur für Abfall- und Kreislaufwirtschaft von Prof. Christina Dornack in Pirna. Das teilte die TUD mit.

Freiberg ist heute auch ein Zentrum der Solarindustrie - hier eine Solarworld-Mitarbeiterin bei der Klassifizierung von Zellen. Abb.: Solarworld

Insolvenzverwalter will neue Solarworld vorerst fortführen

Zukunft der Fabriken in Freiberg und Arnstadt ist aber ungewiss Bonn/Freiberg/Arnstadt, 30. März 2018. Nach der erneuten Pleite von Solarworld will der vorläufige Insolvenzverwalter Christoph Niering das operative Geschäft vorerst aufrechterhalten und „eine Fortführungslösung für beide Produktionsstandorte“ in Freiberg und Arnstadt finden. Das hat der Anwalt in Mitarbeiterversammlungen in Sachsen und Thüringen angekündigt. Die Mitarbeiter bekommen nun zunächst für drei Monate Insolvenzgeld ausgezahlt. „Von der Insolvenz sind 570 Mitarbeiter an den Standorten Bonn, Freiberg und Arnstadt betroffen“, informierte Christoph Niering.

Die Kriegsmaschinen nach dem Sieg. Foto: Neue Visionen

Sachsen fördert Forschung über die Zäsur 1918

Die Welt nach dem großen Krieg Dresden, 20. März 2018. Wie hat der Ausgang des I. Weltkrieges die europäische Gesellschaft verändert? Wie sehr war 1918 auch eine Zäsur für Minderheiten, für Kino und Filmindustrie und für die Nahtstelle zwischen dem Deutschen Reich, Polen und der Tschechoslowakei? Diese und verwandte Fragen wollen sächsische Wissenschaftler in vier Forschungsprojekten ausloten. Das sächsische Wissenschaftsministerium (SMWK) fördert diese Untersuchungen unter dem Motto „1918 – Chiffre für Umbruch und Aufbruch“. Die Projekte starten in diesem Jahr und laufen bis Ende 2020. bis Ende 2020 mit 1,4 Millionen Euro.

Versuchspatient Max (Johnathon Schaech) erweist sich leider letztlich als bissiger Stalker. Foto: EurovideoVersuchspatient Max (Johnathon Schaech) erweist sich leider letztlich als bissiger Stalker. Foto: Eurovideo

DVD „Day of the Dead – Bloodline“: Zombie Apokalypse beginnt im Krankenhaus

Mit “Day of the Dead – Bloodline“ hat Regisseur Hèctor Hernández Vicens einen weiteren Zombie-Horrorfilm fabriziert. Dabei referiert er auf die Originalverfilmung von George Andrew Romero, der bis heute als einer der Vorreiter des US-Horrorfilms gilt. Sichtlich bedient sich Vicens aber auch an der „The Walking Dead“-Ästhetik und Zutaten des klassischen Horror-Trashs: Kreischende Mädchen, exzessive Blutbäder und immer mal etwas nacktes Frauenfleisch. Erschienen ist dieses Blut-, Röchel- und Beiß-Werk nun fürs deutsche Heimkino.

Auch die Dänen haben längst elektrische Lastenräder für sich entdeckt - hier das "Mk1E" von Butchers & Bicycles. Foto. Butchers & Bicycles

Bergakademie Freiberg plant Leihdienst für Elektro-Lasträder

E-Lastesel könnten Auto vielerorts überflüssig machen, meinen die Forscher Freiberg, 29. März 2018. Viele Einkäufe und auch Zulieferungen für Läden könnten mit elektrischen Lastenfahrrädern statt mit Autos erledigt werden. Das Konzept für einen entsprechenden „Leih-Service mit kompakten und alltagstauglichen Kleintransporträdern“ wollen Freiberger Elektrotechniker nun entwickeln. Danach soll dieser Leihdienst in Freiberg getestet werden. Das geht aus einer Mitteilung der Bergakademie Freiberg hervor. Solche elektrischen Lastenräder könnten das Auto im Alltag für viele Erledigungen in der Stadt ersetzen, hoffen die Forscher vom Institut für Elektrotechnik der Bergakademie Freiberg.

Prof. Dr. Oliver G. Schmidt vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden. Foto: privat

Leibniz-Preis für Dresdner Nanostruktur-Physiker Schmidt

Dresden/Berlin, 28. Dezember 2018. Professor  Oliver G. Schmidt vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden hat – wie bereits im Dezember 2017 angekündigt – nun für seine herausragenden Nanostruktur-Forschungen in Berlin den „Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis 2018“ erhalten. Die Jury der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ (DFG) würdigte die interdisziplinäre Arbeit des 46-jährigen Physikers: Schmidt bereichere Physik, Chemie, Werkstoffwissenschaften, Elektronik und die Mikrosystemtechnik. Als vorbildlich gelten vor allem seine Experimente mit aufrollbaren Nanoröhrchen und mit selbstorganisierenden 3D-Nanostrukturen auf Computerchips.

Glasfaser-Netze gelten neben dem Mobilfunk der 5. Generation (5g) als Schlüssel zur Gigabit-Gesellschaft - also Datenverbindungen mit Geschwindigkeiten über einem Gigabit pro Sekunde, die ganz neue Dienste im Netz ermöglichen. Auch in Dresden setzen kommunale wie provate Ausbau-Akteure in hohem Maße auf glasfasergestützte Breitband-Lösungen. Foto: VodafoneGlasfaser-Netze gelten neben dem Mobilfunk der 5. Generation (5g) als Schlüssel zur Gigabit-Gesellschaft - also Datenverbindungen mit Geschwindigkeiten über einem Gigabit pro Sekunde, die ganz neue Dienste im Netz ermöglichen. Auch in Dresden setzen kommunale wie provate Ausbau-Akteure in hohem Maße auf glasfasergestützte Breitband-Lösungen. Foto: Vodafone

Schnelles Internet: Telekom verglasfasert Landkreis Bautzen

Gigabit-Anschlüsse für 56.000 Haushalte und Firmen geplant Bautzen, 28. März 2018. Knapp 56.000 Haushalte und Unternehmen in 57 Kommunen im Landkreis Bautzen bekommen bis Ende 2020 Glasfaseranschlüsse, um schneller im Internet surfen zu können. Das geht aus einer Mitteilung der Deutschen Telekom hervor, die den Netzausbau übernehmen will. Zuvor hatte der Kreistag die entsprechenden Auftrags-Vergaben genehmigt.

„Cloud & Heat“-Sprecherin Franziska Leitermann zeigt, wie die "Erweiterte Realität" dem Wartungstechniker im Rechenzentrum helfen kann, defekte Prozessor-Stacks zu finden (hier im Beispiel von der KI grün eingerahmt), sich Kühltemperatur, Auslastung oder auch Handbücher digital anzeigen zu lassen. Beim Demonstrator zum FAST-Clustertreffen war es noch ein Tablet, in Zukunft soll die AR per Datenbrille angezeigt werden. Foto. Heiko Weckbrodt

Futur-Techniker repariert in der Erweiterten Realität

„Cloud & Heat“ Dresden entwickelt Echtzeit-AR-Assi, um Rechenzentren zu warten Dresden, 28. März 2018. Das Dresdner Computerunternehmen „Cloud & Heat“ hat in der TU Dresden einen Demonstrator vorgestellt, der zeigt, wie Reparateure im Digitalzeitalter arbeiten können: Statt pfundweise Handbücher durch die Gegend zu wuchten, setzt der Techniker in diesem Szenario bei seinen Einsätzen nur eine Datenbrille auf. Die zeigt ihm einerseits seine reale Umgebung – zum Beispiel einen Schrank mit defekten Platinen in einem Rechenzentrum. Andererseits führt ihm die Datenbrille eine „erweiterte Realität“ vor Augen. In dieser „Augmented Reality“ (AR) spiegelt ihm eine Künstliche Intelligenz (KI) aus dem nächsten Rechenzentrum („Edge Cloud“) Fehlermeldungen, Statusanzeigen und Reparaturanleitungen für den „Patienten“ ein. Und das System kann durch Bilderkennungssysteme selbst „sehen“, was der Techniker gerade vor Ort sieht – und rahmt ihm auf dem Brillenbildschirm die Bauteile ein, die Probleme machen. „So etwa könnte der Wartungsarbeiter der Zukunft aussehen“, sagte „Cloud & Heat“-Sprecherin Franziska Leitermann.

Ein Besucher schaut durch ein Polarisations-Mikroskop des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf, mit dem Minerale farbanalyisieren kann. Foto: hw

Forschungsquote in Sachsen sinkt

Ministerium verweist auf Rekord-Investitionen – gemessen an der Wirtschaftsleistung wurde im Freistaat aber weniger getüftelt Dresden, 27. März 2018. Staat, Hochschulen, Institute und Wirtschaft in Sachsen haben im Jahr 2016 zwar insgesamt 3,2 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgegeben und damit mehr als je zuvor seit der Wende. Im Verhältnis zur – ebenfalls gestiegenen – Wirtschaftsleistung gerechnet ist die Forschungsquote im Freistaat jedoch leicht gesunken: von 2,73 auf 2,7 Prozent. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die heute das Wirtschaftsministerium versandt hat. Ein erheblicher Teil dieser Forschungen letztlich staatlich finanziert: 1,4 Milliarden Euro investierte die Wirtschaft, weitere 900 Millionen der Staat und die staatlich finanzierten Hochschulen und weitere 900 Millionen die außeruniversitären Institute von Fraunhofer, Planck, Helmholtz, Leibniz & Co, die wiederum zu erheblichen Teilen ebenfalls staatlich mitfinanziert werden.

Norman Franchi koordiniert das Teilprojekt "FAST Realtime" im Cluster FAST, das von der TU Dresden korrdiniert wird. Foto: Heiko Weckbrodt

FAST-Cluster Dresden: Die Maschine fühlen

Ingenieure der TU Dresden bringen zusammen mit Industriepartnern Autos und Robotern bei, in „Echtzeit“ zu antworten Dresden, 27. März 2018. Die Zukunft gehört den Echtzeit-Maschinen: Robotern, die ohne spürbare Verzögerung auf Befehle reagieren (und sie hoffentlich auch ausführen), Autos, die binnen Mikrosekunden automatisch auf die Bremse latschen, wenn ein Unfall droht, und virtuellen Welten, die sich kaum noch von realen Welten unterscheiden lassen. Davon sind jedenfalls die Ingenieure und Industriepartner der TU Dresden überzeugt, die sich im bundesfinanzierten Forschungs-Cluster „FAST“ („Fast actuators, sensors and transceivers“ = schnelle Regler, Sensoren und Sender) zusammengeschlossen haben. Heute trafen sie sich in Dresden für eine Zwischenbilanz.

Abb.: BA

IAB-Analytiker: 2018 wird Rekordjahr am Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktbarometer nähert sich Höchststand Nürnberg, 27. März 2018. Die Konjunktur in Deutschland wird in den nächsten Monaten weiter für gutes Klima am Arbeitsmarkt sorgen. Das geht aus dem „IAB-Arbeitsmarktbarometer“ des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Arbeitsagentur in Nürnberg hervor. Der Beschäftigungsindex stieg demnach auf einen Rekordwert und nähert sich seinem maximal erreichbaren Höchstwert von 110 Punkten. „2018 wird aller Voraussicht nach ein Rekordjahr am Arbeitsmarkt“, schätzt Enzo Weber ein, der im IAB den Forschungsbereich „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ leitet.

Welche Welt werden diese Augen noch sehen? Neugeborene haben laut Lebenserwartungsprognose inzwischen gute Chancen, das 22. Jahrhundert zu erleben. Foto (bearbeitet): Ralf Dießelmann

Die Babys von heute sehen das 22. Jahrhundert

Lebenserwartung in Deutschland auf 83 und 78 Jahre gestiegen Wiesbaden, 26. März 2018. Raumschiffe, die zu fernen Sternen fliegen, oder doch eher evolutionäre Entwicklungen vom Kaliber „autonomes Fahren“ und „Smartphone“? Die meisten von uns werden wohl nicht erfahren, was das nächste Jahrhundert bringen wird. Anders sieht es für das Baby von heute aus: Ein Mädchen, das jetzt geboren wird, hat gute Chancen, das 22. Jahrhundert zu sehen. Das geht aus der neuen Lebenserwartungs-Prognose hervor, die das statistische Bundesamt (Destatis) heute in Wiesbaden veröffentlicht hat. Demnach ist die durchschnittliche Lebenserwartung gegenüber der letzten Prognose um zwei Monate gestiegen: für neugeborene Mädchen auf 83 Jahre und zwei Monate und für neugeborene Jungs auf 78 Jahre und vier Monate.