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Telekom testet 5G-Funk im Hamburger Hafen

Montage der 5G Antenne auf dem Hamburger Fernsehturm in 185 Metern Höhe. Foto: deutsche Telekom

Montage der 5G Antenne auf dem Hamburger Fernsehturm in 185 Metern Höhe. Foto: Deutsche Telekom

Pilotnetz soll durch virtuelle Teilnetze universeller einsetzbar werden

Hamburg/Dresden, 2. Februar 2018. Die Deutsche Telekom erprobt den kommenden Mobilfunk der 5. Generation (5G) nun im Halburger Hafen. Dabei stehen nicht Telefonate und Internet-Ausflüge im Zentrum, sondern die Fähigkeit von 5G-vernetzter Steuertechnik, komplexe Verkehrsströme zu regulieren.

8000 Hektar vernetzt

„Nach einem halben Jahr Vorbereitung haben die Projektpartner Hamburg Port Authority (HPA), Deutsche Telekom und Nokia jetzt ein Testfeld in Betrieb genommen, das sich über rund 8000 Hektar Hafengebiet erstreckt“, teilte die Telekom mit. „Als technische Grundlage wurde bereits eine Antenne in über 150 Meter Höhe auf dem Hamburger Fernsehturm installiert.“

Werbevideo (Dt. Telekom):
 

Ampelsteuerung und VR-Überwachung

Die Projektpartner wollen zum Beispiel per 5G Umweltdaten übertragen und Ampeln so vernetzen, dass sie auf steigende und abschwellende Lkw-Ströme reagieren können. Auch Virtual-Reality-Szenarien (VR) möchten die Unternehmen testen, um künftig „kritische Infrastrukturen wie Schleusen und Baustellen besser zu überwachen und damit sicherer zu machen“, hieß es in der Ankündigung.

Partner wollen Slices erproben

„In dem 5G-Testnetz überprüfen die Partner, ob diese Anwendungen, die jeweils sehr unterschiedliche Anforderungen an den Datentransport stellen, in einem einzigen Netz zuverlässig funktionieren“, hieß es von der Telekom. Dafür wird das Testnetz in kleinere virtuelle Netze aufgeteilt, so genannte „Network Slices“, genutzt. „So entstehen zum Beispiel jeweils separate, virtuelle Netze für die Steuerung der Ampelanlagen und die Übertragung der Umweltmessdaten.“

Forschungsschwerpunkt am 5G-Lab an der TU Dresden

Derzeit entwickeln zahlreiche Konsortien in Asien, Amerika und Europa am 5G-Funk und seinen Spezifikationen. Ein wichtiger Forschungsstandort in Deutschland ist das 5G-Lab Germany an der TU Dresden. Dort spezialisieren sich die Forscher vor allem auf das „Taktile Internet“, das durch 5G möglich sein soll.

Der große Vernetzer

Der neue Funk soll ab 2020 schrittweise starten, erste Teilfunktionen werden bereits jetzt getestet. 5G soll nicht nur Gigabit-schnelle Datenverbindungen ermöglichen, sondern vor allem auch sehr reaktionsschnell sein (unter 1 Millisekunde Totzeit). Dadurch soll Mobilfunk eine ganz neue Bedeutung gewinnen: um Fabriken, Autos, Roboter und viele andere Maschinen mit dem Menschen zu vernetzen.

„In der Vergangenheit haben vor allem Menschen über das Mobilfunknetz telefoniert oder gesurft“, sagte Markus Breitbach von der Deutschen Telekom. „In Zukunft erwarten wir, dass vor alllem auch Geräte miteinander kommunizieren, zum Beispiel Autos.“

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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