Monate: Februar 2018

So etwa soll das neue Kraftwerk aussehen. Visualisierung: Drewag

Energiewende: Dresden baut Schnellstart-Kraftwerk

80-Megawatt-Anlagen sollen auch nach einem Blackout rasch startbar sein Dresden, 28. Februar 2018. Die Dresdner Stadtwerke „Drewag“ rechnen ab Mitte der 2020er Jahre, wenn viele Großkraftwerke abgeschaltet werden, mit hoher Nachfrage für flexible regionale Kraftwerke. Als Reaktion auf die Energiewende plant die Drewag daher ein neues, reaktionsschnelleres Heizkraftwerk. Der Aufsichtsrat des kommunalen Unternehmens hat heute Abend diese Pläne genehmigt.

Das Kraszewski-Museum Dresden zeigt vom 7.3. bis 27.5.2018 "Im Rausch der Bewegung". Hier in der Repro: Walter Eberhard Loch: Schülerinnen der Elisabeth Wigman, o. J.

Besucherplus in den Städtischen Museen Dresden

Dresden, 28. Februar 2018. Knapp 217 000 Menschen haben im Jahr 2017 die städtischen Museen Dresden besucht. Das waren acht Prozent mehr als im Vorjahr. 2018 planen die zehn Einrichtungen zahlreiche neue Sonderausstellungen: beispielsweise über das Oevre des Fotografen Fred Stein im Stadtmuseum oder über den „kreativen Vulkan Strawalde“ in der Städtischen Galerie.

Die Dresdner Hochschulen können den Informatiker-Bedarf am Standort nicht aus eigener Kraft decken - hier ein Blick auf den Infomatik-Neubau der TU Dresden. Foto: TUD

3m5 sucht beste Informatik-Dissertation der TU Dresden

„3m5“ vergibt erstmals einen mit 3000 Euro dotierten „Excellence Award“ Dresden, 28. Februar 2018. Die Dresdner Softwarefirma „3m5“ schreibt erstmals einen Preis für die beste Informatik-Doktorarbeit aus. Das teilte das Unternehmen heute mit. Der neue „3m5. Excellence Award“ sei mit 3000 Euro dotiert. Bewerben können sich – über ihre Doktorväter – jene Doktoranden der Technischen Universität Dresden (TUD), die sich mit informationstechnologischen Themen beschäftigen.

Die Neuronen-Netze im Gehirn geben der Wissenschaft immer noch unzählige Rätsel auf: Von einem Gesamtverständnis der komplexen Prozesse im menschlichen Gehirn sind die Forscher noch weit entfernt. Abb.: DARPA

Digitalwirtschaft gegen KI-Zensurfilter im Internet

Offener Brief von Wikipedia, Bitkom & Co. an Regierung Berlin/Brüssel, 28- Februar 2018. Gegen die von der EU-Kommission geplanten automatischen Sende-Zensurfilter im Internet hat sich ein breites Bündnis aus Verbänden der Digitalwirtschaft ausgesprochen. Die europäische Upload-Filter-Regelung fördere eine Zensur der Meinungsfreiheit durch Maschinen und sei für kleinere Plattform-Betreiber eine zu teure Lösung, sind sich der Wikipedia-Verein „Wikimedia“, der Bitkom, Bundesverband IT-Mittelstand, der Chaos Computer Club und weitere Organisationen.

Viele eSport-Wettkämpfe ziehen heute Tausende in ihren Bann. Foto: Steelseries, https://www.flickr.com/photos/13112921@N00/26576113601, CC2-Lizenz

Der Boom der E-Sports-Industrie: Twitch-Zuschauerzahl steigt um 22 Prozent

Nürnberg, 27. Februar 2018. Vor einigen Jahren bei den Meisten noch sehr unbekannt, hat sich E-Sports inzwischen zu einem Milliarden Euro schweren Markt entwickelt. Der Wettkampf zweier Spieler oder Parteien, der mittels Computer oder Konsole ausgetragen wird, hat sich zum Breitensport gemausert. Dabei ist „Sport“ noch das falsche Wort, da dem E-Sport in den meisten europäischen Ländern noch die Anerkennung zur offiziellen Sportart fehlt.

Dr. Frank Ortmann leitet am Elektronikzentrum "cfaed" der TU Dresden die Forschungsgruppe für "Computational Nanoelectronics". Foto: Jürgen Lösel, cfaed

Doping für biegsame Elektronik

Dresdner Forscher entwickeln leistungssteigerndes Spick-Rezept für organische Computerchips Dresden, 27. Februar 2018. Organische Elektronik hat viele Vorteile: Sie kann biegsam und durchsichtig hergestellt werden, auch hauchdünn. Prominente Beispiele für ihren Einsatz sind die superdünnen und farbstarken organischen Bildschirme neuerer Samsung-Smartphones und LG-Fernseher. Auch gibt es Versuche, solche flexible Elektronik in Jacken, T-Shirts und andere Textilien einzunähen, um „intelligente Klamotten“ zu kreieren. Aber der ganz große Marktdurchbruch blieb organischen Schaltkreisen bisher versagt. Denn noch immer schalten und rechnen sie deutlich langsamer als klassische Computer-Chips aus starrem Silizium. Physiker aus Dresden haben nun aber womöglich einen Weg gefunden, um diesen Nachteil auszugleichen.

Halbleiter-Fertigung bei Bosch. Foto: Bosch

Bauerlaubnis für Bosch-Fabrik in Dresden

Elektronikkonzern will rund eine Milliarde Euro investieren Dresden, 27. Februar 2018. Knapp neun Monate nach der offiziellen Bekanntgabe hat der Elektronikkonzern „Bosch“ heute von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) die Baugenehmigung für seine neue Chipfabrik im Dresdner Norden erhalten. Das teilte die Landeshauptstadt mit. Der künftige Werkleiter Otto Graf nahm die erste Teilgenehmigung für den Gebäudebau entgegen.

Dieselfahrzeuge galten lange Zeit als vergleichsweise umweltfreundlich, sind aber wegen ihrer Stickoxid-Abgase inzwischen in die Kritik geraten. Das Bundesverwaltungsgericht hat den Kommunen nun im Grundsatz erlaubt, Fahrverbote für Diesel auszusprechen. Foto: Heiko Weckbrodt

Bundesverwaltungsrichter erlauben Diesel-Fahrverbote

Bitkom: Verbote doktorn nur an Symptomen herum Leipzig/Berlin, 27. Februar 2018. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge in Städten in Ausnahmefällen für zulässig erklärt. Allerdings müssten die jeweiligen Bundesländer (und Kommunen) dabei das Gebot der Verhältnismäßigkeit beachten, bevor sie solche Verbote verhängen. Kritik äußerte unter anderem der deutsche Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ in Berlin: „Mit Fahrverboten doktert man an den Symptomen herum“, schätzte Bitkom-Präsident Achim Berg ein.

Die Fraunhofer-Ingenieure des IWS Dresden haben gemeinsam mit der Siegener Firma Utsch Sicherheitshologramme entwickelt, die direkt aufs Blech aufgelasert werden können. Abb.: Erich Utsch AG

Laserhologramme gegen Autokennzeichen-Fälscher

Ingenieure aus Dresden entwickeln neue Sicherheitsverfahren gegen Produktpiraterie Dresden, 27. Februar 2018. Dresdner Fraunhofer-Ingenieure haben ein Verfahren entwickelt, um Autokennzeichen gegen plumpe Fälscher zu sichern. Dabei erzeugt ein Laser Sicherheitshologramme direkt auf dem Kennzeichen-Blech. Teure Aufklebetiketten werden nicht mehr benötigt, versicherten die Entwickler. Interessant sei dieses Verfahren vor allem für Länder, in denen die Kennzeichen-Vergabe nicht so strikt reguliert sei wie in Deutschland, erklärte Dr. Tim Kunze, der im Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden die Forschungsgruppe für Oberflächenfunktionalisierung leitet. Das Verfahren sei preiswerter und einfacher einzusetzen als bisherige Sicherheitshologramm-Etiketten. Entwickelt wurde es gemeinsam mit der Siegener Kennzeichen-Firma Erich Utsch AG.

Außerhalb Europas hat FuelCell Energy bereits mehrere Brennstoffzellen-Kraftwerke der Megawatt-Klasse installiert - hier eine universitäre Anlage. Foto: FuelCell Energy, Inc.

Telekom plant 5G-Testnetz in Dresden

Testfeld soll Energiemanagement mit Mobilfunk erproben Dresden/Barcelona, 26. Februar 2018. Die Telekom will in Kooperation mit der sächsische Landeshauptstadt ein Testnetz für den Mobilfunk der 5. Generation (5G) aufbauen. Das haben beide Seiten heute am Rande des Mobile World Congress (MWC) in Barcelona angekündigt. Das Testfeld soll sich vor allem auf den 5G-Einsatz für die Koordinierung der Energieversorgung fokussieren.

Das ist erst der Anfang: eZelleron-Chef Sascha Kühn zeigt eines der Mini-Kraftwerke auf Brennstoffzellen-Basis, durch das man mit einer Feuerzeuggas-Kartusche ein smartphone 22 Mal aufladen kann. Entwickeln will er nun aber auch 100-Kilowatt-Brennstoffzellen für Autoantriebe. Foto: Heiko Weckbrodt

„Kraftwerk“-Macher Sascha Kühn wegen verschleppter Pleite angeklagt

Prozess in Dresden begonnen Dresden, 25. Februar 2018. Statt wie versprochen massenhaft „Kraftwerke für die Hosentasche“ zu liefern, hat der einstige Startup-Star Sascha Kühn seine Firma eZelleron in Dresden in die Pleite gewirtschaftet. Bis heute warten viele Spender vergebens auf die Miniatur-Brennstoffzellen, die der umtriebige Unternehmer ihnen in Aussicht gestellt hatte. Inzwischen hat Kühn, der mittlerweile in den USA agiert, einen Prozess am Hals: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Bankrott, Untreue und Insolvenzverschleppung vor. Auf unsere Bitte um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen hat Kühn bisher nicht geantwortet.

Die Aufnahme der NASA-Sonde SDO zeigt im "Süden" die Verdunklung der Sonne durch das Korona-Loch. Foto: SDO/NASA

Magnetkäfige würgen Sonneneruptionen ab

Forscher aus Frankreich und den USA untersuchen mit dem NASA-Teleskop SDO, wann Sonne Plasma verliert Sonnensystem, 25. Februar 2018. Sonneneruptionen sind ein steter Kampf zwischen der eigenen thermischen und kinetischen Energie auf der einen Seite und starken Magnetkäfigen, die das heiße Plasma auf der Sonne gefangen halten. Das haben Untersuchungen von Wissenschaftlern aus Frankreich und den USA ergeben. Sie nutzten dabei Beobachtungsdaten vom „Solar Dynamics Observatory“ (SDDO) der US-Raumfahrtbehörde NASA.

Am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf beschäftigen sich Biologen, Chemiker, Physiker und Mediziner mit der Erforschung und Behandlung von Krebskrankheiten. Sie forschen an radioaktiven Substanzen und Medikamenten, entwickeln bildgebende Verfahren weiter und untersuchen neue Möglichkeiten hochpräziser Bestrahlungstechniken sowie neuartige Strahlungsarten wie laserbeschleunigte Protonenstrahlen. Abb.:HZDR/AIFilm

Uniklinik Dresden baut Protonentherapie aus

Neuer Stift-Modus soll Tumore zeilenweise zerstrahlen Dresden, 23. Februar 2018. Das Universitätsklinikum Dresden wird seine Protonentherapie für Krebspatienten in diesem Jahr ausbauen. Das teilte die Uni-Leitung mit. Einerseits werde das Zentrum „Universitäts-Protonen-Therapie Dresden“ (UPTD) mehr Therapiezeiten anbieten. Andererseits sind mit dem neuen Modus „Pencil Beam Scannings“ mehr Tumorarten als bisher behandelbar.

KI soll Straftaten vorhersagen

Die meisten Deutschen sind für den Einsatz Künstlicher Intelligenz für die Polizeiarbeit Berlin, 23. Februar 2018. Der eine oder andere mag sich noch an „Minority Report“ erinnern: Jene Erzählung von Philip K. Dick und deren Verfilmung mit Tom Cruise, in der hellseherische Polizei-Homunkuli Verbrechen vorhersagen und damit verhindern sollen. Auch eine Mehrheit der Deutschen könnte sich mit ähnlichen Formen der Polizeiarbeit anfreunden: 61 Prozent der Bundesbürger halten es für sinnvoll, Straftaten durch eine „Künstliche Intelligenz“ (KI) zu prognostizieren und so eine bessere Polizeipräsenz an potenziellen Tatorten zu ermöglichen. Das hat eine Umfrage von Bitkom Research unter 1008 Deutschen ergeben. Auch der Einsatz von Polizeirobotern sei vorstellbar.

Die Illustration veranschaulicht, wie ein Laser das Partikel in einer Flüssigkeit zum Rotieren bringt. Visualisierung: Falko Schmidt / Universität Leipzig

Leipziger Forscher konstruieren Mikromaschine

Laser treibt wenige Mikrometer großes Partikel an Leipzig/Göteburg, 22. Februar 2018. Eine winzige Maschine von nur wenigen Mikrometern (Tausendstel Millimeter) Durchmesser haben Wissenschaftler nun konstruiert und mit Laserlicht in Gang gesetzt. Das berichtet die Uni Leipzig. Solche Mikromaschinen könnten zum Beispiel eingesetzt werden, um kleinste Flüssigkeitsmengen in einem Miniaturlabor zu mischen oder Medikamente an gewünschte Stellen zu transportieren.