Monate: Januar 2018

Dr. Michael Schweigert leitet seit dem Jahresbeginn 2018 den neu gebildeten Bereich Thoraxchirurgie an der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Dresdner Uniklinikums. Foto: Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer

Uniklinik Dresden baut Brustraum-Chirurgie aus

Neuer Chef Dr. Schweigert will DaVinci-Roboter im Kampf gegen Lungenkrebs einsetzen Dresden, 24. Januar 2018. Das Uniklinikum Dresden baut eine eigene Abteilung für Brustkorb-Operationen auf. Leiter der neuen Thorax-Chirurgie ist der Privatdozent Dr. Michael Schweigert. Er will auch die DaVinci-Operationsroboter am Uniklinikum im Kampf gegen Brustkrebs und andere Erkrankungen im Thorax einsetzen. Bisher hatten die Dresdner Chirurgen um Prof. Jürgen Weitz die beiden DaVincis vor allem für Brust-OPs verwendet.

Da ist die Freude groß: 1988 drückt Carl-Zeiss-Jena-Chef Wolfgang Biermann (Mitte) Erich Honecker den Megabit-Chip in die Hand. Abb.: ZMD-Archiv

Braucht Deutschland eine neue Halbleiter-Offensive?

Dresdner Entwickler des DDR-Megabitchips laden zur Diskussion über Mikroelektronik in Sachsen Dresden, 24. Januar 2018. Bis heute ist das DDR-Mikroelektronik-Programm umstritten: Zu teuer, sinnlos, eine Überforderung eines kleinen Landes, sagen die Einen. Die Anderen sagen: Megabit-Chip, 32-Bit-Programm und Co. waren für die ostdeutsche Volkswirtschaft im leistungsschwachen Ostblock alternativlos, waren letztlich die Keimzellen für den Aufschwung der sächsischen Halbleiter-Industrie nach der Wende – und auch heute brauche Deutschland eine ähnlich aktive Mikroelektronik-Wirtschaftspolitik. Die Entwickler des DDR-Megabit-Chips wollen über diese und andere Themen am 25. Januar ab 18 Uhr im Haus an der Kreuzkirche Dresden diskutieren. Die öffentliche Podiumsdiskussion widmet sich „Dresdner Lebensleistungen: Die Geschichten hinter der Entwicklung der Mikroelektronik in Sachsen“.

Professor Leon Chua beim Gastvortrag an der TU Dresden. Foto. Heiko Weckbrodt

Funken am Rande des Chaos

Memristor-Erfinder Leon Chua: Der analoge Weg führt zur 1. Gehirnmaschine Dresden, 24. Januar 2018. Viele Unternehmer und Wirtschaftspolitiker sprechen derzeit von den Chancen der Digitalisierung. Aber ist die Zukunft wirklich digital oder vielleicht doch analog, nach dem Vorbild der Natur? Damit rechnet zumindest der US-amerikanische Elektroningenieur und Elektronik-Vordenker Prof. Leon Chua von der University of California. Bei einem Gastvortrag „Local Activity and the Edge of Chaos“ in der TU Dresden erklärte er am Dienstagabend: Um „gehirn-ähnliche Maschinen“ mit echter, nicht nur vorgespiegelter „Künstlicher Intelligenz“ zu bauen, brauche man gehirnähnliche Elektronik. Die Bausteine dafür seien nicht Digital-Prozessoren und Speicherchips im heutigen Sinne, sondern synapsen-ähnliche „Memristoren“. Und die könne man zu „Zellularen Neuronalen Netzwerken“ (englisch CNN abgekürzt) verschalten, die Muster „am Rande des Chaos“ erkennen können.

Die Wissenschaftler untersuchten mithilfe des EEG (im Bild: weiße Kappe) die Hirnströme der Kinder mit Cochlea-Implantaten (im Bild links in türkis) während sie neue Wörter lernten. Foto: Niki Vavatzanidis, MPI CBS

Taube lernen Wörter schneller als andere Kinder

Gemeinsame Studie von Leipziger Planck-Neurologen und Uniklinik Dresden Leipzig/Dresden, 23. Januar 2018. Taube Kinder mit Cochlea-Implantaten lernen Wörter etwas schneller als Kinder mit normalem Gehör. Das haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) in Leipzig und des Universitätsklinikums Dresden in einer Studie herausgefunden.

Der elektrisch angetriebene Tretroller IO HAWK Trax. Foto: PR Konstant

Elektrischer Roller beschallt die Nachbarschaft

IO HAWK stellt e-Roller mit 15 km Reichweite vor Moers, 23. Januar 2018. Elektromobilität mal anders: Das Unternehmen „IO HAWK“ hat einen Tretroller mit Elektromotor-Unterstützung vorstellt. Mit dem man nicht nur recht flott (bis zu 20 km/h) durch die Gegend kreuzen, sondern mit einem integrierten Lautsprecher  auch die liebe Nachbarschaft mit der eigenen Lieblingsmusik beschallen kann.

Michael Thieme zeigt Unterlagen, in denen sein Vater Hans Thieme die Experimente in den Deutschen Werkstätten Hellerau an Leichtbau-Furnierholzteilen dokumentiert hat. Foto: Heiko Weckbrodt

Leicht wie Holz

Schon im Krieg experimentierten Hellerauer Technologen mit Furnier-Leichtbau für die V1 und für Kampfflugzeuge Dresden, 23. Januar 2018. Die Studenten der Dresdner Unternehmung „Jungholz“ sind nicht die ersten, die freigeformte Leichtbau-Werkstücke aus zahlreichen Lagen von Furnierhölzern herstellen: Die Deutschen Werkstätten Hellerau (DWH) setzten während des Weltkrieges eine Vorstufe dieser Technologie ein, um die Nazi-Flugbombe V1 leichter zu machen, und danach, um besonders elegante Stühle zu bauen. Darauf hat der Chemiker Michael Thieme hingewiesen, dessen Vater Hans Thieme an den damaligen Entwicklungen beteiligt war. Allerdings konnten die DWH-Holzexperten damals nur Furnierholz-Leichtbauteile in zwei Dimensionen frei formen und nicht wie heute in drei Dimensionen: Das Know-how und die Computeroptimierung, die in den jüngsten „Jungholz“-Formteilen stecken, fehlten damals noch.

Auf der Dreamhack in Leipzig können am Wochenende maximal 1000 Spieler bis zu 56 Stunden lang zocken. Hier eine Archivaufnahme von einer schwedischen Dreamhack. Foo: AdelaSznajder, Dreamhack

4 Millionen Deutsche sind aktive eSportler

Berlin, 22. Januar 2018. Videospiel-Turniere sind kein Grundgruppenthema mehr: Rund vier Millionen Deutsche haben bereits als Spieler an eSports-Turnieren und -Ligen teilgenommen. Das hat der „Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware“ (BIU) heute in Berlin mitgeteilt. Der Verband berief sich dabei auf eine Online-Umfrage von YouGov Deutschland mit 2000 Teilnehmern. Beliebt unter den eSportlern sind demnach vor allem Action-, Sport- und Rennspiele.

In der schwarzen "Echo"-Box auf dem Schemel links hockt Amazons Sprachsteuer-Aissistentin Alexa. Sie lässt sich per Sprachbefehl aktivieren, lauscht dann in den Raum hinein und spielt zum Beispiel Musik auf Kommando ab oder dimmt das Licht. Foto: Amazon

Sprach-Assistenten ebnen Weg zum intelligenten Heim

Alexa, Siri & Co. verhelfen Smart Home zum Durchbruch Berlin, 22. Januar 2018. Die neuen Sprach-Assistenten von Amazon, Apple, Google und Microsoft werden dem „intelligenten Heim“ (englisch: Smart Home) wahrscheinlich in den nächsten Jahren zum Durchbruch verhelfen – und unseren Alltag stark verändern. Das hat der „Smart Home“-Experte Robert Spanheimer vom deutschen Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ eingeschätzt.

Das städtische Nanoelektronikzentrum Dresden soll eigentlich Hightech-Ansiedlungen anlocken - doch es agiert seit Jahren defizitär und hinter der sanierten Fassaden lauert noch erheblicher Sanierungsbedarf. Foto: Heiko Weckbrodt

Von der DDR-Chipschmiede zum Nanozentrum Dresden

Das heutige Technologie- und Gewerbezentrum „Nanozentrum“ (auch Nanocenter genannt) im Dresdner Norden hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich, die bis in die DDR-Zeit zurückreicht: Ursprünglich gehörten die Gebäude an der heutigen Maria-Reiche-Straße zum „Zentrum Mikroelektronik Dresden“ (ZMD), der zentralen Entwicklungsschmiede für Speicher und andere Chips für die DDR-Wirtschaft. Sie entstanden schrittweise Anfang bis Mitte der 1980er Jahre.

Freuen sich: Steffen Rietzschel, der Chef der Betreibergesellschaft „NanoelektronikZentrum Dresden GmbH (links) und IPMS-Direktor Hubert Lakner vor dem Nanozentrum. Foto. Heiko Weckbrodt

Nanozentrum Dresden wird doch noch fertig – aber nur halb so groß

Zweites Gebäude wird bis Herbst saniert, zwei weitere Häuser übernimmt Fraunhofer Dresden, 19. Januar 2018. Zehn Jahre nach dem offiziellen Baustart nähert sich das städtische Nanozentrum in Dresden-Klotzsche der Fertigstellung. Die Stadt und der Freistaat Sachsen investieren jetzt noch einmal 4,5 Millionen Euro, um zumindest noch das zweite von insgesamt vier alten ZMD-Gebäuden an der Maria-Reiche-Straße fertig zu sanieren. Im Herbst 2018 sollen dort dann weitere 2000 Quadratmeter Ansiedlungsfläche für Technologie-Firmen bereit stehen.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Foto: Bitkom

Bitkom warnt USA: Hände weg von Daten in Europa

Berlin, 19. Januar 2018. Vor einem datenschutzrechtlichen Gesetzesbruch in Europa hat der deutsche „Bitkom“ aus Berlin heute die USA gewarnt. In einer Stellungnahme für den Obersten Gerichtshof warnte der Digitalwirtschafts-Verband die Amerikaner davor, sich an Personendaten zu bedienen, die in Europa gespeichert sind. Anlass ist ein dem Gerichtshof vorliegender Fall, in dem eine US-Behörde vom Unternehmen „Microsoft“ verlangt, personenbezogene Daten zu übergeben, die in Rechenzentren innerhalb der EU gespeichert sind.

Autonom fahrende Autos sollen Unfälle mit Fußgängern mit KI-Hilfe vermeiden. Grafik: Nvidia

Rezept für ein künstliches Gehirn

Der US-Computerguru Prof. Chua hält im Januar einen öffentlichen Gastvortrag an der TU Dresden Dresden, 19. Januar 2018. Der US-amerikanische Ingenieur-Guru Prof. Leon Chua, der seit den 1970ern als Vordenker komplexer technologischer Systeme gilt, kommt am 23. Januar nach Dresden, um die letzten Rätsel des Lebens zu entschlüsseln. Das hat die TU Dresden angekündigt. In seinem Vortrag “Missing Foundations for Complexity and Intelligence” im TU-Hörsaalzentrum an der Bergstraße will der Professor der University of California (Berkeley) ab 16.40 Uhr die Zutaten für ein funktionierendes künstliches Gehirn verraten.

Blick in die Produktionshalle, in der die Pendix-Nachrüstsätze gebaut werden. Foto: Tommy Giesel

Immer mehr wollen Fahrräder elektrisch nachrüsten

Nachrüst-Anbieter Pendix Zwickau verdreifacht Umsatz Zwickau, 18. Januar 2018. Die nachträgliche Elektrifizierung alter Drahtesel liegt anscheinend bei den Sachsen – und nicht nur dort – im Trend: Das Zwickauer Unternehmen Pendix, laut eigenen Angaben Marktführer bei elektrischen Nachrüstmotoren für Fahrräder, hat seine Umsätze im vergangenen Jahr verdreifacht. Auch die Zahl der Mitarbeiter sei um 30 Prozent auf 40 Beschäftigte gewachsen, teilte Pendix mit. Den genauen Umsatz teilte das Unternehmen allerdings nicht mit. Die Rede war lediglich von Verkaufserlösen „in einstelliger Millionenhöhe“.