Dresdner Entwickler des DDR-Megabitchips laden zur Diskussion über Mikroelektronik in Sachsen
Dresden, 24. Januar 2018. Bis heute ist das DDR-Mikroelektronik-Programm umstritten: Zu teuer, sinnlos, eine Überforderung eines kleinen Landes, sagen die Einen. Die Anderen sagen: Megabit-Chip, 32-Bit-Programm und Co. waren für die ostdeutsche Volkswirtschaft im leistungsschwachen Ostblock alternativlos, waren letztlich die Keimzellen für den Aufschwung der sächsischen Halbleiter-Industrie nach der Wende – und auch heute brauche Deutschland eine ähnlich aktive Mikroelektronik-Wirtschaftspolitik. Die Entwickler des DDR-Megabit-Chips wollen über diese und andere Themen am 25. Januar ab 18 Uhr im Haus an der Kreuzkirche Dresden diskutieren. Die öffentliche Podiumsdiskussion widmet sich „Dresdner Lebensleistungen: Die Geschichten hinter der Entwicklung der Mikroelektronik in Sachsen“.
General der Mikroelektronik
Mit dabei sind unter anderem Dr. Jens Knobloch und Prof. Bernd Junghans, die in der ostdeutschen Chipschmiede ZMD (alias ZFTM) am 1-Megabit-Schaltkreis gearbeitet hatten, außerdem der frühere ZFTM-Bereichsleiter Jörg Ludewig. Die Moderation übernimmt Katrin Rohnstock vom Rohnstock-Verlag. Die Verlegerin stellt während der Podiumsdiskussion das Buch „General der Mikroelektronik“ des berüchtigten DDR-Staatssekretärs Karl Nendel vor. Zu Wort kommen sollen einerseits die unmittelbaren Zeitzeugen des ehrgeizigen und umstrittenen Mikroelektronik-Programms der SED-Wirtschaftslenker, andererseits auch das Publikum.
Die Diskussion und Lesung beginnt 18 Uhr im Mauersberger-Saal im „Haus an der Kreuzkirche“, An der Kreuzkirche 6, und dauert zwei Stunden. Veranstalter sind der Verlag „Rohnstock Biografien“ und das Landesbüro Sachsen der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung. hw
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