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85 Millionen Euro für Altersforschung in Dresden

Jeder 10. Senior arbeit mit Tablettrechnern. Foto: Bitkom

Foto: Bitkom

Landtag bewilligt insgesamt 108 Millionen Euro für Hochschulmedizin in Sachsen

Dresden, 29. November 2017. Der Landtag in Dresden hat heute zusätzliche 108 Millionen Euro für die Hochschul-Medizin in Sachsen bewilligt. Das hat das Finanzministerium mitgeteilt. Von der Extra-Charge fließen 85 Millionen Euro in ein „Zentrum für Seelische Gesundheit und Altersforschungszentrum“ in Dresden. „Angesichts der demografischen Entwicklung werden die Themen psychiatrische und geriatrische Versorgung immer wichtiger“, kommentierte dies Finanzminister Georg Unland (CDU). Für weitere 23 Millionen Euro rüstet das Uniklinikum Leipzig seine teils veraltete Computer- und Netzwerktechnik auf.

Prof. Michael Albrecht. Foto: hw

Prof. Michael Albrecht. Foto: hw

Zentrum soll Grundlagenforschung und Behandlung verzahnen

„Die Dresdner Hochschulmedizin genießt im Verbund mit der TU Dresden einen hervorragenden Ruf im Bereich der neuro-wissenschaftlichen und klinisch-psychologischen Forschung“, schätzte der Dresdner Uniklinik-Vorstand Prof. Michael Albrecht ein. Mit dem Neubau für die Altersforscher werde eine Struktur geschaffen, die Grundlagenforschung, Klinik und Versorgung verzahnt.“ Damit werden nicht nur die Patienten der Psychiatrischen Fachgebiete im Universitätsklinikum Dresden von diesem Vorhaben profitieren. Vielmehr werden die aus der translationalen Forschung entwickelten innovativen Therapien allen Patienten dieser Fachbereiche zu Gute kommen.“

Demografischer Wandel in Sachsen

In Sachsen nehmen das Alterschnitt und der Senioren-Anteil vor allem seit der Wende immer mehr zu. Lag das Durchschnittsalter im Freistaat 1990 noch bei 39,4 Jahren, kletterte dieser Wert bis 2015 auf 46,6 Jahre. Im selben Zeitraum erhöhte sich der Anteil der Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren von 16 Prozent auf 25 Prozent. Dieser demografische Wandel ist vor allem in den ländlichen Gebieten stark ausgeprägt. Und vor allem mit der Zahl Hochbetagte jenseits der 80 Jahre wachsen auch die besonderen medizinischen Probleme, die mit dieser Altersgruppe verbunden sind: Körperliche Probleme wie Arthrose (Gelenkentzündungen) und Osteoporose (Knochenschwund) auf der einen Seite, geistige wie Morbus Parkinson bzw. Demenz auf der anderen Seite. Diesen Problemen widmet sich die Geriatrie (von altgriech.: geron = der Greis) im Sinne einer spezialisierten Altersmedizin.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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