Monate: Oktober 2017

Der C65-Prototyp mit Disketten-Laufwerk und RAM-Erweiterung. Foto: Enno Coners

Rarität der Heimcomputer-Ära: C65 aufgetaucht

Commodore wollte neues Zugpferd nach dem C64 entwickeln – setzte aber letztlich auf den „Amiga“ Winnenden, 31. Oktober 2017. Eine echte Rarität der Computer-Geschichte versteigert jetzt der Nerdkrimi-Verleger Enno Coners im Online-Auktionshaus „eBay“: einen C65. Den hatte Commodore ursprünglich als Nachfolger seines sehr erfolgreichen Heimcomputers C 64 konzipiert, die Entwicklung dann aber zugunsten des „Amiga“ eingestellt. „Ich wollte den C65 Mitte der 90er unbedingt haben“, erinnert sich Coners. „Damals zum Arbeiten, weil er zwei Soundchips hat. Habe damals gerne Musik auf dem C64 gemacht.“

Das Leichtbau-Elektroauto "InEco" vor eine Hochspannungs-Testpilz an der TU Dresden. Foto: TUD

Sachsen schmieden Leichtbau-Allianz

Ingenieure der TUs Dresden, Chemnitz und Freiberg tun sich zusammen Dresden/Freiberg, 30. Oktober 2017. Ingenieure der Unis Dresden, Chemnitz und Freiberg haben sich heute zu einer neuen „Leichtbau-Allianz Sachsen“ zusammengeschlossen. Gemeinsam mit der Industrie wollen sie unter dieser Marke innovative Werkstoffe, Strukturen und Fertigungstechnologien für Elektroautos, Flugzeuge und andere Maschinen entwickeln. „Die Herstellung von leichten Verbundstrukturen für Leichtbaufahrzeuge von morgen soll damit so effizient und kostengünstig werden, dass sie für die Industrie und damit den Kunden bezahlbar wird“, hieß es vom sächsischen Wissenschaftsministerium.

Der Tabakerhitzer IQOS (vorne) soll sich als Alternative zu klassischer Zigarette und e-Zigarette durchsetzen, wenn es nach Philip Morris geht. Das Prinzip: Die "Heets" sehen aus wie Mini-Zigaretten und werden auf eine Wärmezunge in die IQOS-Halterung eingesteckt. Die erhitzt dann den festen Tabak, statt ihn zu verbrennen. Die gesundheitlichen Langzeit-Folgen sind noch nicht geklärt. Foto: Philip Morris

Was steckt hinter IQOS und Heets?

Bologna/Dresden, 30. Oktober 2017. Philip Morris International (PMI) wurde mit der Zigarettenmarke „Marlboro“ weltweit bekannt. Nun preist der US-Tabakkonzern sein System aus IQOS-Erhitzern und Heets-Tabak als Alternative zum Zigaretten-Rauchen und auch zur chinesischen E-Zigarette an. Produziert werden die „Heets“ in Bologna und demnächst auch in Dresden.

Cyberkriminelle sollen sich durch Phishing-Anrufe Zahlungscodes ergaunert und Millionenschäden angerichtet haben. Themenfoto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Jeder zweite Sache war Ziel von Internetkriminalität

Innenministerium geht nach Forsa-Umfrage von hoher Dunkelziffer bei Anzeigen aus Dresden, 29. Oktober 2017. Mehr als jeder zweite Sachse (58 Prozent) waren schon einmal Ziel von Cyberkriminellen. Das hat eine Forsa-Umfrage unter 1000 Bewohnern des Freistaats im Auftrag des sächsischen Innenministeriums ergeben. Zu solchen Attacken zählen beispielsweise mit Schad-Programmen infizierte Computer, Erpressungsversuche per Verschlüsselungs-Software oder Warenbetrug im Internet.

Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus erwartet einen zweiten Solarboom in Deutschland - der werde allerdings vom Markt und nicht von Einspeise-Vergütungen getrieben sein. Foto: Heiko Weckbrodt

Solarwatt-Chef fordert von neuer Regierung „Bekenntnis zu Erneuerbaren“

Dresdner Unternehmen: Energiewende ist wegen Flüchtlingsdebatte zu sehr in den Hintergrund gerückt Dresden/Berlin, 28. Oktober 2017. Ein „ein klares öffentliches Bekenntnis zu den erneuerbaren Energien“ hat Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus von der sich formierenden neuen Bundesregierung gefordert. „Wer stattdessen nur über die Kosten redet, dem ist die Dringlichkeit der Klimaproblematik wohl nicht bewusst“, betonte der Geschäftsführer des Dresdner Photovoltaik-Unternehmens.

Wirkt eher wie der Eingang zu einem Bankpalast: Der Eingang zur Philip-Morris-Fabrik nahe Bologna. Foto: Philip Morris International

Neuanfang für Philip Morris: Die rauchlose Tabakfabrik

Der US-Tabakkonzern will weg vom Buhmann-Image – Rauchfreie Heets aus Bologna und Dresden sollen dabei helfen Bologna/Dresden, 26. Oktober 2017. Philip Morris will sein Image als Marlboro-Buhmann loswerden und feilt nach eigenem Bekunden an einer rauchfreien Zukunft. Ein Baustein dafür soll eine 285 Millionen Euro teure neue „Heets“-Fabrik sein, die der US-Tabakkonzern bis 2019 in Dresden bauen will. In Bologna rollen die „Heets“ genannten Zigaretten-Alternativen bereits milliardenfach vom Band – wir haben uns dort umgeschaut.

Das Schaubild visualisiert, wie dSens-o-Spheres durch Bioreaktoren wandern. Rechts unten: Größenvergleich einer Sensorkugel mit einer Euro-Münze. Abb.: Tim Lauterbach, TUDDas Schaubild visualisiert, wie dSens-o-Spheres durch Bioreaktoren wandern. Rechts unten: Größenvergleich einer Sensorkugel mit einer Euro-Münze. Abb.: Tim Lauterbach, TUD

Sehende Erbsen machen Bioreaktoren durchsichtig

„Sens-o-Spheres“ der TU Dresden sollen für mehr Qualität und Ausbeute in Biotech-Fabriken sorgen Dresden, 26. Oktober 2017. Neuartige sehende Erbsen sollen künftig helfen, Medikamente und Schönheits-Cremes, aber auch Bier und andere Genussmittel noch qualitätvoller und in größeren Mengen herstellen. Entwickelt haben diese „Sens-o-Spheres“ Verfahrenstechniker der Technischen Universität Dresden (TUD) – und dies so rasch, dass sie inzwischen dafür prämiert worden sind: Von der Fachmesse „bionection“ in Jena konnten die Dresdner Ingenieure Dr. Felix Lenk und Tim Lauterbach die „Technology Transfer Trophy“ („T³“) nebst 1500 Euro Preisgeld und Beratungs-Gutscheinen mit nach Hause nehmen.

Die "Ferroelectric Memory Company" (FMC) hat ihren Sitz in Dresden. Foto: FMC

Ferroelektrik aus Sachsen: 1000 Mal schneller als Flash-Speicher

High-Tech-Gründerfonds steigt in junge Elektronikfirma FMC ein Dresden/Bonn, 26. Oktober 2017. Der deutsche „High-Tech-Gründerfonds“ (HTGF) beteiligt sich mit 600.000 Euro am jungen Nanoelektronik-Unternehmen „Ferroelectric Memory Company“ (FMC) in Dresden. Das hat der HTGF heute in Bonn mitgeteilt. Die FMC-Ingenieure wollen im kommenden Jahr innovative ferroelektrische Computer-Speicher auf den Markt bringen.

Die Zukunft hat bereits begonnen: Unternehmen aus Dresden und Ilmenau haben sich auf hochautomatisierte "Industrie 4.0"-Lösungen für Chipfabriken spezialisiert. Möglich machen dies u.a. flexible und autonome Roboter, deren Basisversionen von Metralabs in Thüringen angeboten werden. Ortner Dresden rüstet diese Roboter dann so aus, dass sie in Reinräumen selbstständnig Transportaufgaben übernehmen können. Foto: Metralabs

Verleger wittern Chancen in Roboterjournalismus

Jeder 5. Verlag in Deutschland erwägt KI-Einsatz beim Texteschreiben Berlin/München, 25. Oktober 2017. In Zeiten von Stellenabbau und Auflagenschwund in der gedruckten Presse wittern die Zeitungsverleger und Chefredakteure große Chancen im Roboterjournalismus – also in der Genese von Texten durch Computer. Rund ein Fünftel der deutschen Verlage wollen Roboterjournalismus einsetzen, testen oder sie planen den Einsatz in der Redaktion. Dies hat eine vom „Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger“ (BDZV) und dem Beratungsunternehmen Schickler vorgelegte Studie „Trends der Zeitungsbranche 2017“ ergeben.

Thomas Morgenstern. Foto: Globalfoundries Dresden

Morgenstern wird neuer Chef von Globalfoundries Dresden

Chemiker war zuvor bei Infineon, Qimonda und Bosch tätig Dresden, 25. Oktober 2017. Der Chemiker Dr. Thomas Morgenstern übernimmt am 1. Januar 2018 den Chefposten im Dresdner Halbleiterwerk von Globalfoundries (Glofo). Das geht aus einer Ankündigung des US-amerikanischen Mikroelektronik-Konzerns hervor. Morgenstern tritt die Nachfolge von Rutger Wijburg an, der das Unternehmen zum Jahresende verlässt.

Rund zehn laufende Kilometer Stasi-Akten verwahrt die Dresdner BStU-Außenstelle. Foto: Heiko Weckbrodt

Die Geheime Ablage der Stasi

Fehltritte in den eigenen Reihen legte der ostdeutsche Geheimdienst gesondert ab Dresden, 24. Oktober 2017. Fehltritte eigener Agenten galten der ohnehin geheimniskrämerischen Stasi als so brisant, dass sie für ihre Archivierung solcher Vorfälle 1953 eine spezielle „Geheime Ablage“ einrichtete. „Ausschlaggebend dafür waren vermutlich die Erfahrungen der Geheimpolizei während des Volksaufstandes vom 17. Juni, als Aufständische einige MfS-Dienststellen stürmten und ihnen Akten und Karteikarten in die Hände fielen“, mutmaßt die Behörde des Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen (BStU).

Die Nachfrage nach dRAM-Speichern schwankt sehr stark. Diese Vlotilität hat schon manchem Unternehmen das Genick gebrochen. Foto: Heiko Weckbrodt

Halbleitermarkt legt 2017 um ein Fünftel zu

IC Insights hebt Prognose an: Vor allem dRAM-Umsatz wächst stark Scottsdale, 22. Oktober 2017. Die Halbleiterindustrie wächst im Jahr 2017 um 20 Prozent und damit deutlich stärker als noch zur Jahresmitte angenommen. Diese korrigierte Prognose hat nun das Marktforschungsunternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona abgegeben. Der Markt für Integrierte Schaltkreise (ICs) im engeren Sinne wird demnach um 22 Prozent wachsen, der OSD-Markt (Optoelektronik, Sensoren, Aktuatoren und diskrete Elektronik) um 20 Prozent.

Die Installation "Bappa 4.0" von Emmanuel Grimault in den TSD.

Robotische Götter

Sonderschau „When Machines Are Dreaming“ in den Technischen Sammlungen Dresden lotet die Grenzen zum Künstlichen Bewusstsein aus Dresden, 21. Oktober 2017. Die göttliche Parvati schuf aus Lehm einen Sohn für Shiva, den Zerstörer. Doch Shiva wusste nichts davon und schlug seinem Sohn Ganesha den Kopf ab. Als er seinen Fehler begriff, setzte der Gott seinem Sohn einen Elefantenkopf auf – und so wird Ganesha seither von den Indern verehrt. Liebevoll auch „Bappa“ genannt. Doch ein paar Tausend Jahre später taucht in einem indischen Dorf ein körperlicher Ganesha auf. Nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Stahl, Gummi und Elektronik. Er spricht zu den Menschen, antwortet auf ihre Fragen. Die Gläubigen zaudern: Einerseits wissen sie, dass dies nur ein technologischer Homunculus sein kann, auf der anderen Seite verkörpert „Bappa 2.0“ soviel von dem, was sie mit dem Göttlichen verknüpfen…