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Rolle der Halbleiter-Auftragsfertiger wächst

Blick in eine Fabrik von TSMC - das taiwanesische Unternehmen ist die weltweit größte Chip-Foundry. Abb.: TSMC

Blick in eine Fabrik des weltweit größten Auftragsfertigers TSMC in Taiwan. Abb.: TSMC

„IC Insights“-Prognose: Umsatz wächst jährlich im Schnitt um 7,6 %

Scottsdale, 19. Januar 2017. Auftragsfertiger (Foundries) werden in den kommenden fünf Jahren eine weiter wachsende Rolle im internationalen Halbleiter-Markt spielen. Das hat das Marktanalyse-Unternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale in den USA prognostiziert.

2016 erstmals über 50 Milliarden Dollar Umsatz für Auftragsfertiger

Demnach werden die reinen Foundry-Konzerne ihre Umsätze von zuletzt zusammen rund 50 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2021 auf über 72 Milliarden Dollar steigern, sind die Analysten überzeugt. Das entspricht einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 7,6 %. Hauptgrund: Immer mehr Mikroelektronik-Unternehmen schwenken entweder ganz auf das fabriklose Unternehmensmodell um oder lassen zumindest Teile ihre Produktion durch Foundries erledigen. Nicht eingerechnet sind hier Unternehmen wie Intel und Samsung, die eigene Produkte herstellen, ihre Fabriken aber auch als Foundry bereitstellen.

Die Top 10 der weltweit größten Halbleiter-Foundries. Auf TSMC folgen Globalfoundries, UMC und SMIC. Abb.: IC Insights

Die Top 10 der weltweit größten Halbleiter-Foundries. Auf TSMC folgen Globalfoundries, UMC und SMIC. Abb.: IC Insights

Industrietrend seit etwa 1998

Dieser Foundry-Trend hatte kurz vor der Jahrtausend-Wende an Bedeutung gewonnen und bestimmt inzwischen die ganze Branche. Inzwischen gibt es in der Halbleiterindustrie nur noch wenige Riesen wie Intel oder Samsung, die Chips sowohl entwickeln wie auch in Mega-Fabriken selbst herstellen. Andere wie Qualcomm, Nvidia, Xilinx, AMD oder Apple haben sich ganz auf das Design von Chips und Elektronikprodukten spezialisiert, die sie dann in Foundries fertigen lassen.

Primus TSMC hält Konkurrenz auf Abstand

Von diesem Trend hat in den vergangenen Jahren vor allem TSMC in Taiwan profitiert: Der Primus hält im Foundry-Geschäft 59 Prozent Marktanteil, der Umsatz wuchs 2016 um elf Prozent auf 29,5 Milliarden Dollar (26 Milliarden Euro). Entsprechend in neue Technologien und Fabriken konnten und können die Taiwanesen auch investieren – und ihre Marktposition dadurch weiter stärken.

Der Globalfoundries-Fabrikkomplex in Dresden: Die Erweiterungen (Mitte hinten) sind baulich weitgehend fertig, die Reinraumbrücken, die alle Module verbinden, sind auch schon erkennbar. Abb.: Globalfoundries

Der Globalfoundries-Fabrikkomplex in Dresden. Abb.: Globalfoundries

Globalfoundries bleibt zweitgößter Auftragsfertiger

Dafür hat aber Globalfoundries, das Chip-Fabriken in den USA, in Deutschland (Dresden) und Singapur, seinen zweiten Platz hinter TSMC behaupten können. Laut „IC Insights“-Schätzungen machte der US-Konzern im Jahr 2016 rund 5,5 Milliarden Dollar (4,93 Milliarden Euro) Umsatz und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Blick in einen Reinraum von X-Fab. Foto: X-Fab

Blick in einen Reinraum der X-Fab. Foto: X-Fab

Deutsche X-Fab kommt in die Top 10

Am stärksten haben im vergangenen Jahr aber die deutsche X-Fab (Platz 10, 510 Millionen Dollar bzw. 457 Millionen Euro = + 54 %) und die chinesische Foundry SMIC (Platz 4, 2,9 Mrd. $ = + 31 %) zugelegt. Schaut man sich die Top 10 der weltweit größten reinen Foundries an, dominiert hier Asien mit allein sieben Konzernen ganz deutlich.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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