Sicherheitsspezialist von T-Systems warnt vor den Risiken der Alles-Vernetzung im „Internet der Dinge
Dresden, 16. Januar 2017. Die Hacker-Experten des Dresdner Internet-Unternehmens „T-Systems Multimedia Software“ (MMS) haben auf die Risiken einer vollvernetzten Welt hingewiesen. Denn wenn künftig alles mit allem per Internet verbunden wird („Internet der Dinge“), dann öffnet das auch viele neue Einfalltore für Hackerangriffe – sei es nun durch fremde Geheimdienste, Industriespione oder Cybergangster.
Eine der größten Bedrohungen für unsere Infrastruktur
„Das wird in den nächsten Jahren für unsere Infrastruktur, für unsere Industrieanlagen eine der größten Bedrohungen überhaupt sein“, warnte Thomas Haase. Er ist eine Art legaler Berufshacker und leitet in der MMS in Dresden eine Spezialistengruppe für Penetrationstechnik und IT-Forensik.
Passwort für Kamera unverschlüsselt in Config-Datei
Wie angreifbar unsere schönen modernen Digitalsysteme heute sind, führte Thomas Haase Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) live vor: Binnen weniger Minuten übernahm er zum Beispiel die Kontrolle über eine Sicherheitskamera in einem fremden Haus. Denn damit der Hausbesitzer auch aus der Ferne seinen Garten überwachen kann, hatte der Hersteller die Kamera mit einem Internetportal gekoppelt. Das war zwar durch ein Passwort geschützt. Dieses Passwort konnte der Profi aber leicht aus der unverschlüsselt ladbaren Konfigurationsdatei der Kamera auslesen.
Auch Geldautomaten mit Internet koppeln?
„Und die Spielwiese für Hacker wird immer größer“, betonte Haase.: Die Industrie entwickele vernetzte Autos, koppele in ihren Werken ihre eigenen Büro- und Produktionsnetze untereinander und mit dem Internet, neuerdings wollen Banken sogar auch ihre Geldautomaten mit dem Internet verbinden. „Da kommt der Angreifer aus dem Lachen gar nicht mehr heraus.“
Autor: Heiko Weckbrodt
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