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Gipfeltreffen der 5G-Funkforscher in Dresden

Durch kurze Reaktionszeiten von 1 ms soll der 5G-Handyfunk auch für Echtzeit-Wanderungen durch virtuelle Welten per Datenbrille geeignet sind. Die Dresdner 5G-Entwickler denken da zum Beispiel an simulierte Zeitreisen von Schulklassen ins alte Rom. Foto: 5G Lab Germany, TU Dresden

Durch kurze Reaktionszeiten von 1 ms soll der 5G-Handyfunk auch für Echtzeit-Wanderungen durch virtuelle Welten per Datenbrille geeignet sind. Die Dresdner 5G-Entwickler denken da zum Beispiel an simulierte Zeitreisen von Schulklassen ins alte Rom. Foto: 5G Lab Germany, TU Dresden

450 Experten wollen zum „IEEE 5G Summit“ im Kongresszentrum Weichen für Mobilfunk der Zukunft stellen

Dresden, 11. August 2016. Über 450 Forscher, Ingenieure und Manager aus der weltweiten Mobilfunkbranche kommen Ende September zum Gipfeltreffen „IEEE 5G Summit“ nach Dresden. Sie wollen auf Einladung des hiesigen „5G Labs Germany“ gemeinsam ausloten, welche technologischen, wirtschaftlichen und Standardisierungs-Probleme auf dem Weg zum Mobilfunk der 5. Generation („5G“) noch zu lösen sind und wo die Branche derzeit steht.
„Hier in Dresden wird festgelegt, wie 5G entwickelt wird“, betonte Koordinator Dr. Rico Radeke vom Dresdner „5G Lab Germany“ den hohen Stellenwert der Tagung. Ähnlich äußerte sich Professor Gerhard Fettweis von der TU Dresden: Das „IEEE 5G Summit“ sei die „wohl international bisher bedeutendste Ansammlung von Entscheidungsträgern zum Thema 5G-Technikentwicklung“.

Dezentrale Cloud-Speicher nötig

Auf der Agenda stehen beispielsweise ganz neue Anwendungs-Möglichkeiten, die sich durch den 5G-Funk eröffnen. Dazu gehört das „Taktile“ (also erfühlbare) Internet, das für intuitive Schnittstellen von Robotern, Autos und Menschen benötigt wird. Auch wollen die Technologen diskutieren, wie sich dezentralisierte Computerspeicher nach dem Cloud-Prinzip organisieren lassen, welche Datenraten, Reaktionszeiten („Latenz“), Daten-Sicherheit, Ausfallsicherheit und Zuverlässigkeit („Resilienz“) gebraucht werden, um zum Beispiel Roboterautos auf Autobahnen oder Industrieroboter in Automatenfabriken miteinander zu vernetzen. Auch „neue Hardwareplattformen, von massiven Antennenarrays bis zu Chipplattformen“, werden eine Rolle während der Tagung spielen, kündigte Prof. Fettweis an.

Der Dresdner Mobilfunk-Guru gehört zusammen mit den TU-Professoren Frank Fitzek und Dirk Plettemeier zum lokalen Organisationskomitee. Austragungsort des „IEEE 5G Summits“ ist am 29. September das Internationale Kongresszentrum an der Elbe. Ausrichter dieser 5G-Gipfeltreffen ist das Institut der Elektro- und Elektronik-Ingenieure „IEEE“, das in auch in Standardisierungsverfahren weltweit eine führende Rolle einnimmt.

Wirtschaft unterstützt 5G Lab in Dresden zunehmend

Dass sich all die 5G-Experten in Dresden treffen, liegt nicht allein an der netten Aussicht an der Elbe: Seit die TU vor zwei Jahren das „5G Lab Germany“ gegründet hat, gilt die sächsische Landeshauptstadt als international führender Standort für die 5G-Entwicklung. Mittlerweile gehören zehn große und zahlreiche kleinere Unternehmen zu den Industriepartnern des Dresdner Forschungslabors, darunter Vodafone, Nokia, Deutsche Telekom, Bosch und viele andere. Allein durch diese Kooperationsprojekte mit der Wirtschaft hat das 5G-Lab Forschungskapazitäten im Wert von Millionen Euro akquirieren können, informierte Dr. Rico Radeke.

Auch Landmaschinen-Hersteller wie Claas wollen Mähdrescher-Flotten per 5G und GPS vernetzen und automatisieren. Foto: Claas

Auch Landmaschinen-Hersteller wie Claas wollen Mähdrescher-Flotten per 5G und GPS vernetzen und automatisieren. Foto: Claas

Auch Landmaschinen-Firma Claas macht bei 5G mit

Erst kürzlich hat sich der deutsche Landmaschinen-Hersteller Claas zum Kreis der Industrieunterstützer des Dresdner Labors gesellt: Die Westfalen versprechen sich vom künftigen 5G-Mobilfunk eine leistungsfähige Vernetzung hochautomatischer Mähdrescher, Traktoren und anderer Landmaschinen – und damit erhebliche Produktivitätsschübe in der Landwirtschaft.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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