Monate: Juni 2016

Diese floralen Pfauenfiguren im Heckengarten des Schlossparkes symbolisieren Schönheit und Eleganz. Foto: Peter Weckbrodt

Ein Sachse bezaubert Indien

Oigers Wochenendtipp: Der Gärtner des Maharadschas im Schlosspark Pillnitz Dresden-Pillnitz, 17. Juni 2016. Unser Verlangen nach Stadt- und Burgfesten ist zunächst gedeckt, auch zwingen uns die steten Wetterkapriolen in eher gut abdeckte Räume, beispielsweise in die von Museen. Da sind uns die Sonderausstellungen im Schloss Dresden-Pillnitz gerade recht. Verziehen sich, wider allen pessimistischen Prognosen der Meteorologen, doch die dunklen Regenwolken, liegen uns im Schlosspark die floralen Inszenierungen im Rahmen des Themenjahres „Der Gärtner des Maharadschas“ – ein Sachse bezaubert Indien“ direkt vor den Füßen.

Cornelia Schleime (Berlin): Lis V, 1998, Acryl, Schellack, Asphaltlack unf Leinen. Repro: Heiko Weckbrodt

Wohin mit der Schönheit?

Akademie-Jubiläumsschau in Dresden fragt nach Rolle der Kunst in der Gesellschaft Dresden, 17. Juni 2016. Wohin bewegt sich unsere Gesellschaft? Und was kann Kunst in diesem Prozess bewirken? Diese Fragen stellt einer Sonderausstellung „Wohin mit der Kunst?“, die ab dem 18. Juni 2016 in der „Städtische Galerie Dresden“ an der Wilsdruffer Straße zu sehen ist.

Michael Matz ist Standortchef der Luftfahrtfirma AOA in Dresden. Hier führt er ein System vor, das ganze Flugzeug-Frachträume mit nur sieben Litern Wassern löschen kann.. Foto: Heiko Weckbrodt

Luftfahrt-Firma AOA Dresden wird 25

Kühlung, Bord-Toilette, Brandmelder: Kaum ein Flugzeug hebt ohne Technik der Dresdner ab Dresden, 17. Juni 2016. Aus dem Traum der DDR vom Fliegen ist zwar nichts geworden. Aber über 50 Jahre, nachdem die Regierung das Strahlflugzeug „152“ wieder einstampfte, haben sich aus den Resten der ostdeutschen Flugzeugindustrie zahlreiche Unternehmen und Institute recht erfolgreich entwickelt. Viele davon sind Marktführer in hochtechnologischen Nischen. Eine von ihnen ist die AOA in Dresden-Klotzsche, die am Wochenende ihr 25- Jubiläum feiert. Die Dresdner AOA-Ingenieure und anderen Spezialisten entwickeln die Wasser- und Kühlsysteme für Airbusse und andere Flugzeuge, stellen sie her und testen sie unter Extrembedingungen in einer eigenen Prüfhalle.

Halbdurchsichtige organische Solarzelle vom Institut für Angewandte Photophysik Dresden (IAPP). Foto: Christian Körner, IAPP

TU Dresden meldet Durchbruch für organische Elektronik

Prof. Leo entwickelt neue Mischmethode für organische Halbleiter Dresden, 16. Juni 2016. „Organikpapst“ Prof. Karl Leo von der TU Dresden hat gemeinsam mit Kollegen eine neue Methode entwickelt, um effizientere organische Elektronik herzustellen. Durch eine gezielte Molekül-Mischung soll es nun möglich sein, die elektronischen Eigenschaften organischer Solarzellen (OPV) und Leuchtdioden (OLEDs) ähnlich präzise zu designen wie in der anorganischen Silizium-Welt. Bisher hatten dies Branchenkenner für unmöglich gehalten.

Mit 3D-Druckern lassen sich heute nahezu beliebige Einzelteile aus Kunststoff kreieren. Günstige 3D-Drucker kosten nur noch zwischen 500 und 3000 Euro. Foto: Makerbot

Raumschiffe aus dem 3D-Drucker

Dresden soll Zentrum für industriellen 3D-Druck in der Raumfahrt werden Dresden, 16. Juni 2016. Dresden soll zu einem Kompetenzzentrum für 3D-Druck in der Raumfahrtindustrie werden. Dieses Ziel hat Wolfgang Göhler, der Vorstandsvorsitzender des „Kompetenzzentrums Luft- und Raumfahrttechnik Sachsen/ Thüringen“, am Rande des „11. Tag der deutschen Luft- und Raumfahrtregionen“ in Dresden ausgegeben.

Abb.: hw

Mehr Jobs in Sachsen

1,2 % Zuwachs Kamenz, 16. Juni 2016. In Sachsen waren im ersten Quartal 2016 rund 2,011 Millionen Menschen erwerbstätig und damit 1,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das hat das Statistische Landesamt in Kamenz heute mitgeteilt. Vor allem die Zahl der Arbeitnehmer, also letztlich der „echten Jobs“, nahm zu, während es weniger Selbstständige und geringfügig Beschäftigte gab.

Oben: Der Wartburg, aus dem die makierten Motorradfahrer vor dem Kraftwerks-Tor den Geldkoffer raubten. Unten links: Die Garage mit dem Motorrad. Unten rechts: Der zerschnittene Beutekoffer. Fotos: Archiv Sobierajski, repro: Heiko Weckbrodt

Größter Lohnraub der DDR

1977 erbeuteten Maskierte 400.000 Mark vor dem Kraftwerk Nossener Brücke – ein Teil der Beute ist bis heute verschollen Dresden, 15. Juni 1977/2016. 8:25 Uhr: Der Morgen ist noch jung an diesem 15. Juni, als ein Wartburg vor der Pforte zum Heizkraftwerk Nossener Brücke im Dresdner Westen hält. Zwei Buchhalterinnen sind im Auto, ein Fahrer, ein weiterer Mann und ein Koffer. Alles sieht nach Routine aus: Wie jeden Monat haben die Damen eben bei der Bank die Lohngelder abgeholt, die den Kraftwerkern zur Monatsmitte bar ausgezahlt werden sollen. Der Pförtner will die Schranke öffnen – und dann geht alles ganz schnell: Zwei Maskierte brausen mit einem Motorrad heran, sprühen dem Mann am Lenkrad eine augenreizende Flüssigkeit ins Gesicht, reißen den Koffer aus dem Wartburg und rasen so schnell davon, wie sie gekommen sind… Genau 39 Jahre ist es nun her, dass zwei Banditen beim größten Lohnraub in der DDR-Geschichte rund 400.000 Mark erbeuteten. Ein Teil der Beute ist bis heute verschollen, der Fall insofern immer noch nicht vollständig aufgeklärt.

Dieser Leiterwagen steht für viele Tausende seiner Art, mit denen Flüchtlinge aus Pommern und Schlesien das Land Sachsen erreichten. Foto: Peter Weckbrodt

Mit dem Leiterwagen durchs zerfallende Reich

Verkehrsmuseum Dresden beleuchtet mit Sonderschau ab morgen „Migration“ über die Jahrhunderte hinweg Dresden, 15. Juni 2016. Mit Blick auf die jüngste Flüchtlingskrise könnte das Thema „Migration“ (abgeleitet vom lateinischen „migrare“ = „wandern“) der neuen Sonderausstellung im Verkehrsmuseum Dresden kaum aktueller gewählt sein: Ab morgen beleuchtet die Exposition Wanderungsbewegungen in all ihren Facetten und über die Epochen hinweg. Dazu gehören beispielsweise die Blickwinkel Auswanderung, Flucht und Vertreibung in Geschichte und Gegenwart.

Die Jugend hackt. Foto: Medienkulturzentrum-Dresden

Junge Hacker verbessern in Dresden den Weltcode

Jugend-Hackathon Ost startet am Freitag in Striesen Dresden, 15. Juni 2016: Der ostdeutsche „Hackathon“ für junge Programmierer, Bastler und Nerds geht am Freitag in Dresden in eine neue Runde: Rund 50 Kinder und Jugendliche wollen vom 17. bis zum 19. Juni 2016 unter der Devise „Jugend hackt Ost“ gemeinsam im Medienkulturzentrum in Dresden-Striesen „den Code der Welt verbessern“.

Repro: hw

Orgas haben Pegida in die Sackgasse geführt

Politologe Patzelt stellt bisher umfangreichste Pegida-Monografie vor Dresden, 14. Juni 2016. Die Organisatoren von „Pegida“ haben diese rechtspopulistische Protestbewegung in Dresden in eine Sackgasse geführt. Das hat der Politologe Werner J. Patzelt von der TU Dresden heute eingeschätzt. Den „politisch unfähigen“ Anführern sei es nicht gelungen, sich ein politisches Mandat zu verschaffen und ein belastbares Programm für die Pegidisten zu formen. Zwar rechne er damit, dass es in nächster Zeit weiter Pegida-Kundgebungen geben werde, betonte der Professor. Die oft nur noch 2000 bis 3000 Teilnehmer seien aber eher eine Art harter Kern, der aus „Treue zur Sache“ weiterkomme, die Demos wie ein obligates Gottesdienst-Ritual lediglich abfeiere. Aufwind könne Pegida aber noch durch neue islamistische Anschläge oder eine erneute Eskalation in der Flüchtlingskrise bekommen.

Transformatoren von Siemens - hier eine Aufnahme aus dem Werk Nürnberg - sollen die künstlichen Inseln vor Arabiens Küste mit Strom versorgen. Foto: Siemens

Dresdner Trafos für arabische Kunstinseln

Dresden, 14. Juni 2016. Transformatoren aus Dresden versorgen künftig die künstlichen Inseln „Deira Islands“ im arabischen Dubai mit Strom in der richtigen Spannung: „Nakheel PJSC“ – eine staatseigene Entwicklungs- und Baugesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate – hat das Dresdner Trafo-Werk von Siemens beauftragt, drei Trafos zu liefern, die Stromspannung zwischen 132 und 11 Kilovolt umwandeln können. Das hat Siemens heute mitgeteilt, nannte aber auf Kundenbitte kein Auftragsvolumen.

Jürgen Leohold leitet die Konzernforschung von VW. Foto: Heiko Weckbrodt

Intelligente Parksuch-Navis sollen Innenstadtverkehr verringern

VW-Forschungschef will alle Sensoren am Auto mehrfach nutzen Dresden/Wolfsburg, 14. Juni 2016. Volkswagen-Ingenieure wollen künftig die ohnehin schon in Autos installierten Sensoren mehrfach ausnutzen und damit zum Beispiel intelligente Parkplatz-Suchnavis ermöglichen. Dies wäre nicht nur nützlich für die Fahrer selbst, die damit schneller einen freien Parkplatz finden, sondern könnte auch die Verkehrsbelastung in vielen Innenstädten generell senken, betonte kürzlich Prof. Jürgen Leohold, der Konzernforschungs-Chef von VW, bei einem Besuch in Dresden.

Die Potsdamer Forscher hatten für ihre Studie die 1000 wichtigsten Handelsflüsse weltweit (Stand: 2011) unter die Lupe genommen und untersucht, wie sich Störungen über den Erdball fortpflanzten. Abb.: zeean.net

Globalisierte Wirtschaft ist verletzbarer für Störungen

Studie: Folgen von Hitzestress, Taifunen und Erdbeben pflanzen sich schnell über Ländergrenzen hinweg Potsdam, 13. Juni 2016. Durch die starke internationale Verflechtung heutiger Produktionsketten ist die globalisierte Wirtschaft auch anfälliger für die Folgen von Klimawandel und Naturkatastrophen geworden. Das hat das „Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung“ am Beispiel der Produktionsverluste durch Hitzestress von Arbeitern in einer Studie herausgearbeitet.