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Ein Vollblut-Ingenieur entspannt sich mit Java

Simon Binder programmiert Android-Apps, darunter auch das Fußball-Tippspiel für die EM 2016. Foto: M. Schunke

Simon Binder programmiert Android-Apps, darunter auch das Fußball-Tippspiel für die EM 2016. Foto: M. Schunke

Damit Fußball-Fans bei der EM 2016 wetten können, programmiert Absolvent Simon Binder von der TU Dresden an einer globalen Tippspiel-App mit

Dresden, 24. Mai 2016. Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 gehörte das deutsche Tippspiel-Programm „Tipstar Brasil“ für Smartphones zu den Überraschungs-Hits in den App-Läden von Apple und Google: Über 70.000 Mal luden Fans die App herunter, um mit Freunden, Arbeitskollegen oder völlig unbekannten Fußballfreunden um die Wette zu tippen, wer wohl wie während der WM abschneidet. Zeitweise habe die App in der Top 25 im App-Store rangiert, erzählt der 25-jährige Mitinhaber Andreas Hildebrandt von der Softwareschmiede „T&A Next Solutions“ aus dem hessischen Groß-Umstadt.

Neues Wettspiel heißt diesmal „Tipstar France

Nun wollen die Hessen mit der Hilfe des Ingenieur-Absolventen Simon Binder der TU Dresden noch mal am großen Rad drehen und haben eine neue Tippspiel-App für die EM 2016 aufgelegt. „Simon Binder hat sich um die Android-Version der App gekümmert“, sagte Andreas Hildebrandt. Die Tippspiel-App heißt diesmal „Tipstar France“ und kann inzwischen in den einschlägigen App-Stores heruntergeladen werden.

Die App "Tipstar France" automatisiert die Tippspiele der Fußball-Freunde. Abb.: Bildschirmfoto

Die App „Tipstar France“ automatisiert die Tippspiele der Fußball-Freunde. Abb.: Bildschirmfoto

Mit kleinen Foto-Apps im Studium an TU Dresden angefangen

„Ich habe eigentlich Elektrotechnik studiert“, erzählt Simon Binder, der zunächst in Darmstadt den Bachelor machte und von 2012 bis 2014 an der Technischen Universität Dresden diplomierte. „Während meines Studiums habe ich die Programmiersprache Java gelernt, auf der auch Android aufbaut.“ Damals habe er die ersten Apps selbst programmiert, berichtet der 27-Jährige. „Das waren anfangs kleine Sachen für den Eigenbedarf, ein Fotoalbum zum Beispiel und eine Tagebuch-App.“

Finanzierung über Werbung und In-App-Käufe

Die Tippspiel-App zur EM 2016, an deren Android-Version Simon Binder feilt, ist da schon ein paar Nummern funktionsstärker. Sie werde Papierzettel und händisch beschriftete Excel-Tabellen, wie sie in vielen Tippgemeinschaften noch üblich sind, durch eine vollautomatische Organisation und globale Vernetzung mit anderen Fußball-Freunden weltweit ersetzen, versprechen die Macher. „Alle User können hier in globalen Gruppen mittippen“, sagt Andreas Hildebrandt.

Die App selbst sei gratis ladbar. Wer eigene Tipp-Gruppen mit Freunden gründen will, muss Gebühren zahlen. So soll sich das Programm dann auch finanzieren. (Aktualisierung:) „Kurzfristig haben wir umdisponiert und bieten das Gründen von Tippgemeinschaften doch kostenlos an“, teilte Andreas Hildebrandt mit. Die App finanziere sich „nun durch In-App-Werbung sowie In-App-Käufe“. Gegen eine Gebühr können die Nutzer dann die Werbung ausblenden und Tipps der Gruppenmitglieder einzusehen, nachdem das jeweilige Spiel gestartet ist.

Nun rückt Promotion ganz in den Fokus

Für Simon Binder nähert sich das Projekt inzwischen der Zielgeraden. Als Nächstes will er sich erst mal wieder an seine Promotion heransetzen. „Ich fühle mich auch in erster Linie als Vollblut-Ingenieur“, betont Binder. „An der App werde ich nebenbei weitermachen. Das Programmieren ist wie ein Hobby für mich, bei dem ich prima abschalten und entspannen kann.“ Autor: Heiko Weckbrodt

Die App für Android gibt es hier, die iPhone-Version hier. Mehr Infos zur App: tipstar-app.com

Hinweis: Dieser Artikel ist ursprünglich im Uni-Journal der TU Dresden erschienen.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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