Exelonix-Chef Stege infizierte sich am Fettweis-Lehrstuhl mit dem Gründer-Virus
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Dresden, 24. April 2016. Ob ein Lehrstuhl an einer Universität zu einer Brutstätte für viele erfolgreiche Hightech-Firmen wird oder nicht, hängt ganz wesentlich von „charismatischen Vorbildern und Mentoren“ ab. Der das sagt, hat selbst schon zweimal Unternehmen gegründet und dies ziemlich erfolgreich: Dr. Matthias Stange studierte einst beim Dresdner Mobilfunk-Guru Professor Gerhard Fettweis Elektrotechnik, päppelte dann die Dresdner TU-Ausgründung „Signalion“ bis zu einer Stärke von über 100 Köpfen mit auf, bevor diese Mobilfunk-Messtechnikfirma schließlich vom US-Konzern National Instruments übernommen wurde. Und auch danach konnte er sich einen Angestellten-Job mit Acht-Stunden-Tag nicht so recht vorstellen: Gemeinsam mit seinem alten Mentor und dessen ehemaligen Doktoranden Frank Schäfer gründete er im April 2013 die Firma „Exelonix“, die sich auf „asina“-Tablets und Apps für Senioren spezialisiert hat und jetzt richtig zu wachsen beginnt.
Startup-Virus grassiert an einigen Lehrstühlen besonders
Es müsse wohl eine Art Gründungs-Virus sein, der an Lehrstühlen wie denen von Professor Fettweis oder beim Dresdner „Organikpapst“ Prof. Karl Leo umhergeistert, sinniert der heute 44-jährige Matthias Stege, wenn man ihn nach seinen Karriere-Weichen Ende der 1990er fragt. „Ich hatte bei Prof. Fettweis im Gebiet Mobilfunk promoviert“, erinnert er sich. „2002 war ich mit der Doktorarbeit fertig und als Absolvent bei Fettweis stellt sich immer automatisch die Frage: „Warum als Angestellter arbeiten, wenn ich auch gründen kann?“
Ingenieure und BWLer lernen zusammen
Diese unternehmerische Prämisse sei mit dem Mobilfunk-Lehrstuhl untrennbar verwoben, sagt Stege. „Fettweis initiierte als Hilfe für Gründer die Hightech-Startbahn, die war als Inkubator für Startups gedacht: Soviel ich weiß, reserviert er immer einen Teil der eingeworbenen Drittmittel für die Unterstützungen von Gründungen.“ Geholfen habe aber auch die Uni-eigene Initiative „dresden exists“, betont der Ingenieur und Unternehmer. „Da haben die zum Beispiel aus uns gründungswilligen Ingenieuren und aus Wirtschaftsstudenten gemischte Seminargruppen gebildet, in denen wir viel voneinander gelernt haben“, erinnert sich Matthias Stege. „Wir Ingenieure hatten ja zum Beispiel keine Ahnung, wie man einen Business-Plan schreibt und die Wirtschaftler lernen wiederum von uns die technologischen Zusammenhänge.“
In jedem Falle habe die Hilfe durch die Technische Universität Dresden (TUD) sehr geholfen, vor allem in der Startphase und den ersten Jahren, betont Stege. „Und durch das Fettweis-Netzwerk kommen wir auch immer wieder an fähige neue Leute heran.“
Autor: Heiko Weckbrodt
Hinweis: Dieser Artikel ist ursprünglich für das Uni-Journal der TU Dresden entstanden. Die Ausgabe ist hier im Netz zu finden.