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Lebensverlängerer für Mini-Kraftwerke

Ingenieur Sören Birth versucht dem Laien klar zu machen, wie der Novum-Autopilot erkennen kann, ob in der Brennstofzelle etwas schief läuft. Foto: Heiko Weckbrodt

Ingenieur Sören Birth versucht dem Laien klar zu machen, wie der Novum-Autopilot erkennen kann, ob in der Brennstoffzelle etwas schief läuft. Foto: Heiko Weckbrodt

Novum Dresden will Prototypen zur Hannovermesse vorstellen

Dresden, 11. April 2015. Den Prototypen einer „lebenszeit“-verlängerten Überwachungselektronik für Brennstoffzellen wollen die Ingenieure des Dresdner Unternehmens „NOVUM engineerING“ auf der „Hannovermesse“ Ende April 2016 vorstellen. Dieser Autopilot soll dafür sorgen, dass die Mini-Kraftwerke länger halten, seltener ausfallen und unterm Strich billiger im laufenden Betrieb werden, betonte Novum-Chefin Mandy Schipke.

Wechselrichter überwacht Brennstoffzelle

Das Kernstück des Dresdner Geräts ist ein Wechselrichter, wie er auch heute schon an den meisten Brennstoffzellen angebaut ist, um deren Gleichstrom in den netzüblichen Wechselstrom umzuwandeln. Durch spezielle zusätzliche Elektronik und Computerprogramme kann der Wechselrichter von NOVUM aber außerdem erkennen, ob zum Beispiel Risse oder anderen Materialschäden in der Brennstoffzelle entstanden sind, während dieses Mini-Kraftwerk im Hauskeller aus Wasserstoff und Sauerstoff Strom und Wärme erzeugt, erklärte Novum-Ingenieur Sören Birth. Dabei wertet das Gerät zum Beispiel die Spannungs- und Frequenz-Verläufe im Zellkern aus.

Novum-Ingenieur und -Gesellschafter Jens Haupt misst ein Elektronikmodull aus. Foto: Heiko Weckbrodt

Novum-Ingenieur und -Gesellschafter Jens Haupt misst ein Elektronikmodul aus. Foto: Heiko Weckbrodt

Kleinen Schluckauf gleicht System selbst aus

Kleinere Störungen soll das Zusatzgerät selbst ausgleichen können, indem es die Betriebsart der Brennstoffzelle neu ausreguliert, zum Beispiel die Biogas-Zufuhr ändert. Insofern muss der Hauseigentümer nicht wegen jedem Stottern seiner Zelle gleich einen Monteur holen, da die Analysesoftware schon vieles selbst auswerten kann – dies soll letztlich Kosten für den Betreiber sparen. Bahnen sich größere Probleme an, fordert das Überwachungsprogramm frühzeitig einen Reparateur an, bevor der Schaden zu groß wird.

Gehäuse-Entwurf für den Diagnose-Wechselrichter, der lebensverlängernd für Brennstoffzellen und Akkus arbeiten soll. Abb.: NOVUM

Gehäuse-Entwurf für den Diagnose-Wechselrichter, der lebensverlängernd für Brennstoffzellen und Akkus arbeiten soll. Abb.: NOVUM

Auch Betriebszeit-Verlängerung für Batterien möglich

Die Dresdner Ingenieure wollen ihre Erfindung zunächst an kleineren Niedrigtemperatur-Brennstoffzellen der 1,5-Kilowatt-Klasse austesten. Sollten die Prototypen die erhofften lebensverlängernden Effekte beweisen, wollen die NOVUM-Experten auch den Einsatz an mobilen und an größeren Brennstoffzellen und Batterien ausloten.

Die „Novum engineerING“ wurde im Jahr 2014 gegründet und hat inzwischen sieben Mitarbeiter in Dresden. Neben der eigenen Produktentwicklung beschäftigen sich die Ingenieure auch mit Auftrags-Entwicklungen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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