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Dresden feiert 800. Jubiläum als Stadt

Die Urkunde im Vordergrund datiert aus dem Jahr 1216, befindet sich heute im Hauptstaatsarchiv und bezeugt Dresden als "Stadt". Repro: Stadtarchiv Dresden, hw, Foto Hintergrund: Sven Döring, LHD, Dresden-Media-Lizenz (DML)

Die Urkunde im Vordergrund datiert aus dem Jahr 1216, befindet sich heute im Hauptstaatsarchiv und bezeugt Dresden als „Stadt“. Repro: Stadtarchiv Dresden, hw, Foto Hintergrund: Sven Döring, LHD-DMG, Dresden-Media-Lizenz (DML)

Als Siedlung ist Dresden zwar älter, Stadtstatus ist aber erst seit 1206 nachgewiesen

Dresden, 3. Januar 2016. Weil die 800-Jahr-Feier 2006 so schön war, kann es 2016 gleich von vorn in der sächsischen Landeshauptstadt losgehen: Vor 800 Jahren nämlich wurde Dresden erstmals urkundlich als Stadt erwähnt. Über solch ein Jubiläum können Jericho, Rom und selbst die meisten westdeutschen Städte zwar nur müde lächeln, aber da die meisten Stadtrechte im Raum des heutigen Sachsens erst vergleichsweise spät, nämlich ab dem Hochmittelalter vergeben wurden, gehört Dresden damit schon zu den älteren Kommunen im Osten Deutschlands.

Erste Besiedlungsspuren aus der Steinzeit

Als Siedlung mit wohl slawischem Ursprung ist Dresden freilich deutlich älter: Die frühesten Spuren menschlicher Präsenz nahe der Elbfurt (heute steht dort die Augustusbrücke in Dresden) sind nach derzeitigen Erkenntnisstand mindestens 6500 Jahre alt, reichen also bis zurück in die Steinzeit. Urkundlich und namentlich als Ortschaft wurde Dresden erstmals im Jahr 1206 erwähnt. Auf dieses Datum stützten sich sowohl das Dresdner Konkurrenzgebaren gegenüber dem privilegierten, aber jüngeren Berlin zu DDR-Zeiten sowie die 800-Jahr-Feier im Jahr 2006.

„in civitate nostra Dreseden“

Die erste schriftlich überlieferte Erwähnung als „Stadt“ jährt sich aber erst jetzt zum 800. Mal: „Am 21.01.1216 beurkundete Markgraf Dietrich die Erwerbung des Prädium Zadel durch das Kloster Altzelle“, informierte Thomas Kübler, der Direktor des Stadtarchivs Dresden. „In dieser Urkunde findet mit der Formulierung ,in civitate nostra Dreseden’ Dresden zum ersten Mal als Stadt mit Stadtrecht – dem Wettinischen zugesprochen – urkundliche Erwähnung.“ hw

Kommentar: Vielleicht doch eher ein großes Dorf?

Die offizielle Verleihungsurkunde über das Stadtrecht für Dresden hat bis heute kein Archivar oder Historiker ausfindig gemacht. Das kann etwas bedeuten, muss aber nicht. Hoffen wir an dieser Stelle im Namen aller Dresdner also einmal, dass das mit dem Stadt-Status nicht nur auf einem langtradierten Irrtum besteht. Seltsamerweise sind ja auch in der Gegenwart immer wieder mal Stimmen zu hören, die bösartigerweise behaupten, Dresden sei bis zum heutigen Tage ein sehr großes Dorf geblieben. Insbesondere zugezogene Nicht-Eingeborene machen das gern an solchen Kriterien fest wie „Ist doch alles ein großer Anger hier“, „Wo sind die Wolkenkratzer?“ oder einer gewissen Neigung der Dresdner, den Rest der Welt als „ferner liefen“ abzutun. Alles Quatsch natürlich… hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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