Monate: Oktober 2015

1961 als Arbeitsstelle für Molekularelektronik (kleines Foto) in Dresden gegründet, dann zur zentralen Chip-Entwicklungsschmiede der DDR entwickelt und nun an die US-Firma IDT verkauft: Das ZMDi. Fotos (2): Heiko Weckbrodt

US-Elektronikfirma IDT kauft Dresdner ZMD

San José/Dresden, 27. Oktober 2015. Das kalifornische Elektronik-Unternehmen „Integrated Device Technology“ (IDT) will die Dresdner Chipdesign-Firma ZMDi zum Jahresende 2015 für 310 Millionen Dollar kaufen. Das hat IDT in San José bekannt gegeben. Die Amerikaner interessieren sich für das besondere Knowhow der Dresdner, die auf das Zusammenspiel digitaler und analoger Elektronik und Sensorik spezialisiert sind.

Die kleine Springspinne hat acht hochspezialisierte Augen, die für die Fraunhofer-Forscher als ein Vorbild für ihre künstlichen Facetten-Augen dienten. Foto: Opoterser, Wikipedia, CC3-Lizenz

Smartphones mit Spinnenaugen

Fraunhofer-Optiker in Jena experimentieren mit künstlichen Spinnen-Augen für Mini-Kameras Jena/Dresden, 27. Oktober 2015. Damit Smartphones künftig noch dünner gebaut werden können und Mini-Kameras sogar unauffällig in Chipkarten integriert werden können, haben Fraunhofer-Optiker aus Jena künstliche Insektenaugen entwickelt. Diese besonders flachen Sensoren ähneln den Mehrfach-Augen der Springspinne und anderer Winzlinge, brauchen also keine speziellen Objektive. Der Physiker Prof. Norbert Kaiser vom Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) in Jena zeigte sich bei einem Vortrag in Dresden regelrecht begeistert davon, was sich die Optikkonstrukteure von den Insekten technologisch noch alles abschauen können: „Die Natur ist uns da meilenweit voraus“, sagte er.

Abb.: hw

Transplantationszentren sollen Organ-Mauscheleien vorbehaltlos aufklären

Berlin, 26.- Oktober 2015. Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) in Berlin hat alle Herz- und Lungentransplantations-Zentren aufgefordert, alle Verstöße gegen das deutsche Transplantationsgesetz und die Richtlinien der Bundesärztekammer zur Transplantationsmedizin „rückhaltlos“ aufzuklären und solche Verstöße in Zukunft auszuschließen.

Ganze Glasfassaden vbon Hochhäusern sollen künftig Sonnenstrom produzieren. Foto: AGC Glass Europe

Energiesammelnde Wolkenkratzer im Langzeittest

Organische Solarfolien kommen von Heliatek Dresden Dresden/Ulm, 26. Oktober 2015. Sie bieten ein bisher noch wenig genutztes Potenzial für die Energiewende: Europaweit werden jährlich rund 20 Millionen Quadratmeter Glasfassaden an Büro-Hochhäusern und anderen Gebäuden verbaut. Würde man diese Flächen mit transparenten organischen Solarfolien beziehen, könnten diese Wolkenkratzer erhebliche Mengen an Sonnenstrom sammeln. Wie das funktionieren könnte und wie haltbar solche neuartigen Ökostrom-Sammler langfristig bleiben, wollen nun Ingenieure und Wissenschaftler aus Dresden, Ulm und weiteren Partnern im Bundesforschungsprojekt „Transparente organische Photovoltaik-Glasfassade“ untersuchen. Das teilte der Organiksolarfolien-Hersteller Heliatek aus Dresden mit.

Vor dem entspannten eBuch-Lesen steht leider anfangs einiger einrichtungs-Aufwand. Abb.: Adobe

Sächsischer Bibliothekspreis für eBook-Verleihverbund Liesa

Regionale Initiative für digitale Ausleihe geehrt Dresden/Döbeln, 24. Oktober 2015. Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) hat heute in Döbeln den regionalen eBuch-Verleihverbund „Liesa“ mit dem „Sächsischen Bibliothekspreis 2015“ ausgezeichnet. Die Preis-Jury ehrt damit das besondere Engagement der in Döbeln entstandenen Initiative, die vor allem für Bibliotheken im ländlichen Raum ein modernes eBook-System aufgebaut hat – jenseits der großen deutschen Verbundprojekte.

Carsharing erfreut sich wachsender Beliebtheit: Der Dienst teilAuto zum Beispiel begann 1992 mit einem geteilten Vereins-Skida. Heute hat das Unternehmen rund 20.000 Nutzer in ganz Mitteldeutschland. Foto: teilAuto

In 10 Jahren haben die meisten Großstädter kein eigenes Auto mehr

Umfrage sieht Carsharing auf dem Vormarsch Berlin, 24. Oktober 2015. Statt ein eigenes Auto zu besitzen, wird die Mehrheit der Großstadt-Bewohner in Deutschland in naher Zukunft Autos nur noch teilen, also Carsharing-Dienste nutzen. Diese Prognose hat eine Bitkom-Umfrage unter 100 Chefs von Auto-Herstellern und -zulieferern ergeben. 12 % der Befragten rechnen sogar damit, dass sich Carsharing in zehn Jahren auch bereits außerhalb der großen Ballungsräume durchgesetzt haben wird.

Im Rüdenhof begegnen wir einer bemerkenswerten Moritzburger Neuzüchtung - blaue Schafe! Foto: Peter Weckbrodt

Karpfenschlemmern, Ponyreiten, Jagdhornblasen

Oigers Wochenendtipp: Abfischen in Moritzburg Moritzburg, 23. Oktober 2015. Herbstzeit ist Karpfenzeit. Diese alte Weisheit zieht die Schlemmerguschen daher auch mit schöner Regelmäßigkeit um diese Jahreszeit nach Moritzburg. Weil aber allein das Abfischen des Schlossteiches und das prompt folgende Karpfenessen nach allen Erfahrungen eine Familie nicht komplett happy macht und die Moritzburger Möglichkeiten keineswegs ausschöpft, ist das meist nasstrübe Ereignis inzwischen zum Fisch- und Waldfest (24. und 25. Oktober 2015 in Moritzburg) ausgewachsen.

In "Achtung Aufnahme Band läuft" spannt die Autorin und Journalistin Brigitte Schubert-Oustry den autobiografischen Bogen zwischen dem Kriegsende und der Gegenwart. Abb. (bearb.): Hille-Verlag

Im Zug des Lebens

Journalistin Schubert-Oustry erinnert sich: „Achtung, Aufnahme, Band läuft“ Die Autorin und Journalistin Brigitte Schubert-Oustry ist in Dresden geboren, hat in Berlin studiert und in Paris mehrere Jahrzehnte als Auslandskorrespondentin gearbeitet. Nun ist sie zurückgekommen und stellt am Freitagabend im Lingnerschloss ihr neues Buch „Achtung Aufnahme – Band läuft. Eine Journalistin erinnert sich“ der Öffentlichkeit vor.

Prof. Dr. Björn Nashan. Foto: Peter Weckbrodt

Deutschland trägt weiter Rote Laterne bei Organtransplantation

800 Experten diskutieren bei Kongress in Dresden Lage der Transplantations-Mediziner Dresden, 22. Oktober 2015. In Deutschland werden viel zu wenige Organe für lebensrettende Operationen gespendet – mit ihrer Spenderbereitschaft sind die Deutschen das Schlusslicht in Europa. Das haben heute die Spitzenvertreter der „Deutschen Transplantationsgesellschaft“ (DTG) während ihrer Jahrestagung in Dresden eingeschätzt, zu der rund 800 Mediziner aus ganz Deutschland gekommen sind. Nirgendwo anders in Europa würden in Relation zur Bevölkerungszahl so wenig Organe gespendet wie in der Bundesrepublik: Auf rund 92.000 Einwohner komme hier nur eine Organspende.

Gared versucht ein WIldlings-Mädchen zu überzeugen, ihn zu einer geheimen Gruft des Nordens zu führen. Abb.: BSF

Eine Ode ans Computerspiel

Roman Mandelc findet in seinem Buch „111 Gründe, Computerspiele zu lieben“ Obwohl die „Killerspiel“-Debatte inzwischen weitgehend versandet ist, haftet Computerspielen in den Nasen vieler Menschen immer noch der Geruch des gesellschaftsunfähigen Paria an. Dabei sind diese Spiele längst keine Nerd- und Jungen-Domäne mehr, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Heute zockt der Geschäftsführer heimlich Ego-Shooter, der Rentner versucht sich unterwegs an App-Spielen und glaubt man der TV-Serie „House of Cards“, dann daddelt selbst der US-Präsident heimlich an der Playstation. Denn es gibt gute Argumente zu spielen: Die Chance auf Entspannung, Erfolgserlebnisse, auf (vielleicht anders als im „echten Leben“) gewinnbare Wettbewerbe… Insgesamt „111 Gründe, Computerspiele zu lieben“ hat Autor Roman Mandelc aus Österreich gefunden und nun in einem gleichnamigen Buch zusammengetragen.

Logo: UNO

70 Jahre Vereinte Nationen

UNO-Uni feiert Jubiläums-Fest in Dresden Dresden, 21. Oktober 2015. Gezimmert wurde sie noch während des Krieges, um – erfolgreicher als der glücklose „Völkerbund“ – für einen dauerhaften Weltfrieden sorgen. Und im Juni 1945 gründeten dann die Siegermächte des II. Weltkrieges gemeinsam mit 45 weiteren Staaten die UNO, die Organisation der „Vereinten Nationen. Zum 70. Jubiläum richten das Dresdner Institut für integriertes Management von Materialflüssen und Ressourcen („UNU-FLORES”) und weitere Partner am 23. Oktober 2015 in Dresden ein UNO-Fest aus.

Nur wenige Dresdner teilen die Forderungen der fremden- und asylfeindlichen Pegida-Bewegung. Grafik: TU Dresden, Archiv-Foto Pegida-Demo: hw, Montage: hw

Dresden gespalten über Asyl

TU-Umfrage: Klare Mehrheit lehnt aber Pegida-Forderungen ab Dresden, 21. Oktober 2015. Das Für und Wider von Asyl spaltet die Dresdner Bürgerschaft: Viele schwanken noch, was sie davon halten sollen – allerdings lehnt eine deutliche Mehrheit die Forderungen der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung ab. Das hat eine Telefonumfrage von TU-Sozialforschern im Juni 2015 unter 219 Dresdnern ergeben.

Abb.: hw

Erstgeborener oder Nesthäkchen

Studie: Geschwister-Reihenfolge hat nur wenig Einfluss auf spätere Persönlichkeit Leipzig/Mainz, 20. Oktober 2015. Die gängigen Klischees sind wohlbekannt: Erstgeborene seien später klüger und durchsetzungsfähiger als ihre Geschwister, wird oft gesagt, die Spätergeborenen würden dagegen als Erwachsene kooperativer agieren. Dies ist größtenteils Mumpitz, befinden nun Leipziger und Mainzer Psychologen in einer gemeinsamen Studie. Demnach hat die Geschwister-Reihenfolge kaum Einfluss auf die spätere Persönlichkeit. Nur eine etwas höhere Intelligenz von Erstgeborenen lasse sich belegen – aber der Unterschied sei so gering, dass er für den späteren Lebensweg kaum ausschlaggebend sei.