Monate: Oktober 2015

Spukhimmel über Norwegen. Doch nicht Hexen oder Außerirdische, sondern Sonnenteilchen waren dafür verantwortlich. Foto: Bjørn Jørgensen

Halloween: Gruselhimmel über Norwegen

Grotfjord, 31. Oktober 2015. Als Beitrag zur heutigen Halloween-Gruselei hat die europäische Raumfahrtbehörde ESA diese – bereits vor über drei Jahren entstandene – Aufnahme vom Himmel über Grotfjord in Norwegen veröffentlicht. Der Betrachter mag dabei an Chemieunfälle, Alien-Aktivitäten oder Hexen-Spuk denken, tatsächlich aber haben Sonneneruptionen diese Polarlichter im hohen Norden ausgelöst.

Ein Elektro-BMW i3 an der Schnellladestation in Ingolstadt Village an der A 9. Foto: BMW

Schnelllade-Säulen für Elektroautos auf Autobahn 9

8 Stationen zwischen München und Leipzig gehen nach Pilotprojekt in kommerziellen Betrieb Leipzig/München, 31. Oktober 2015. Die Bilanz ist etwas ernüchternd: BMW, Siemens und E.ON haben jetzt ein staatlich gefördertes Pilotprojekt abgeschlossen und dabei acht kostenpflichtige Schnelllade-Stationen für Elektroautos an der Autobahn 9 zwischen München und Leipzig installiert und erprobt. Die Säulen werden nach der Testphase nun an das Berliner Unternehmen Allego für den kommerziellen Dauerbetrieb übergeben, wie BMW mitteilte. Die Nutzerzahlen waren bisher aber zu niedrig für einen selbsttragenden Betrieb. Zum Vergleich: Das US-Unternehmen „Tesla“ hat sein Netz aus Schnelllade-Säulen („Tesla Supercharger“) für seine Elektro-Sportwagen in Deutschland auf über 50 Stationen ausgebaut – und dort können Tesla-Fahrer kostenlos ihre Elektroautos aufladen.

Prof. Michael Brand. Foto: CRTD

2,5 Millionen Euro für Hirnheil-Forschung in Dresden

Biologe Michael Brand mit ERC-Zuschuss ausgezeichnet Dresden, 30. Oktober 2015. Weil er dem menschlichen Gehirn beibringen will, sich ähnlich wie ein Zebrafisch-Hirn selbst zu heilen, hat der Dresdner Biologe Prof. Michael Brand vom Europäischen Forschungsrat ERC einen Forschungszuschuss über 2,5 Millionen Euro zugesagt bekommen. Solch ein „ERC Advanced Research Grant“ gilt als besondere Auszeichnung für Wissenschaftler, die außergewöhnliche Forschungsprojekte vorantreiben wollen.

Nein, hier wird nichts mitr rotem Licht angestrahlt, wie man meinen könnte: Die Farbenpracht der Abbaupfeiler im Kalkwerk Miltitz ist beeindruckend. Foto: Peter Weckbrodt

Kalkbergwerk Miltitz: Konzertsaal, Taucherparadies und Fledermausdomizil

Oigers Wochenendtipp führt untertage ins Triebischtal Dresden/Miltitz, 30. Oktober 2015. Was aus scheinbar Wenigem mit Ideenreichtum und ungezählten freiwilligen Arbeitsstunden geschaffen werden kann, dafür ist unser Wochenendziel ein beredtes Beispiel. Wir besuchen das „Alte Kalkbergwerk Miltitz“, im schönen Triebischtal zwischen Meißen und Nossen gelegen. Da wir von diesem Objekt bisher nur wenig oder auch gar nichts gehört hatten, ist unsere Erwartungshaltung eher bescheiden. Das wird sich im Verlaufe der etwa 90 Minuten dauernden Führung deutlich ändern.

Die Multimedial-Kinder radeln zum Festival. Abb.: Medienkulturzentrum Dresden

Pac-Man flieht aus der Videospiel-Welt

„Medienfestival 2015“ lockt Mitte November in Dresden mit Aktionen an der Naht zwischen analog-„echter“ und digitaler Welt Dresden, 30. Oktober 2015. Wer sich an der Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Welt amüsieren mag, sollte sich den 14. und 15. November freihalten: Dann nämlich lockt das „Medienfestival 2015“ in den „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) mit über 50 multimedialen Spiel-, Bastel- und Kreativaktionen auf acht Museums-Etagen. Dabei können die Besucher auch Apps, Games, Onlineprojekte, Computeranimationen und Software-Entwicklungen austesten, die Jugendliche aus ganz Deutschland für den deutschen Multimediapreis „mb21“ eingereicht hatten, kündigte Mandy Ziegler vom Medienkulturzentrum Dresden an. Am Samstagnachmittag hagelt es für die besten Beiträge dann Preise im Gesamtwert von 10.000 Euro.

Martin Luther (1483-1546) um 1570 auf einem Porträt von Lucas Cranach dem Jüngeren. Repro: Wikipedia, Public Domain

Luther-Handschrift der SLUB Dresden ist nun Welterbe

Unesco trägt Manuskript in Liste „Memory of the World” ein Dresden, 29. Oktober 2015. Die Unesco hat ein handschriftliches Vorlesungs-Manuskript von Martin Luther, das in der Sächsischen Landes- und Uni-Bibliothek (SLUB) in Dresden aufbewahrt wird, zum Weltdokumentenerbe erklärt. Darauf hat heute die sächsische Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) aufmerksam gemacht.

Wo ist Kuh 174?

In den 1980ern entwickelte Bernd Junghans für die DDR den Megabit-Chip – heute bringt der 74-jährige dem Internet der Dinge die Peilung bei Dresden, 29. Oktober 2015. Einen Namen hat Kuh 174 nicht. Sie steht in einem Stall irgendwo in Südamerika. Hier gibt es keinen Bauern mehr, der sich die Zeit nehmen würde, sie „Rosi“ oder „Conchita“ zu nennen. Denn die Anlage ist riesig. Rund 300 Tiere stehen in Reih und Glied und warten auf den Melker. Doch schon seit über einer Woche hat sich hier keine Menschenseele hin verirrt: Wie ihre Artgenossen bekommt Kuh 174 ihr Essen von einem Roboter. Die Automaten füttern die Tiere, melken sie, reinigen die Ställe. Wie ihre Nachbarn trägt „174“ ein elektronisches Halsband. Die Sensoren darin werten ihre Kaugeräusche aus, messen die Temperatur und werten andere Lebenszeichen aus. Solange nichts schiefgeht, kommt kein Mensch in den Stall. Hochautomatisierte Landwirtschaft 2.0 eben – was immer man davon unter ethischen Gesichtspunkten halten mag.

Das ist erst der Anfang: eZelleron-Chef Sascha Kühn zeigt eines der Mini-Kraftwerke auf Brennstoffzellen-Basis, durch das man mit einer Feuerzeuggas-Kartusche ein smartphone 22 Mal aufladen kann. Entwickeln will er nun aber auch 100-Kilowatt-Brennstoffzellen für Autoantriebe. Foto: Heiko Weckbrodt

Sascha Kühn gewinnt mit Mini-Kraftwerk Designpreis

eZelleron-Brennstoffzelle beim German Design Award 2016 ausgezeichnet Dresden, 28. Oktober 2015. eZelleron-Gründer Sascha Kühn aus Dresden hat schon wieder eine Auszeichnung eingeheimst: Mit seiner Miniatur-Brennstoffzelle „Kraftwerk“ hat er nun einen der Design-Preise im Wettbewerb „German Design Award 2016“ des Rates für Formgebung gewonnen. Erst vor wenigen Tagen hatte sein Unternehmen eZelleron für das Mini-Kraftwerk zum Handy-Nachladen einen Preis im Programm „German Accelerator“ bekommen.

Industrie Zahnrad Konjunktur. Abb.: Heiko Weckbrodt

2/3 der Betriebe in Sachsen würden Flüchtlinge beschäftigen

Vor allem Industrie und Gastwirte wollen Jobs für Asylbewerber anbieten Dresden, 28. Oktober 2015. Fast zwei Drittel (63 %) der Industriebetriebe, Gastwirte und Händler in Sachsen sind grundsätzlich bereit, Asylbewerber und anerkannte Flüchtlinge einzustellen. Das hat eine Umfrage der sächsischen Industrie- und Handelskammern unter reichlich 2500 Unternehmen ergeben. Besonders groß ist die Bereitschaft im Gastgewerbe (78 % der befragten Betriebe) und in der Industrie (74 %), während die Händler (50 %) zurückhaltender sind.

Sieht ein bisschen aus wie ein nostalgisches Fernseh-Testbild, ist aber eine superschnelle Lichtuhr: Die äußere Antenne des Detektors fängt langwellige Infrarot- und Terahertz-Strahlung ein und leitet sie wie ein Trichter zu einer Graphen-Flocke, die sich auf einem Siliziumcarbid-Substrat in der Mitte der Struktur befindet. Foto: M. Mittendorff, HZDR

Ultraschnelle Stoppuhr aus Kohlenstoff

Rossendorfer bauen sehr schnellen und universellen Lichtdetektor aus Graphen Dresden-Rossendorf, 28. Oktober 2015. Forscher aus Dresden-Rossendorf haben aus der besonderen Kohlenstoff-Verbindung „Graphen“ einen superschnellen Licht-Messer entwickelt. Sie setzen diese ganz besondere Stoppuhr derzeit bereits ein, um sehr kurze Laser-Impulse am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) aufeinander abzustimmen.

Stäbchenbakterium Clostridium difficile – ein typischer Krankenhaus-Keim, Foto: Janice Carr, CDC/ Lois S. Wiggs, Wikipedia, Public Domain

Gefahr für Wunderwaffe Antibiotika kommt aus dem Wasser

Dresdner TU-Forscher und Partner fordern Strategie gegen resistente Umweltkeime Dresden, 28. Oktober 2015. Damit die Antibiotika als wichtigste Waffe der Mediziner gegen Infektionen nicht wirkungslos werden, haben Forscher der TU Dresden in einem gemeinsamen Strategiepapier mit europäischen Partnern neue Filtersysteme in Klärwerken, Antibiotika-Grenzwerte für Wasser und landwirtschaftliche Düngemittel sowie weitere Maßnahmen gefordert. Damit wollen sie den Vormarsch antibiotika-resistenter Bakterien über einen bisher nur wenig beachteten Pfad ausbremsen: über die Umwelt und ganz speziell über Gewässer.

Die Explosionsansicht zeigt die Sensorschicht unter dem Display im iPhone 6s, die die 3D-Gesten ausmisst. Abb.: Apple

Fette Gewinne für Apple

Der iPhone-Konzern steigert Umsatz auf 234 Milliarden Dollar Cupertino, 28. Oktober 2015. Dank großer Nachfrage für iPhones und Computeruhren („Apple Watch“) hat der US-Elektronikkonzern Apple aus Cupertino seinen Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr (endet bei Apple Ende September) um 28 % auf 234 Milliarden Dollar gesteigert. Das teilte Apple-Chef Tim Cock mit. Damit sei das Geschäftsjahr 2015 das bisher erfolgreichste für das Unternehmen überhaupt gewesen, schätzte er ein.

Die meisten ostdeutschen Maschinenbau-Unternehmer können sich vorstellen, Flüchtlinge einzustellen. Viele sind sich jedoch unsicher, wie es um die fachlichen und Sprachkenntnisse der Einwanderer bestellt ist. Foto: Rittal GmbH

Ostdeutsche Maschinenbauer uneins über Flüchtlings-Jobs

84 % können sich vorstellen, Einwanderer einzustellen – wenn es Hilfe vom Staat gibt Leipzig, 27. Oktober 2015. So richtig sicher sind sich die ostdeutschen Maschinenbau-Unternehmer noch nicht, was sie mit den Flüchtlingen anfangen sollen, die in den vergangenen Monaten nach Deutschland gekommen sind: 84 Prozent können sich prinzipiell vorstellen, künftig Asylbewerbern einzustellen oder Lehrstellen zu geben – wenn der Staat hilft und „berufsbezogene Sprachkurse sowie spezielle Ausbildungs-, Berufsvorbereitungs- und Integrationsprogramme“ auflegt. Aber nur die Hälfte der Betriebs-Chefs glaubt, dass die Flüchtlinge zur Fachkräftesicherung des eigenen Unternehmens beitragen können. Dies teilte der Branchenverband „VDMA Ost“ mit und berief sich dabei auf eine Umfrage unter seinen 350 Landesverbands-Mitgliedsunternehmen.