Medizin & Biotech

Krebs mit „Da Vinci“-Roboter wegoperiert

Prof. Jürgen Weitz (Mitte hinten) sitzt während einer Operation an der Steuerkonsole des "Da Vinci". Foto: Uniklinikum / Holger Ostermeyer

Prof. Jürgen Weitz (Mitte hinten) sitzt während einer Operation an der Steuerkonsole des „Da Vinci“. Foto: Uniklinikum / Holger Ostermeyer

Uniklinik Dresden setzt OP-Roboter gegen Speiseröhren-Karzinom ein

Dresden, 9. Juli 2015. Das Universitätsklinikum Dresden hat erstmals einen „Da Vinci“-Operationsroboter eingesetzt, um Speiseröhrenkrebs erfolgreich zu entfernen. Es habe sich um den ersten robotergestützten Eingriff dieser Art in Ostdeutschland gehandelt, teilte die Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie mit. Dem 74-jährigen Patienten gehe es gut, er gelte nun als geheilt. Klinik-Direktor Prof. Jürgen Weitz hatte die zehnstündige Roboter-OP selbst geleitet.

Roboter-OP schonender und präziser

Die klassischen Operationsmethoden bei Speiseröhrenkrebs sind laut Auskunft der Klinik besonders aufwendige Eingriffe. Dabei hätten sich die Chirurgen „auf der rechten Körperseite durch den Brustkorb einen Zugang zur Speiseröhre schaffen und den Lungenflügel nach oben drücken müssen“. Dies erfordert vom Operateur außerordentliche Präzision, führt zudem zu einem sehr langwierigen Heilungsprozess beim Patienten, der dann lange mit einer Sonde ernährt werden muss. Im Vergleich dazu ist der Robotereingriff deutlich schonender.

Prof. Jürgen Weitz (rechts) erklärt seinem Patienten Günter D. am Computer den Verlauf der Operation. Foto: Uniklinikum / Holger Ostermeyer

Prof. Jürgen Weitz (rechts) erklärt seinem Patienten Günter D. am Computer den Verlauf der Operation. Foto: Uniklinikum / Holger Ostermeyer

Vor allem aber erhöht der OP-Roboter die mögliche Präzision für die Chirurgenhand beträchtlich: „Dank des komplexen elektronischen Systems wird beispielsweise aus einer Fünf-Zentimeter-Bewegung der Hand ein zehn Millimeter langer, direkt ausgeführter Schnitt“, hieß es vom Uniklinikum. „Der Chirurg kann aufgrund dieser individuell einstellbaren Übersetzung, wesentlich beweglicherer Instrumente sowie einer hoch auflösenden, dreidimensionalen Optik das OP-Instrumentarium deutlich genauer bewegen und räumlich sehen.“

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt