Monate: Mai 2015

Kreuzfahrtschiff. Abb.: hw

Internet auf Kreuzfahrten kann teurer werden

Verivox: Datenpakete können Reise um 100 bis 200 Euro verteuern Heidelberg, 28. Mai 2015. Wer auf Kreuzfahrtschiffen ins Internet geht, muss sich auf hohe Kosten einstellen. Darauf hat das Vergleichsportal „Verivox“ aus Heidelberg hingewiesen. Weil die Schiffe die Netzverbindungen per Satellit bereitstellen müssen, wenn sie nicht in Küstennähe unterwegs sind, fallen nicht nur erhebliche Kosten an, sondern die Netzqualität schwanke auch sehr stark. Die auf solchen Seereisen angebotenen Datentarife können laut Verivox eine Kreuzfahrt durchaus um 100 bis 200 Euro verteuern.

Der 16-jährige Manfred von Ardenne präsentierte 1933 eine von ihm verbesserte Braun'sche Röhre - eine Schlüsselkomponente für die Entwicklung des elektronischen Fernsehens. Fotograf unbekannt, Quelle: ADN, Bundesarchiv, Wikipedia, CC3-Lizenz

Der rote Baron vom Weißen Hirsch

Vor 60 Jahren gründete Manfred von Ardenne in Dresden das einzige private Forschungsinstitut der DDR Dresden, 27. Mail 2015. Manfred von Ardenne (1907-1997), in der DDR oft auch „Der rote Baron“ genannt, war eine widersprüchliche Persönlichkeit: Manche beschreiben ihn als Quertreiber, andere als Opportunisten, als genialen Autodidakten oder als „Nicht so ganz“-Wissenschaftler“, als scharfen Analytiker oder unbescheidenen Rechthaber. Von Ardenne erfand das elektronische Fernsehen und das Elektronenmikroskop. Er half mit, dass Stalin seine Wasserstoffbombe bekam. Später führte er das einzige private Forschungsinstitut der DDR auf dem Weißen Hirsch in Dresden. Nun, 60 Jahre nach der Gründung dieses Instituts, dieses marktwirtschaftlichen „Fremdkörpers“ inmitten der ostdeutschen Zentralverwaltungswirtschaft, hat das Urania-Vortragszentrum Dresden dem roten Baron und seinem Werk ein Symposium gewidmet.

Seit dem Jahrhundert-Hochwasser 2002 schlummert der Bahnhof Kipsdorf im Dornröschenschlaf. Foto: Peter Weckbrodt

Wiederaufbau der Weißeritztalbahn gen Kipsdorf ausgebremst

Betreibergesellschaft und Land streiten sich um Finanzierung Dresden/Kipsdorf, 27. Mai 2015. Der Wiederaufbau der vom Hochwasser im August 2002 zerstörten Weißeritztalbahn stockt. Eigentlich hatte der Freistaat Sachsen versprochen, dass in diesem Jahr wieder Schmalspurbahnen zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf dampfen sollen – doch daraus wird wohl nichts. Wer die parallel zur zerstörten Bahnstrecke verlaufende Bundesstraße befährt, wird kaum Gleisbau-Arbeiten an diesem zweiten Wiederaufbau-Abschnitt feststellen können. Seit dem offiziellen Baustart im Mai 2014, der wohl der bevorstehenden Landtagswahl geschuldet war, herrscht peinliche Baustille an der Strecke.

Freiberger wollen mehr Energie aus Bioabfall ziehen

Freiberg, 27. Mai 2015. Aus Essensresten, Gülle und Gartenabfällen lässt sich viel mehr Biogas erzeugen als mit heutigen Verfahren üblich. Davon sind deutsche Umweltforscher und -Ingenieure von sechs Instituten überzeugt und haben sich daher zum Entwicklungsverbund „inTeBi“ unter Freiberger Führung zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, die Leistung von Biogas-Anlagen um 90 Prozent und deren Effizienz um zehn Prozent zu steigern. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert die Forschungen mit 2,9 Millionen Euro.

Elaskon-Chef Karl Schwald will, dass sein Unternehmen in Dresden gesund wächst und die Mitarbeiter dabei mitnimmt. An überhastetem Wachstum, so sagt er, habe sich schon mancher Mittelständler verhoben. Foto: Heiko Weckbrodt

Elaskon schmiert China

Auto wird im Reich der Mitte zum Statussymbol – das nun mit Mitteln aus Dresden gepflegt wird Dresden/Shanghai, 27. Mai 2015. Ein Umdenken in China beschert dem Dresdner Chemie-Unternehmen Elaskon steigende Umsätze: Statt ihre Autos auf Verschleiß zu fahren, wollen junge, aufstrebende Chinesen neuerdings ihre rollenden Status-Symbole auch pflegen. Und dafür schwören sie auf Schmier- und Konservierungsmittel aus Dresden. Die hatte Elaskon ursprünglich zu DDR-Zeiten entwickelt, um die Lebensdauer von Wartburgs, Trabis und anderen Ostblock-Autos zu verlängern. Seitdem wurden die Rezepturen stetig weiterentwickelt – mit durchschlagenden internationalem Erfolg.

Grafik: hw

Zeitungsverleger: Vorratsdatenspeicherung schadet Pressefreiheit

Berlin, 27. Mai 2015. Als schädlich für die Pressefreiheit hat der „Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger“ (BDZV) in Berlin die geplante Vorratsdatenspeicherung von Internet- und Telefondaten kritisiert. Der jetzt von Justizminister Heiko Maas (SPD) vorgelegte und vom Kabinett gebilligte Entwurf höhle den Informantenschutz und den Berufsgeheimnisschutz aus.

Blick in die elektronik-Fertigung bei ECD. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Industrie mit 1/3 mehr Umsatz

Vor allem Elektronikbranche legte im ersten Quartal 2015 zu Dresden, 27. Mai 2015. Die Dresdner Industrie ist im ersten Quartal 2015 deutlich gewachsen, vor allem getrieben von der Elektronikbranche: Die Umsätze kletterten um fast ein Drittel auf 1,81 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz sogar um 52,4 Prozent. Die Dresdner Industrie kam damit auf eine rekordverdächtige Exportquote von 67,3 Prozent, setzte also zwei Drittel ihrer Produkte im Ausland ab. Das geht aus Angaben des Statistischen Landesamtes und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden hervor. Berücksichtigt sind hier allerdings nur Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten.

Pac-Man kommt wieder - diesmal auf Smartphones und Tablets. Abb.: Bandai Namco

Videospiel-Klassiker Pac-Man frisst sich durchs Smartphone

Neuauflage des Lebenszeit-Verschlingers angekündigt Paris/Tokio, 26. Mai 2015. Die japanische Spiele-Firma „Bandai Namco“ hat eine Rückkehr des Videospiel-Klassikers „Pac-Man“ angekündigt, der in den 1980er Jahre als Knaller auf Heimcomputern und in Spielhallen galt.. Das neue „PAC-MAN 256“ im Sommer 2015 für Smartphones und Tablets erscheinen.

Freiberger Forscher - hier an einem Zerkleinerungs-Versuchsstand - arbeiten schon seit langem an Ressourcen-Technologien. Nun sollen sie die Arbeit mehrerer Institute in der Rohstoffforschung koordinieren. Foto: TU Bergakademie Freiberg, Detlev Müller

Rohstoff-Forschungszentrum „GERRI“ entsteht in Freiberg

Bund fördert Verbund mit einer Million Euro Freiberg, 26. Mai 2015. Fünf Institute wollen ihre Rohstoff-Forschungen in einer gemeinsamen Zentrale im sächsischen Freiberg bündeln. Das teilten die Bergakademie Freiberg und das „Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf“ (HZDR) heute mit. Entstehen soll ein „German Resource Research Institute“ (GERRI). Die Projektpartner wollen dort Forschungsansätze koordinieren, die darauf zielen, strategisch wichtige Werkstoffe für die deutsche Wirtschaft zu erschließen und zurückzugewinnen. Das Bundesforschungsministerium fördert den Verbund mit einer knappen Million Euro in den nächsten fünf Jahren.

Über 100 Ingenieure und andere Mitarbeiter tüftelten bisher im Intel-Entwicklungszentrum am Waldschlösschen-Areal in Dresden an Mobilfunk-Chips. Nun will sich der US-Konzern aus Dresden zurückziehen und das Zentrum schließen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Intel schließt Entwicklungszentrum in Dresden

Über 100 Mitarbeiter forschten dort bisher an Mobilfunk-Chips Dresden, 26. Mai 2015. Der US-Halbleiterkonzern Intel schließt sein Entwicklungszentrum für Mobilfunk-Chips in Dresden. Das bestätigte der deutsche Intel-Sprecher Florian Ranner auf Oiger-Anfrage. Die über 100 Mitarbeiter – vor allem Software-Experten und Entwicklungsingenieure – sollen das Angebot bekommen, an andere Intel-Standorte zu wechseln. Der sächsische Hightech-Verband „Silicon Saxony“ bedauert die Entscheidung des Elektronikkonzerns. Ähnlich äußerte sich Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP): Damit gehe leider eine Facette für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Dresden verloren.

Abb.: hw

Jeder Zweite würde mit Automatenzug fahren

Berlin, 26. Mai 2015. Angesichts der anhaltenden Lokführerstreiks steigt anscheinend die Bereitschaft der Deutschen, sich auch automatisch fahrenden Zügen anzuvertrauen: Mittlerweile würde jeder zweite Deutsche ab 14 Jahren solche Automatenzüge ohne Lokführer benutzen, geht aus einer Aris-Umfrage hervor, die im Auftrag des Digitalverbandes „Bitkom“ aus Berlin zustande gekommen war.

Logo: Ifo Dresden

Pessimismus macht sich in ostdeutscher Wirtschaft breit

Ifo: Griechenland-Streit und Arbeitskämpfe dämpfen Konjunktur-Klima Dresden, 26. Mai 2015. In der ostdeutschen Wirtschaft macht sich eine pessimistische Grundstimmung breit: Der Geschäftsklima-Index ist von April zu Mai von 109,2 auf 107,3 Punkte gefallen. Das Wirtschaftsforschungs-Institut ifo Dresden, das diesen Index – basierend auf Unternehmerumfragen erstellt – stuft dies als regelrechten Absturz ein. Dies sei der kräftigste Rückgang seit der Jahresmitte 2013“, schätzten die ifo-Ökonomen ein.

Der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU) will Oberbürgermeister in Dresden werden. Er möchte eine städtische Tochtergesellschaft gründen, die für mehr Gewerbeflächen sorgt, damit Dresdens Wirtschaft wieder in Schwung kommt. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdens Wirtschaft verliert an Dynamik

OB-Kandidat Ulbig verspricht neuen Schwung – doch vieles bleibt vage Dresden, 26. Mai 2015. Der einstige Vorzeige-Wirtschaftsstandort Dresden verliert an Dynamik: Die Wirtschaftsleistung pro Einwohner sinkt, mittlerweile hat Konkurrent Leipzig die Landeshauptstadt beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner überholt. Während die Autohersteller fleißig weiter in ihre Werke in Leipzig investieren, hat es in Dresden schon lange keine großen Chipfabrik-Ansiedlungen wie noch in den 1990ern gegeben – und auch das Wachstum der kleinen und mittleren Betriebe, die nach der Wende entstanden sind, kann dieses Manko nicht ausgleichen. CDU-Oberbürgermeisterkandidat Markus Ulbig verspricht nun, neuen Schwung in die Wirtschaftsförderung zu bringen, wenn er im Juni gewählt werden sollte: Er will eine Stadtentwicklungs-Gesellschaft gründen, die für mehr Ansiedlungsflächen in Dresden sorgt, außerdem die schon oft kritisierte, weil maue Flug- und Bahnanbindung der Stadt verbessern. Den örtlichen Handwerkern verspricht er kleinere Losgrößen bei städtischen Bauprojekten. Auch soll sich Dresden beim nächsten Evolutionsschritt hin zu hochautomatisierten und vernetzten Fabriken („Industrie 4.0“) an die Spitze der Entwicklung stellen. „Wirtschaftsförderung muss Chefsache sein“, beteuerte er heute bei einem Baustellenrundgang am entstehenden Einkaufskomplex rund um …