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Terranische Sonde demoliert Merkur

Und da war's ein Krater mehr: Die NASA hat die Sonde MESSENGER auf dem Merkur abstürzen lassen. Abb.: NASA

Und da war’s ein Krater mehr: Die NASA hat die Sonde MESSENGER auf dem Merkur abstürzen lassen. Abb.: NASA

Erdraumschiff schlägt 15-Meter-Krater

Merkur, 1. Mai 2015: Eine Raumsonde der Menschen (Terraner) ist auf dem sonnennächsten Planeten Merkur aufgeschlagen, hat dort einen 15 Meter großen Krater erzeugt – und dies auch noch mit Absicht. Dieses Randale hat die US-Raumfahrtbehörde NASA zugegeben, die das unbemannte Raumschiff „MESSENGER“ gezielt zum Absturz gebracht hatte.

Video (NASA):

Zuletzt Lavasee überflogen

NASA-Ko-Administrator John Grunsfeld feierte die „MESSENGER“-Mission als Erfolg: Die Sonde habe während ihres zuletzt immer tieferen Spiralfluges um den Merkur den terranischen Wissenschaftlern wichtige Daten geliefert, die man nun auswerten könne. Unmittelbar vor dem Einschlag auf der Planeten-Oberfläche hatte die Sonde noch einen Lava-See auf dem Merkur überflogen.

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MESSENGER entdeckte Wassereis und organische Moleküle auf dem ungemütlichen Merkur

Die NASA hatte „MESSENGER“ am 3. August 2004 ins All geschossen. Im März 2011 erreichte die Sonde den Merkur und begann ihn zu umkreisen, um Daten von dem Planeten zu sammeln. Der Erd-Botschafter wies unter anderem Wassereis am stets schattigen Nordpol des Merkur nach, außerdem organische Verbindungen, die wahrscheinlich per Kometen-„Post“ auf dem Planeten gelandet waren. Ansonsten gilt der Merkur nämlich als extrem unwirtlich nach menschlichen Maßstäben: Die Atmosphäre ist so dünn, dass sie kaum vom Vakuum zu unterscheiden ist und die Temperaturen auf der Planetenoberfläche schwanken zwischen plus 430 Grad Celsius tagsüber und minus 170 Grad nachts. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt